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Berta Geissmar (14. September 1892 in Mannheim – 3. November 1949 in London) war eine Musikwissenschaftlerin und Autorin. Sie war die Privatsekretärin von Wilhelm Furtwängler und musste wegen ihrer jüdischen Herkunft in der Zeit des Nationalsozialismus emigrieren.


Familie


Berta Geissmar war die Tochter des Rechtsanwalts Leopold Geissmar (* 1863; † 29. Juli 1918) und der Anna geborene Hirsch (* 1868; † 1954 in London). Zu ihren Vorfahren zählten Rabbiner (z. B. David Geismar), Kantoren und Religionslehrer. Berta Geissmar war die Nichte von Johanna Geissmar.


Leben


Nach dem 1910 abgelegten Abitur studierte Berta Geissmar an der Universität Heidelberg Philosophie im Hauptfach und Psychologie, Kunstgeschichte und Archäologie in den Nebenfächern. Ihr Studium schloss sie 1920 mit dem Doktorexamen ab. Ab 1921 wurde sie von Wilhelm Furtwängler als private Sekretärin und Konzertmanagerin angestellt. Diese erfolgreiche Zusammenarbeit endete im Dezember 1934, als Furtwängler dem Druck der Nationalsozialisten nachgab und sich von seiner langjährigen jüdischen Mitarbeiterin trennte.

Anfang 1936 reiste Berta Geissmar als erste Station ihrer Emigration in die USA zu Freunden. Dort traf sie Sir Thomas Beecham, den sie schon seit längerem beruflich kannte, und Beecham stellte sie nun ab dem 18. April 1936 als persönliche Mitarbeiterin an. So half er ihr, der Jüdin im Exil, in England einen britischen Pass und eine Arbeitserlaubnis zu erhalten. Sie erlebte während des Zweiten Weltkrieges die deutschen Luftangriffe auf London und wurde selbst ausgebombt.

Nach dem Krieg setzte sie sich für Wilhelm Furtwängler ein, denn der Fürsprache Paul Hindemiths, Yehudi Menuhins, Szymon Goldbergs sowie seiner langjährigen Sekretärin Berta Geissmar verdankte er es, dass er 1947 im Spruchkammerverfahren im Rahmen der Entnazifizierung freigesprochen wurde.

Berta Geissmar starb am 3. November 1949 im Alter von 57 Jahren in London.


Siehe auch



Schriften (Auswahl)





Literatur


Personendaten
NAME Geissmar, Berta
KURZBESCHREIBUNG deutsche Musikwissenschaftlerin
GEBURTSDATUM 14. September 1892
GEBURTSORT Mannheim, Deutsches Kaiserreich
STERBEDATUM 3. November 1949
STERBEORT London, England, Vereinigtes Königreich



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