music.wikisort.org - Sänger

Search / Calendar

Fritzi Jokl (* 23. März 1895 in Wien; † 15. Oktober 1974 in New York) war eine austroamerikanische Opernsängerin (Sopran).


Leben


Fritzi Jokls Gesangsausbildung erfolgte unter anderem bei der Frau des Klaviervirtuosen Moriz Rosenthal, Frau Rosenthal-Ranner. Ihr erstes Engagement erhielt sie 1917 an der Frankfurter Oper. Dort blieb sie bis 1922 und sang viele Koloratur-Partien. Anschließend wechselte Fritzi Jokl für eine Saison an das Landestheater Darmstadt (heute Staatstheater Darmstadt), um schließlich unter dem Dirigenten Eugen Szenkar zunächst an der Volksoper Berlin (bis 1925), dann an der Oper Köln (bis 1926) zu singen. Der dortige Erfolg brachte ihr ein Engagement bei den Salzburger Festspielen (1928 war sie die Despina), ein Gastengagement an der Covent Garden Opera in London und schließlich einen festen Vertrag als erste Koloratursopranistin an der Münchner Staatsoper ein. Auch Gastauftritte an der Wiener Staatsoper (1930) und in Amsterdam (1932) belegen ihre herausgehobene Stellung. Ein geplanter Wechsel 1932 zur Krolloper in Berlin kam wegen deren Schließung nicht zustande, so dass sie noch einmal zum Landestheater Darmstadt zurückkehrte, wo sie nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Frühjahr 1933 als Jüdin entlassen wurde.

Ihr blieben noch einige Auftritte bei Veranstaltungen des Jüdischen Kulturbundes unter den Dirigenten Joseph Rosenstock und Hans Wilhelm Steinberg[1] und eine Frankreichtournee mit einer Wanderbühne. Dann musste Fritzi Jokl 1936 über Österreich in die USA emigrieren.

Die Metropolitan Opera in New York lehnte ein Engagement der Sängerin ab, da ihr Fach bereits mit Lily Pons und Bidu Sayão besetzt war.[2] Fritzi Jokl beendete in der Folge ihre Laufbahn und trat nur noch im privaten Rahmen auf. Sie ließ sich in New York nieder und heiratete dort den Autor und Journalisten Jack Siegel.

In Darmstadt wurde im Juni 2011 eine Gedenktafel im Foyer des Staatstheaters angebracht, auf der erinnert wird an die vertriebenen jüdischen Mitarbeiter des Instituts, unter anderem an Fritzi Jokl.


Partien (Auswahl)


Oper Frankfurt

Berliner Volksoper

Staatsoper München

Covent Garden Opera

Salzburger Festspiele 1928

Berliner Kulturbund

Weitere Partien


Diskografie



Literatur





Einzelbelege


  1. Verstummte Stimmen. Die Vertreibung der „Juden“ aus der Oper 1933 bis 1945. Der Kampf um das Hessische Landestheater Darmstadt. Metropol Verlag, Berlin 2009
  2. cantabile-subito.de
Personendaten
NAME Jokl, Fritzi
KURZBESCHREIBUNG austroamerikanische Opernsängerin (Sopran)
GEBURTSDATUM 23. März 1895
GEBURTSORT Wien
STERBEDATUM 15. Oktober 1974
STERBEORT New York

На других языках


- [de] Fritzi Jokl

[en] Fritzi Jokl

Fritzi Jokl (23 March 1895 – 15 October 1974) was an Austro-American operatic soprano.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии