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Otto Kade (* 6. Mai 1819 in Dresden; † 19. Juli 1900 in Doberan) war ein deutscher Musikwissenschaftler, Organist, Dirigent und Komponist.

Otto Kade, Stahlstich von August Weger
Otto Kade, Stahlstich von August Weger

Leben


Nach dem Abschluss der Kreuzschule studierte Otto Kade Harmonielehre und Kontrapunkt beim Kreuzkantor Julius Otto sowie bei Moritz Hauptmann in Dresden. Ein Stipendium des sächsischen Königs Friedrich August II. ermöglichte ihm weitere Klavier- und Orgelstudien bei Johann Gottlob Schneider. Durch die Unterstützung seines Onkels, des Münzgraveurs Reinhard Krüger, konnte er eine anderthalbjährige Reise nach Italien machen, auf der er in Musikarchiven forschte und unter anderem eine Messe von Giovanni Pierluigi da Palestrina in einer Klosterbibliothek aufspürte und in eine Partitur brachte.

Kades besonderes Interesse galt dieser alten Kirchenmusik, und er gehörte auf diesem Gebiet zu den maßgebenden deutschen Musikforschern in der 2. Hälfte des 19. Jh.[1] Schon vor seiner Italienreise hatte er in Dresden den Cäcilienverein für gemischten Chor zur Aufführung älterer Tonwerke gegründet. Nach seiner Rückkehr wirkte er zugleich als Organist an der (1897 abgebrochenen) Waisenhauskirche am Georgplatz. 1853 wurde er Musikdirektor an der Dreikönigskirche.

1860 berief ihn der Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin zum Großherzoglichen Musikdirektor und Leiter des erst 1855 gegründeten Schlosschores in Schwerin. Ab 1866 war er zugleich Gesanglehrer am Gymnasium Fridericianum Schwerin. 1893 trat er in den Ruhestand; sein Nachfolger als Hofmusikdirektor wurde Bernhard Romberg.

Zu Kades großen Verdiensten zählt die Katalogisierung der Musikalien, vornehmlich der Hofkapelle, im Besitz des Fürstenhauses, womit er den Grundstock zum Aufbau der Schweriner Musikalienbibliothek legte. 1890 sorgte er dafür, dass die Sammlung mit ca. 70.000 Noten seit dem ausgehenden 17. Jahrhundert in die Obhut der Regierungsbibliothek kam. Heute ist sie Teil der Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern.[2]

Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit war die Herausgabe und Fertigstellung von August Wilhelm AmbrosGeschichte der Musik.[3]

1869 war er Mitbegründer und dann langjähriger Autor der Monatshefte für Musikgeschichte.

Er hatte einen Sohn, Reinhard Kade (1859–1936), der Lehrer, später Oberstudienrat in Dresden wurde, ihn schon bei der Katalogisierung der Schweriner Musikalien unterstützt hatte und der später selbst als Musikhistoriker wirkte.


Auszeichnungen



Werke


Digitalisat von Band I im Internet Archive
Digitalisat von Band II im Internet Archive

Literatur




Wikisource: Otto Kade – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. NDB
  2. Eintrag zur Landesbibliothek im Handbuch der historischen Buchbestände, Absatz 1.12
  3. Details zu den Auflagen und Nachweis der Digitalisate bei Wikisource. Dort auch ein detailliertes Inhaltsverzeichnis
Personendaten
NAME Kade, Otto
KURZBESCHREIBUNG deutscher Musikwissenschaftler, Organist, Dirigent und Komponist
GEBURTSDATUM 6. Mai 1819
GEBURTSORT Dresden
STERBEDATUM 19. Juli 1900
STERBEORT Doberan

На других языках


- [de] Otto Kade (Musikwissenschaftler)

[en] Otto Kade

Otto Kade (6 May 1819 – 19 July 1900) was a German musicologist, organist, conductor and composer.

[ru] Каде, Отто

Отто Каде (нем. Otto Kade; 6 мая 1819 (1819-05-06), Дрезден — 19 июля 1900, Доберан) — немецкий музыковед и композитор .



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