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Jacobus de Ispania († nach 1330), wird der Verfasser des mittelalterlichen siebenbändigen Werkes Speculum Musicae (deutsch: „Spiegel der Musik“) genannt.[1] Der Vorname „IACOBUS“ ergibt sich als Akrostichon aus den Anfangsbuchstaben der sieben Bücher des Gesamtwerkes, worauf im Proömium hingewiesen wird. Da sich in den beiden letzten Büchern verschiedentlich Anmerkungen zur musikalischen Praxis im Raum Lüttich (bzw. Liège/Lîdje/Luik, Name in römischer Zeit: Leodicum) finden, wird ein franko-flämischer Musiktheoretiker als Verfasser vermutet, über dessen Lebenslauf allerdings nur wenig bekannt ist.[2] Im 20. Jahrhundert wurde er daher auch mit der nicht zeitgenössischen Namensform Jakobus von Lüttich, latinisiert Jacobus Leodiensis referenziert.[1] Margaret Bent konnte 2015 nachweisen, dass das Werk in einem Verzeichnis aus Vicenza, das eine heute verlorene Handschrift aufführt, einem Magister Iacobus de Ispania zugeschrieben wird.[3] Bents Schlussfolgerung, dass der Autor demnach aus Spanien stamme, wurde von dem Musikhistoriker Rob C. Wegman widersprochen, der darauf hinwies, dass die Herkunftsnennung im Mittelalter auch auf die Region Hesbaye (Hespengau) hinweisen könnte, in der Lüttich seinerzeit lag.[4]


Speculum Musicae


Das um 1330 veröffentlichte mehrbändige Werk wurde zunächst dem Johannes de Muris zugeschrieben, doch offenbaren die Anfangsbuchstaben der Texte der sieben Bände aneinandergereiht den Namen des tatsächlichen Verfassers. Womöglich war diese Schrift als eine Streitschrift gegen die Ars Nova geplant. Im Folgenden entstand aber die mit rund 1500 Seiten umfangreichste Musikenzyklopädie des gesamten Mittelalters.


Aufbau


Das Speculum ist ein enzyklopädisches Werk. Band 1–5 sind der theoretischen Musiklehre, der musica speculativa gewidmet. In den letzten zwei Bänden nimmt er die Ausführung der Musik, die musica practica unter die Lupe.


Werkausgaben



Literatur





Einzelnachweise


  1. Roger Bragard: Le speculum musicae du compilateur Jacques de Liège I. In: Musica disciplina, 7, 1953, S. 82–96.
  2. Karen Desmond: New light on Jacobus, Author of Speculum musicae. In: Plainsong & Medieval Music. 9 (1), 2000, S. 19–40, doi:10.1017/s0961137100000024.
  3. Margaret Bent: Magister Jacobus de Ispania, author of the Speculum musicae. Ashgate, Farnham 2015, ISBN 978-1-4724-6094-3.
  4. Rob C. Wegman: Jacobus de Ispania and Liège. In: Journal of the Alamire Foundation. 8 (2), 2016, S. 253–274, doi:10.1484/J.JAF.5.111881.
Personendaten
NAME Jacobus de Ispania
ALTERNATIVNAMEN Jakobus von Lüttich; Jacobus Leodiensis; Jacobus van Luik; Jacques de Liège
KURZBESCHREIBUNG franco-flämischer Musiktheoretiker
GEBURTSDATUM um 1260
STERBEDATUM nach 1330

На других языках


- [de] Jacobus de Ispania

[en] Iacobus de Ispania

Iacobus de Ispania (James of Hesbaye; died after 1330) was a music theorist active in the southern Low Countries who compiled The Mirror of Music (Latin: Speculum musicae) during the second quarter of the 14th century. Before the discovery of his full name, scholars designated him Jacques de Liège (Latin: Iacobus Leodiensis).[1]



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