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Volker Klotz (* 20. Dezember 1930 in Darmstadt) ist ein deutscher Literaturwissenschaftler, Theaterkritiker und Dramaturg.


Leben


Nachdem Volker Klotz das Ludwig-Georgs-Gymnasium in seiner Heimatstadt absolviert hatte, studierte er Germanistik, Anglistik und Kunstgeschichte an der Universität Frankfurt am Main. Dort war er ein Schüler von Kurt May und gehörte zum Kreis um dessen damaligen Assistenten Walter Höllerer.[1] Er promovierte 1959 mit einer Schrift über die Geschlossene und offene Form im Drama. Anschließend wurde er wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl Walter Höllerers an der Technischen Universität Berlin,[2] wo er sich 1968 mit einer Arbeit über Die erzählte Stadt – ein Sujet als Herausforderung des Romans von Lesage bis Döblin habilitierte.

Als Gastprofessor lehrte er 1969/70 in Stockholm. Von 1971 bis 1995 war Klotz Professor für Literaturwissenschaft an der Universität Stuttgart. Er hatte regelmäßige Gastprofessuren und regelmäßige Vortragsreisen über das Goethe-Institut, unter anderem in England, Frankreich, Skandinavien sowie in Marokko und Tunesien. Daneben war er als Opern- und Schauspielkritiker sowie dramaturgischer Mitarbeiter in Wien (Burgtheater, Volksoper, Gruppe 80) tätig. Entsprechend aktiv war er auch in Mannheim, Bremen Tübingen, Erfurt, Nordhausen, Münster und Stuttgart. Seit 1995 ist Klotz emeritiert.

Klotz’ Monographie „Geschlossene und offene Form im Drama“ entwickelte sich zum Standardwerk[3] und erschien von 1960 bis 1996 in 14 Auflagen. Sie hatte großen Einfluss auf die Dramenforschung. Klotz stellt darin zwei gegensätzliche Formen von Dramen einander gegenüber, die auf der Unterscheidung zwischen offener und geschlossener Form in der Bildenden Kunst durch den Kunsthistoriker Heinrich Wölfflin beruhen.

Als Standardwerke gelten auch seine Geschichte des europäischen Kunstmärchens von der Renaissance bis zur Moderne (1985)[4] sowie das Operettenbuch von 1991. Letzteres will er ganz bewusst nicht als „Operettenführer“ verstanden wissen. Die Operette wird darin als eine verkannte, „unerhörte“ Gattung charakterisiert, als ein im besten Fall dramaturgisch wie musikalisch „aufsässiges Bühnenstück, das wider erstarrte und verhockte Lebenshaltungen“ anrennt.

Volker Klotz ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland. Er lebt in Stuttgart und Wien. Zu seinem Geburtstag 2010 würdigte die FAZ sein Leben und Wirken.[5]


Auszeichnungen



Werke



Beiträge in Zeitschriften



Editionen



Literatur





Einzelnachweise


  1. Achim Geisenhanslüke, Michael Peter Hehl: Walter Höllerer und die Entstehung des modernen Literaturbetriebs. In: Poetik im technischen Zeitalter. Transcript Verlag, Bielefeld 2013, S. 7–13, hier S. 12.
  2. Walter Höllerer und die Literatur im technischen Zeitalter. In: Achim Geisenhanslüke, Michael Peter Hehl: Poetik im technischen Zeitalter. Transcript Verlag, Bielefeld 2013, S. 213–233, hier S. 213.
  3. Carsten Zelle: »The Disintegration of Form in the Arts«. Zur Topik konservativer Literatur- und Kunstkritik bei Erich von Kahler. In: Ralph Kray, Kai Luehrs-Kaiser: Geschlossene Formen. Königshausen & Neumann, Würzburg 2005, S. 95.
  4. Mathias Mayer Jens Tismar: Kunstmärchen. 4. Auflage, J.B. Metzler, Stuttgart/Weimar 2003, S. IX.
  5. FAZ vom 20. Dezember 2010, Seite 30: der Professor, der lachte.
Personendaten
NAME Klotz, Volker
KURZBESCHREIBUNG deutscher Literaturwissenschaftler, Theaterkritiker und Dramaturg
GEBURTSDATUM 20. Dezember 1930
GEBURTSORT Darmstadt



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