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Wilhelm Seidel (* 5. Januar 1935 in Freiburg im Breisgau; † 20. November 2020 in Neckargemünd) war ein deutscher Musikhistoriker.


Wissenschaftlicher Werdegang


Seidel studierte Musik an der Hochschule für Musik Freiburg sowie Musikwissenschaft und Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. 1966 wurde er mit einer Arbeit über die Lieder Ludwig Senfls in Heidelberg zum Dr. phil. promoviert, 1973 habilitierte er sich in Heidelberg mit der Schrift Über Rhythmustheorien der Neuzeit. Er lehrte als Professor an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (1980–1982), an der Philipps-Universität Marburg (1982–1993) und an der Universität Leipzig (1993–2002).


Forschungsschwerpunkte und Herausgeberschaft


Arbeiten zur musikalischen Temporalstruktur (Takt, Rhythmus, Form und Zyklus), zur Musikästhetik (besonders zur Nachahmungs- und Wirkungsästhetik) sowie zur musikalischen Publizistik bilden den Kern von Seidels Schaffen. Geprägt durch seinen Lehrer Reinhold Hammerstein legte er auch mehrere Arbeiten zur Verbindung von Musik und Bild vor. Bei den Arbeiten zu einzelnen Werken ist eine Konzentration auf das 18. und 19. Jahrhundert erkennbar, substanzielle Beiträge entstanden unter anderem zu Werken Mozarts, Beethovens und Chopins. Seit Mitte der 1990er Jahre setzte er sich vermehrt mit der Musik des Barockzeitalters auseinander, es entstanden beispielsweise mehrere Aufsätze zu Werken Georg Philipp Telemanns.

Auf der Grundlage der Vorarbeiten von Rudolf Elvers lancierte Seidel ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördertes Editionsprojekt, welches die Ausgabe der über 5000 Briefe Felix Mendelssohn Bartholdys zum Ziel hatte. Die Ausgabe, für die Seidel zusammen mit seinem Nachfolger auf dem Leipziger Lehrstuhl Helmut Loos als Herausgeber zeichnete, erschien in den Jahren 2008 bis 2017 in insgesamt zwölf Bänden. Aus der vertieften Auseinandersetzung mit Mendelssohn und seinem Leipziger Wirkungskreis entstanden mehrere Aufsätze zu einzelnen Werken Mendelssohns.[1]

Von 1980 bis 1985 amtierte Seidel zusammen mit Martin Just als Schriftleiter der Zeitschrift Die Musikforschung,[2] von 2006 bis zu seinem Tode fungierte Seidel zusammen mit Klaus Pietschmann und Matthias Schmidt als Herausgeber der Zeitschrift Musiktheorie.


Schriften



Monografien



Buchbeiträge und Aufsätze (Auswahl)



Literatur





Einzelnachweise


  1. Einleitung in die Gesamtausgabe. In: Felix Mendelssohn Bartholdy: Sämtliche Briefe. Band 1: 1816 bis Juni 1830. Bärenreiter, Kassel etc. 2008, S. 7–30.
  2. Friedhelm Krummacher: Seidel, Wilhelm. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).
Personendaten
NAME Seidel, Wilhelm
KURZBESCHREIBUNG deutscher Musikhistoriker
GEBURTSDATUM 5. Januar 1935
GEBURTSORT Freiburg im Breisgau
STERBEDATUM 20. November 2020
STERBEORT Neckargemünd



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