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Wolf Bergelt (* 4. Oktober 1951 in Oederan, Erzgebirge) ist ein deutscher Autor, Organist und Orgelforscher.

Wolf Bergelt
Wolf Bergelt

Biographie


Ersten Orgelunterricht erhielt Bergelt bei Horst Schröter an der Silbermann-Orgel der Stadtkirche Oederan bis zu seinem Kirchenmusikstudium in Dresden. Seine Wehrdienstpflicht absolvierte er als Sänger im Erich-Weinert-Ensemble Berlin. Danach betätigte er sich als Musikredakteur, während er sein Kirchenmusikstudium in Halle (Saale) fortsetzte, wobei er sich u. a. mit musikhistorischen, musikpsychologischen und instrumentenkundlichen Fragen auseinandersetzte. Von 1975 bis 1980 war er als Kantor und Organist in Berlin und Prenzlau tätig. In jene Zeit fällt seine erste Beschäftigung mit dem bis dahin kaum erschlossenen Orgelerbe der Mark Brandenburg.[1]


Wirken


Wolf Bergelt ist seit 1979 mit der Inventarisierung und systematischen historiografischen Erschließung der „Orgellandschaft Brandenburg“[2] befasst, die er von Prenzlau aus als Kreiskirchenmusiker der Uckermark in Angriff nahm. Seitdem veröffentlichte er zahlreiche Publikationen zur Orgelbaugeschichte Preußens und dessen Kernland Brandenburg (s. u.). Im Rahmen dieser Arbeit publizierte er von 1983 bis 1987 regelmäßig in der traditionsreichen Instrumentenbau-Zeitschrift (IbZ) Musik international.[3][4] 1989 erschien sein erster entwicklungsgeschichtlicher Querschnitt Die Mark Brandenburg – eine wiederentdeckte Orgellandschaft,[5] der später in dem Werk Orgelreisen durch die Mark Brandenburg[6] eine erhebliche Erweiterung erfuhr. Im selben Jahr (2005) rief er das auf 15 Bände (jetzt als digitales Komplettinventar) konzipierte Nachschlagewerk Orgelhandbuch Brandenburg[7] und 2009 die Edition Dokumente der Orgelwelt[8] ins Leben.

2012 erschien sein Opus magnum Joachim Wagner – Orgelmacher,[9] womit eine erste umfassende Gesamtdarstellung von Leben und Werk der Zentralgestalt des preußischen Orgelbaus und kongenialen Zeitgenossen von Gottfried Silbermann und Arp Schnitger vorliegt. In dieser Arbeit erweiterte Bergelt die Lebensgeschichte, die Werkliste[10] sowie die Werkgeschichten[11] der Orgeln von Joachim Wagner und somit das Gesamtbild seines Lebens und Schaffens um essenzielle neue Erkenntnisse.[12] Das Werk fand in der nationalen als auch internationalen Orgel-Fachpresse und darüber hinaus hohe Wertschätzung.[12][13][14] Die Fortsetzungsreihe Wagner-Geist im Orgelbau der Schüler hat die extensive Darstellung einzelner Werkgeschichten aus Wagners Schülerkreis zum Ziel.

In der Reihe Dokumente der Orgelwelt tritt Bergelt vorwiegend als Herausgeber auf, wo er – wie in Band 12 – Kommentare beisteuert, aber auch als Autor fungiert.[15] Die Auswahl der Themen konzentriert sich auf seltenes, z. T. wieder entdecktes oder auch gefährdetes Quellengut von besonderer kulturhistorischer Bedeutung und wissenschaftlicher Relevanz. Insofern stellt die Reihe auch eine Form der Quellenpflege und Bewahrung dar.[16]

Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit ist Bergelt auch als Künstler aktiv, wobei u. a. das Kinderhörbuch Die klingende Königin,[17] die Aphorismensammlung Herzgeist,[18] und die Toccata à la harmonica, eine kompositorische Hommage an die Pariser Straßenmusiker[19] entstand.


Publikationen (Auswahl)



Autor



Herausgeber





Einzelnachweise


  1. Werk. Autorenwebseite von Wolf Bergelt. Abgerufen am 22. Januar 2019 (deutsch).
  2. orgellandschaftbrandenburg.de, abgerufen am 17. Januar 2019.
  3. Musik international : Instrumentenbau-Zeitschr. ISSN 0720-0439, DNB 014404575 (Zeitschrift, in der Bergelt regelmäßig publiziert hat).
  4. Wolf Bergelt: Fachbeiträge zu einzelnen Orgelwerken und Orgelbauern in der Instrumentenbauzeitschrift (IbZ) „Musik international“. Abgerufen am 17. Januar 2019.
  5. Wolf Bergelt: Die Mark Brandenburg, eine wiederentdeckte Orgellandschaft. 1989, ISBN 3-921140-32-3 (jimdo.com [abgerufen am 17. Januar 2019]).
  6. Wolf Bergelt: Orgelreisen durch die Mark Brandenburg. Books on Demand, 2017, ISBN 978-3-7431-5217-5 (freimutselbst.de [abgerufen am 17. Januar 2019]).
  7. Orgelhandbuch Brandenburg. abgerufen am 17. Januar 2019.
  8. Dokumente der Orgelwelt, abgerufen am 17. Januar 2019.
  9. Wolf Bergelt: Joachim Wagner (1690–1749) – Orgelmacher. Verlagsgruppe Schnell & Steiner, Regensburg 2012, ISBN 978-3-7954-2562-3.
  10. Jochim Wagner – Werkverzeichnis, abgerufen am 20. Januar 2019.
  11. Institut für Orgelforschung Brandenburg: Forschung, abgerufen am 20. Januar 2019.
  12. Gerhard Aumüller: Wolf Bergelt: Joachim Wagner (1690–1749), Orgelmacher. In: Organ – Journal für die Orgel. Nr. 4, 2012, DNB 019338252, S. 62 (jimdo.com [abgerufen am 21. Januar 2019]).
  13. Matthias Wirth: Bergelt, Wolf: Joachim Wagner (1690–1749), Orgelmacher. In: ISO Journal: The Magazine of the International Society of Organbuilders. Nr. 45, 2013, DNB 019190042, S. 70–72 (jimdo.com [abgerufen am 21. Januar 2019]).
  14. Fixstern am Orgelhimmel. In: Monumente, Magazin für Denkmalkultur. 22. Jg., Nr. 6, Dezember 2012, DNB 016433467, S. 74 (jimdo.com [abgerufen am 22. Januar 2019]).
  15. Scherer-Orgel Bernau. Abgerufen am 25. Januar 2019 (deutsch).
  16. Dokumente. Abgerufen am 25. Januar 2019 (deutsch).
  17. Hörsinn. Abgerufen am 25. Januar 2019 (deutsch).
  18. Herzgeist. Abgerufen am 25. Januar 2019 (deutsch).
  19. Toccata a la harmonica. Abgerufen am 25. Januar 2019 (deutsch).
Personendaten
NAME Bergelt, Wolf
KURZBESCHREIBUNG deutscher Organist und Orgelkundler
GEBURTSDATUM 4. Oktober 1951
GEBURTSORT Oederan, Erzgebirge



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