Matthias Bertsch (* 1966 in Lichtenau) ist ein deutscher Musikwissenschaftler, Musiker und außerordentlicher Universitätsprofessor am Institut für Musik- und Bewegungspädagogik/Rhythmik sowie Musikphysiologie an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.
Seine Schulausbildung absolvierte er im badischen Lichtenau, in Bühl und an der Heimschule Lender (Abitur 1986). Weil es auf dem Bühler Windeck-Gymnasium keinen Musik-Leistungskurs gab, wechselte er auf die Heimschule Lender.[1] Nach dem Abitur übersiedelte Bertsch nach Wien und studierte von 1988 bis 1992 Musikwissenschaft an der Universität Wien. Er schloss das Studium mit dem Magister ab und promovierte 1999 „summa cum laude“ mit seiner Arbeit Zur Tonerzeugung auf der Trompete in den Fachbereichen „Musikalische Akustik“ und „Musikalische Physiologie“ zum Doktor an der Universität Wien. 2003 habilitierte er mit Arbeiten zur musikalischen Akustik und Studien zum Wiener Klangstil, erhielt die Lehrbefugnis (venia docendi)[2] für das Fach Musikalische Akustik und wurde stellvertretender Institutsleiter am Institut für Musikalische Akustik an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.
Im Jahr 2008 wechselte Bertsch als ao. Universitätsprofessor in den Bereich Musikphysiologie am Institut für Musik- und Bewegungspädagogik/Rhythmik sowie Musikphysiologie,[3] absolvierte eine Ausbildung zum Biofeedback-Trainer und ist seit 2009 Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Musik und Medizin (Musikermedizin, Musikphysiologie, Musikpsychologie) gewählt.[4]
Neben seiner akademischen Laufbahn begann er eine musikalische Ausbildung als Trompeter. Er absolvierte ein Privatstudium bei Manfred Stoppacher und Meisterkurse unter anderem bei Fred Mills und Thomas Gansch.
Forschungsschwerpunkte von Matthias Bertsch sind „akustische, physiologische und psychologische Aspekte des Musizierens“, der Wiener Klangstil[5] sowie Instrumentenkunde. Er verfasste wissenschaftliche Beiträge in TV-Sendungen des ORF (Modern Times, Newton, Kulturmontag, …), deutschen Sendern (ARD, WDR, SWR) sowie in Print- und Online-Medien (Standard, Die Zeit, Profil, Youtube).[6][7] Als Vortragender, Chairman und Committee Member trat er bei internationalen Fachkongressen und Symposien auf. Ferner ist er Autor von Veröffentlichungen in nationalen und internationalen Fachzeitschriften, Lexika und Büchern. Ein besonderes Anliegen ist es ihm, das Thema Musikergesundheit bereits in die professionelle musikalische Ausbildung zu integrieren und so Musikererkrankungen langfristig entgegenzuwirken.
Bertsch ist Mitglied bei: International Trumpet Guild (ITG); Österreichische Gesellschaft für Musik und Medizin (ÖGfMM); Deutsche Gesellschaft für Musikphysiologie und Musikermedizin (DGfMM); Performing Arts Medicine Association (PAMA); Deutsche Gesellschaft für Musikpsychologie (DGM); Society of Interdisciplinary Musicology (SIM). Des Weiteren ist er Vorstandsmitglied des UniversitätslehrerInnenverbandes (ULV),[8]
Als Trompeter wirkte er in der Wiener Akademischen Philharmonie, der Uni-Big-Band Wien und den Blechbläserquintetten Brasso Continuo. Im Rahmen seiner Orchestertätigkeit im Stabsmusikkorps der Bundeswehr spielte er bei Staatsempfängen der BRD im Jahr 1987 mit. Aktuell ist er Vice-Chairman und Musiker von B4, der Babenberger Big-Band Mödling[9] und Lead-Trompeter des Jazz-Quartetts Whisky and Wine.
Personendaten | |
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NAME | Bertsch, Matthias |
ALTERNATIVNAMEN | Herzberg, Auguste von (Pseudonym) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Musikwissenschaftler und Musiker |
GEBURTSDATUM | 1966 |
GEBURTSORT | Lichtenau |