Gottfried Scholz (* 11. September 1936 in Wien) ist ein österreichischer Musikwissenschaftler, Hochschullehrer und Rektor der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.
Gottfried Scholz (2011)
Leben
Scholz studierte an der Universität Wien und an der ehemaligen Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien (Musik, Geschichte, Kunstgeschichte, Germanistik) und legte 1960 seine Lehramtsprüfung und 1962 sein Doktorat ab.
Seit 1962 lehrte Scholz an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und hatte die Professur für Musikanalytik und die Leitung des gleichnamigen Instituts inne. Er war von 1973 bis 1984 und von 1997 bis 2002 Rektor-Stellvertreter sowie von 1984 bis 1988 Rektor.
Von 1979 bis 2001 wirkte er als Präsident des Österreichischen Musikrats.
Scholz hat in verschiedenen Auslandsaufenthalten Maßgebliches für die Musikerziehung und Musiktheorie bewirkt:
Einrichtung der Musikerziehung in Kabul (Afghanistan, 1960)
Gastprofessor für Musiktheorie an der Indiana University Bloomington (USA, 1969, 1971–1972)
Inhaber des Österreich-Lehrstuhls an der Stanford University (USA, 1981)
Gastprofessor am Mitteleuropa-Lehrstuhl der Rijksuniversität Leiden (Niederlande, 1999)
Generalsekretär und Präsident des Internationalen Musikrats der UNESCO (1984–1986)
Mahidol-Universität (Thailand 2004, 2006)
Mitglied des Preiskomitees der Fondazione Internazionale Premio Balzan 2004–2016
1995 wurde Gottfried Scholz als ordentliches Mitglied der Geisteswissenschaftlichen Klasse in die Sudetendeutsche Akademie der Wissenschaften und Künste berufen.[1]
Gottfried Scholz ist verwitwet und hat zwei Söhne.
Instrumentalmusik der Klassik und Romantik, in: Allg.Musikgeschichte, Wien 1972, S. 373–458
Gustav Mahler's summer retreats, in: Gustav Mahler in Vienna, London 1977, S. 63–76
Music and Art Nouveau, in: Focus on Vienna, München 1982, S. 103–112
Musikanalyse und ihre Grenzen, in: ÖMZ 36,9, Wien 1981, S. 450–460
Wer gilt als österreichischer Komponist?, in: KB Bayreuth 1981/1984, S. 445–449
Affekte und rhetorische Figuren in Mozarts frühen Konzertarien, in: FS R. Stephan, 1990, S. 135–148
Rhetorische Figuren in der Musik des 18. Jhdts. In: KB Baden 1991, Bd. 2, S. 897–911
Zur rhetorischen Grundlage von Burmeisters Lassus-Analyse, in: Geschichte der musikalischen Analyse, Hg. Gernot Gruber, München 1996, S. 25–44
Staatskunst als Ausdruck politischer Konzepte am Habsburger Hof d. frühen 18. Jhdts. In: FS Roscher, Anif 1999, S. 306–321
Textbücher zur Musik als musikalischer Fürstenspiegel – Fux, Mozart, Bach, in: FS Biba, Tutzing 2006, S. 747–759
Verklärte Nacht op. 4, in: Arnold Schönberg, Hg. Gerold Gruber, Laaber 2002, 1. Bd. S. 22–35
Kunst als Mittel der Politik – die Harmonia im ‚Balet de la Royne‘, in: FS Gernot Gruber, Tutzing 2004, S. 713–726
Gottfried van Swieten und Joseph Haydn, in: Musicorum, Rabelais – Tours, 2009, S. 193–199
Aufklärung und Musik, in: Schriften d. sudetendt. Akad. d. Wiss. 29, München 2009, S. 177–199
Die geistigen Wurzeln von Gerard und Gottfried van Swieten, in: Studien zur Musikwissenschaft, 55. Band 2009, S. 169–194
Von Beethoven zu Scarlatti. Czernys Klaviersonaten, in: Carl Czerny, Klang und Begriff 3, Hg. Heinz von Loesch, 2009, S. 251–258
Das Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien und seine europäischen Vorgänger wie Nachfolger, in: Musikfreunde – Träger der Musikkultur in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Hg. Ingrid Fuchs Kassel 2017, S. 85–94
Proportion und Symmetrie, in: FS Marie-Agnes Dittrich, Wien 2019, S. 257–269
Ehrungen und Auszeichnungen
Ehrenpräsident des Österreichischen Musikrats
Mitglied des Senats der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien
Mitglied der sudetendeutschen Akademie der Wissenschaft und Künste, München
Mitglied des Preiskomitees der Fondazione Internazionale Premio Balzan
Honorary Member of the Guildhall School of Music and Drama, London
Honorary Member of the Royal College of Music, London
Honorary Fellowship of the Hong Kong Academy for Performing Arts
Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
Kommandeur des päpstlichen Silvesterordens
Ritter des königlichen niederländischen Ordens von Oranien-Nassau
Doktor h. c. der Hochschule für Musik und dramatische Kunst, Bratislava
Einzelnachweise
Eintrag über Gottfried Scholz auf Sudetendeutsche Akademie der Wissenschaften und Künste, abgerufen am 11. August 2022
Gottfried Scholz:Österreichische Musik der Gegenwart: eine Anthologie zur Schallplattenreihe des Österreichische Musikrates. Doblinger, Wien 1993, ISBN 3-900695-22-9.
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии