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Françoise Cactus (Aussprache: [fʁɑ̃ˈswaz kakˈtys], * 5. Mai[1] 1964 in Villeneuve-l’Archevêque, Burgund, Frankreich; † 17. Februar 2021 in Berlin, Deutschland, bürgerlich Françoise van Hove)[2] war eine deutsch-französische Autorin, Musikerin und Zeichnerin.

Françoise Cactus (im Bild rechts) für Stereo Total im Duett mit Jenine, 2005
Françoise Cactus (im Bild rechts) für Stereo Total im Duett mit Jenine, 2005

Leben


Françoise Cactus wuchs mit drei Geschwistern in Villeneuve-l’Archevêque auf. Sie studierte in Besançon und Paris und verbrachte während ihres Studiums ein Jahr in Husum. In Norwegen lernte sie 1985 einen Berliner kennen, dem sie kurze Zeit später nach Berlin folgte. Dort bewegte sie sich in der Hausbesetzerszene. Sie gründete in den 1980er Jahren die Band Lolitas und 1993 mit ihrem Lebensgefährten Brezel Göring Stereo Total, wo sie sang und Schlagzeug spielte.[3] Mit ihrer Band tourte sie durch die USA, Japan und Russland.[4]

Neben Musik schrieb Françoise Cactus mehrere Bücher und Hörspiele, sie stellte außerdem Zeichnungen und Objekte aus.[2] Eines ihrer Objekte namens Wollita, eine lebensgroße gehäkelte Puppe, wurde im April 2004 von den Boulevardzeitungen Bild und B.Z. als Beleg einer „Kinderpornoausstellung“ im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien über 20 Mal im Laufe von zwei Wochen abgebildet. Thema der Ausstellung mit dem Titel When Love turns to Poison war die Beschäftigung mit den Schattenseiten von Sexualität und damit auch mit dem Thema sexuelle Gewalt. Als Reaktion auf die Medienkampagne verfasste Françoise Cactus mit Wolfgang Müller von Die Tödliche Doris das Buch Wollita – vom Wollknäuel zum Superstar. Die Biographie[5], das im Oktober 2005 inklusive einer CD erschien. Den Aufruf „Wollita (18) muss den B.Z.-Kulturpreis bekommen!“ unterzeichneten über 250 Künstler und Kunstvermittler.

Cactus und Brezel Göring gehören zu den Protagonisten der Dokumentation Wir werden immer weitergehen von George Lindt und Ingolf Rech, in der Berliner Indie-Größen zwischen 2000 und 2010 porträtiert werden.[6]

Françoise Cactus bezeichnete sich als Heimatlose. Sie schätzte Roger Vadim und seinen Film Barbarella.

Von 1986 bis Mitte der 1990er Jahre war sie Layouterin bei der taz.[2] Ab 2016 moderierte sie einmal im Monat auf Radio Eins Die Sendung bzw. später Das musikalische Universum von Françoise Cactus (Eine Französin à Berlin).[7]

Cactus starb im Februar 2021 in ihrer langjährigen Wahlheimat Berlin im Alter von 56 Jahren an Brustkrebs.[8][9][10]


Werke/Ausstellungen



Hörspiele



Auszeichnungen



Literatur




Commons: Françoise Cactus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Zita Bereuter: Die FM4-Bücherei. In: fm4v2.orf.at. Radio FM4, 23. Juni 2006, abgerufen am 18. Februar 2021.
  2. Thomas Winkler: „Rock‘n Roll ist spießig geworden“. In: taz.de. taz Verlags u. Vertriebs GmbH, 13. Juni 2015, abgerufen am 14. März 2020.
  3. „Stereo Total“-Sängerin Cactus ist tot. In: dw.com, 18. Februar 2021.
  4. Joachim Hentschel: Françoise Cactus von „Stereo Total“ ist mit 57 Jahren gestorben. Abgerufen am 21. Februar 2021.
  5. Wolfgang Müller & Françoise Cactus: Wollita – Vom Wollknäuel zum Superstar. In: Webseite von Stereo Total. Abgerufen am 18. Februar 2021.
  6. Kirsten Riesselmann: Das Shangri-La der Popkultur. In: taz.de. taz Verlags u. Vertriebs GmbH, 1. November 2012, abgerufen am 14. März 2020.
  7. „Stereo Total“-Sängerin Françoise Cactus gestorben. Abgerufen am 21. Februar 2021.
  8. Gerrit Bartels: Françoise Cactus ist tot. In: Der Tagesspiegel. 17. Februar 2021, abgerufen am 17. Februar 2021.
  9. Boris Jordan: Au revoir Françoise Cactus. In: FM4. 17. Februar 2021, abgerufen am 17. Februar 2021.
  10. Anja Caspary: radioeins trauert um Françoise Cactus. In: RBB radioeins. 17. Februar 2021, abgerufen am 20. Februar 2021.
  11. Françoise Cactus – Häkeldiven und Starletten – Crystal Ball Berlin. Abgerufen am 21. April 2021.
  12. Fuck Your Selfie! #4 – Portraitsalon – Crystal Ball Berlin. Abgerufen am 21. April 2021.
  13. Kurt Weill jagt Fantomas. In: www.neue-musik.org. Institut für Neue Musik und Musikerziehung e. V., abgerufen am 14. März 2020.
  14. https://www.telerama.fr/radio/kurt-weill-chasse-fantomas-sur-france-culture,n5481802.php
Personendaten
NAME Cactus, Françoise
ALTERNATIVNAMEN van Hove, Françoise
KURZBESCHREIBUNG deutsch-französische Autorin, Musikerin und Zeichnerin
GEBURTSDATUM 5. Mai 1964
GEBURTSORT Villeneuve-l’Archevêque
STERBEDATUM 17. Februar 2021
STERBEORT Berlin

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- [de] Françoise Cactus

[en] Françoise Cactus

Françoise Cactus (Villeneuve-l'Archevêque, Yonne, France, 1964 – Berlin, Germany, 17 February 2021), born Françoise Vanhove,[1] was a French musician and author, active in Germany, best known as co-founder, vocalist, and multi-instrumentalist in the band Stereo Total.[2][3][4][5][6] Cactus wrote several novels as well as contributing to German papers such as Die Tageszeitung.[7][8][9] Prior to founding Stereo Total with Brezel Göring in 1993, Cactus played in the West Berlin band die Lolitas, one of only a few Western bands to play officially unsanctioned gigs in East Berlin during the final years of the dictatorship.[10][11][12][13][14] She was originally from France, having moved to West Berlin in 1985.[15]



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