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Ulrich Kaiser (* 1963 in Berlin) ist ein deutscher Musiktheoretiker.

Ulrich Kaiser (2018)
Ulrich Kaiser (2018)

Leben


Nach dem Schulbesuch (Grundschule am Weinmeisterhornweg, Kant-Gymnasium Berlin) studierte er an der Hochschule der Künste Berlin Chorleitung, Gesang/Musiktheater, Musiktheorie sowie Gehörbildung. Seit 1987 unterrichtete er an verschiedenen Institutionen (Musikschule Berlin-Wilmersdorf, Evangelische Kirchenmusikschule Berlin-Spandau, Hochschule der Künste Berlin) und arbeitete als freiberuflicher Chorleiter und Sänger. 1997 folgte Ulrich Kaiser einem Ruf als Professor für Musiktheorie an die Hochschule für Musik und Theater München. 2006 wurde er mit einer Arbeit über Wolfgang Amadeus Mozart im Fach Musikwissenschaft promoviert (»Die Notenbücher der Mozarts als Grundlage der Analyse von W. A. Mozarts Kompositionen 1761–1767«).[1] Von 2008 bis 2014 war er Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Musiktheorie,[2] von 2005 bis 2015 leitete er den Arbeitskreis Musiktheorie und Neue Medien dieser Gesellschaft. Von 2012 bis 2018 war er Vorsitzender des Promotionsausschusses, 2013 wurde er vom Senat zum Ombudsmann für Fragen „guter wissenschaftlicher Praxis“ bestellt.[3] Ulrich Kaiser ist Mitglied des Musikwissenschaftlichen Instituts der Hochschule für Musik und Theater München[4], der Gesellschaft für Musikforschung, der Gesellschaft für Popularmusikforschung sowie der Gesellschaft für Musiktheorie. 2011 übernahm Ulrich Kaiser einen Lehrbeauftrag für Multimedia, seit 2015 ist er verantwortlich für den Bereich Multimedia in den Lehramtsstudiengängen der Hochschule für Musik und Theater München.

Bekannt wurde Ulrich Kaiser durch seine Buchpublikationen, Unterrichtshefte und Fortbildungstätigkeiten. Nach langjähriger und intensiver Zusammenarbeit mit namhaften Verlagen (Bärenreiter, Klett) hat er sich seit 2009 zur Veröffentlichung von Open Educational Resources zur Musik entschieden (OpenBooks, Online-Tutorials, Videos, Software).[5] 2014 erschien erstmals ein unter Creative Commons BY-SA lizenziertes OpenBook (»Kostenlose Software für den Musikunterricht«).[6] Zur verlagsunabhängigen Verbreitung der E-Learning-Materialien werden für zwei verschiedenen Zielgruppen (Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildende Schulen, Studierende an Musikhochschulen) verschiedene Domains unterhalten.[7] Durch den Entschluss, die o. g. E-Learning-Angebote als OER und ohne Unterstützung von Musikverlagen bereitzustellen, hat sich die Webprogrammierung (C#, HTML5 und JavaScript) zu einem weiteren Interessenschwerpunkt entwickelt. In Zusammenarbeit mit Andreas Helmberger ist dabei als erstes größeres Projekt die Freeware AnaVis entstanden, mit der sich auf einfache Weise musikalische Analysen visualisieren lassen (z. B. für den Musikunterricht an Musikhochschulen und allgemeinbildenden Schulen). Neben der Veröffentlichung weiterer kostenloser Unterrichtssoftware werden Webprogrammierung und -design seit 2016 gelegentlich auch kommerziell angeboten.[8]

2018 initiierte Ulrich Kaiser für den Bereich der Musik mit Unterstützung der Hochschule für Musik und Theater München, der Castringius Kinder & Jugend Stiftung München[9] sowie der ›Erika und Georg Dietrich Stiftung‹[10] die offene Lernplattform für Musik elmu.[11] Im gleichen Jahr wurde mit Kolleginnen und Kollegen den Verein ELMU Education e.V. als Träger der Website gegründet, der 2019 vom Finanzamt München als gemeinnützig anerkannt worden ist.[12] Seit 2019 ist Ulrich Kaiser 1. Vorsitzender des Vereins.[13]

Im Februar 2021 initiierte Ulrich Kaiser an der Hochschule für Musik und Theater München das Projekt OER Lernplattform für Musik und wurde vom Präsidenten Bernd Redmann als Projektleiter eingesetzt. Ziel des Projekts ist es, leicht zugängliche Open Educational Resources für ein chancengerechtes, inklusives und effektives Lernen im Bereich der Musik zur Verfügung zu stellen. Die Innovationsidee liegt in der Weiterentwicklung der Software elmu-web[14] zu einer umfassenden Lösung für die kollaborative Zusammenarbeit von Lehrenden und Lernenden an hochwertigen Materialien zum Musiklernen. Das Projekt wird von der unter dem Dach der Toepfer Stiftung gGmbH eingerichteten Stiftung Innovation in der Hochschullehre[15] im Rahmen der ersten Förderbekanntmachung „Hochschullehre durch Digitalisierung stärken. Präsenzlehre, Blended Learning und Online-Lehre innovativ weiterdenken, erproben und strukturell verankern“ (FBM2020) vom August 2021 bis zum Juli 2024 gefördert bzw. vollfinanziert.[16] Am 1. Februar 2022 wurde die Lernplattform unter dem Namen Open Music Academy veröffentlicht,[17] der Quellcode wird unter dem Namen educandu framework[18] unter MIT-Lizenz auf GitHub bereitgestellt.


Publikationen



Selbständige Publikationen



In Verlagen


Als Open Educational Resources


Musik


Beiträge



Herausgebertätigkeiten



Software





Einzelnachweise


  1. Die Notenbücher der Mozarts als Grundlage der Analyse von W. A. Mozarts Kompositionen 1761–1767, Volltext der Publikation auf mozartforschung.de, abgerufen am 2. Januar 2021
  2. Die Vorstände der gmth, auf gmth.de, abgerufen am 2. Januar 2021
  3. Selbstkontrolle in der Wissenschaft, auf hmtm.de, abgerufen am 2. Januar 2021
  4. Musikwissenschaftliches Institut der Hochschule für Musik und Theater München, abgerufen am 2. Januar 2021
  5. Open Educational Resources zur Musik, abgerufen am 2. Januar 2021
  6. Kostenlose Software für den Musikunterricht, abgerufen am 2. Januar 2021
  7. Unterrichtsmaterialien für allgemeinbildende Schulen und OER für Studierende und die Erwachsenenbildung, beide abgerufen am 2. Januar 2021
  8. webdoc.online, abgerufen am 2. Januar 2021
  9. Castringius Kinder & Jugend Stiftung München, abgerufen am 2. Januar 2021
  10. Erika und Georg Dietrich Stiftung, abgerufen am 2. Januar 2021
  11. elmu.online, abgerufen am 2. Januar 2021
  12. Bayern Amtsgericht München VR 208171
  13. Vorstände von Elmu Education e.V., abgerufen am 2. Januar 2021
  14. elmu-web, abgerufen am 26. Juli 2021
  15. Stiftung Innovation in der Hochschullehre, abgerufen am 26. Juli 2021
  16. Förderentscheidung der Stiftung Innovation in der Hochschullehre, abgerufen am 26. Juli 2021
  17. Open Music Academy, abgerufen am 11. April 2022
  18. educandu framework, abgerufen am 11. April 2022
Personendaten
NAME Kaiser, Ulrich
KURZBESCHREIBUNG deutscher Musiktheoretiker
GEBURTSDATUM 1963
GEBURTSORT Berlin



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