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Thrasybulos Georgios Georgiades (kurz griechisch Θρασύβουλος Γεωργιάδης Thrasývoulos Georgiádis, * 4. Januar 1907 in Athen; † 15. März 1977 in München) war ein griechischer Musikwissenschaftler, Pianist und Bauingenieur.


Leben


Schon vor seinem Bauingenieur-Studium an der Technischen Hochschule in Athen widmete sich Georgiades am staatlichen Athener Konservatorium seinen Klavierstudien (1921–1926). Nach dem Diplom im Bauingenieurwesen studierte er zwischen 1930 und 1935 in München Musikwissenschaft sowie Komposition bei Carl Orff. In seinen interdisziplinären Studien wurde Georgiades auch von dem Psychologen und Musikwissenschaftler Kurt Huber, dem Byzantinisten Franz Dölger und dem Archäologen Ernst Buschor beeinflusst. Am 6. Juni 1935 wurde er bei Rudolf von Ficker an der Universität München mit einer Arbeit zur Entwicklung der Mehrstimmigkeit im Mittelalter promoviert. 1936 heiratete er die Cembalistin Anna Barbara Speckner. 1938 wurde Georgiades Professor für Formenlehre am staatlichen nationalen Konservatorium „Odeon Athenon“ in Athen, dessen Direktion er 1939 übernahm. 1947 habilitierte er sich mit den „Bemerkungen zur antiken Quantitätsmetrik“ über den griechischen Rhythmus und erhielt ein Jahr später einen Ruf an die Universität Heidelberg. 1956 wurde er an die Ludwig-Maximilians-Universität in München berufen und ein Jahr später Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.[1] Seit 1951 war er Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.[2] 1972 erfolgte seine Emeritierung, 1974 wurde ihm der Orden Pour le Mérite verliehen.

Georgiades war Gründungsmitglied der Gesellschaft für Bayerische Musikgeschichte.[3]


Wissenschaftliche Arbeit


Georgiades gilt als einer der wichtigsten Musikwissenschaftler und Musiktheoretiker des 20. Jahrhunderts in Deutschland. In den dreißiger Jahren forschte Georgiades über byzantinische Volksmusik und liturgische Musik. Später widmete er sich intensiv Forschungen der Musikästhetik und zum Rhythmus, besonders zur rhythmusbildenden Funktion der Sprache. Georgiades war Herausgeber der „Münchner Veröffentlichungen zur Musikgeschichte“ und der „Musikalischen Edition im Wandel des historischen Bewusstseins“.

Georgiades’ Nachfolger wurde sein Mitarbeiter Theodor Göllner.


Schüler


Schüler bei Georgiades waren unter anderem Jürgen Eppelsheim, Peter Michael Hamel, Stefan Kunze, Wolfgang Osthoff, Konrad Ruhland und Reinhard Strohm. 1963 promovierte Hans Rudolf Zöbeley bei ihm mit der Schrift Die Musik des Buxheimer Orgelbuchs. Manfred Hermann Schmid war 1975 der letzte Doktorand bei Georgiades. Er wurde mit einer Schrift über Mozart und die Salzburger Tradition promoviert.


Publikationen (Auswahl)



Literatur





Einzelnachweise


  1. Prof. Dr. Thrasybulos Georgiades, Mitglieder der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
  2. Mitglieder der HAdW seit ihrer Gründung 1909. Thrasybulos Georgiades. Heidelberger Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 2. Juli 2016.
  3. Gesellschaft für Bayerische Musikgeschichte e.V. In: miz.org, 29. August 2014. Abgerufen am 5. Juli 2017.
Personendaten
NAME Georgiades, Thrasybulos
ALTERNATIVNAMEN Γεωργιάδης, Θρασύβουλος (griechisch); Georgiades, Thrasybulos Georgios (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG griechischer Musikwissenschaftler, Pianist und Bauingenieur
GEBURTSDATUM 4. Januar 1907
GEBURTSORT Athen
STERBEDATUM 15. März 1977
STERBEORT München

На других языках


- [de] Thrasybulos Georgiades

[en] Thrasybulos Georgiades

Thrasybulos Georgios Georgiades (Greek: Θρασύβουλος Γεωργιάδης; Athens, 4 January 1907 – Munich, 15 March 1977) was a Greek musicologist, pianist, civil engineer and philosopher. He was for many years director of the Institute of Musicology at the Ludwig Maximilian University of Munich, and he is widely regarded as one of the greatest German musicologists.[1]

[ru] Георгиадис, Фрасивулос

Фрасивулос Георгиадис (греч. Θρασύβουλος Γεωργιάδης; 4 января 1907, Афины — 15 марта 1977, Мюнхен) — греческий музыковед.



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