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Anna Sutter, auch Anna Suter (* 26. November 1871 in Wil, Schweiz; † 29. Juni 1910 in Stuttgart), war eine deutsch-schweizerische Opernsängerin (Sopran).

Anna Sutter
Anna Sutter
Anna Sutter (von Jan Vilímek, 1894)
Anna Sutter (von Jan Vilímek, 1894)
Anna Sutter, Gemälde von Paul Bollmann, 1912.
Anna Sutter, Gemälde von Paul Bollmann, 1912.

Leben


Nach ihrem Klavier- und Gesangsstudium in Bern und München hatte sie ab 1893 ein festes Engagement am Stuttgarter Hoftheater. Anna Sutter wurde ein Publikumsliebling und Intendant Baron Putlitz gelang es, sie auf Dauer an Stuttgart zu binden. Ihr realistisch-naturalistischer Stil der Darstellung und „ihre frische, glockenreine Stimme“ (Bühne und Welt 1901) machten sie vor allem zur idealen Interpretin folgender Rollen: Hanna Glawari in Franz Lehárs Die lustige Witwe und die Titelfiguren von Georges Bizets Carmen und Richard StraussSalome, deren Tanz der sieben Schleier sie als eine der ersten Sängerinnen ihrer Zeit selbst ausführte.

Sie genoss große Popularität, die sich in einer außergewöhnlich großen Anzahl von Photographien dokumentiert. Im Jahr 1906 wurde sie zur Kammersängerin ernannt. Neben ihrer Sangeskunst sorgten auch diverse Liebesaffären für Schlagzeilen. Zwei dieser Liaisonen entstammten zwei uneheliche Kinder von verschiedenen Männern: 1900 kam ihre Tochter Mathilde zur Welt (sie wird erst 1925 von ihrem leiblichen Vater Hans Freiherr von Entress-Fürsteneck als Tochter anerkannt und ergriff ebenfalls den Beruf der Opernsängerin), 1902 ihr Sohn Felix von Hofkapellmeister Hugo Reichenberger (dessen Vaterschaft erst 2001 eindeutig zugeschrieben werden konnte).


Beziehungsdrama und Tod


Grabstein auf dem Stuttgarter Pragfriedhof
Grabstein auf dem Stuttgarter Pragfriedhof

Ihre kurze Affäre mit dem königlich württembergischen Hofkapellmeister Aloys Obrist, Bruder des bekannten Jugendstilkünstlers Hermann Obrist, sollte sich als fatal erweisen. Nachdem Anna Sutter die Beziehung 1909 nach zwei Jahren beendet hatte, drang Obrist am 29. Juni 1910 in ihre Wohnung ein und tötete Anna Sutter – nachdem seine Liebe erneut zurückgewiesen wurde – mit zwei Pistolenschüssen, bevor er sich selbst das Leben nahm.


Gedenken


1914 schuf der Stuttgarter Professor Karl Donndorf zum Gedenken an Anna Sutter den so genannten Schicksalsbrunnen im Jugendstil. Er befand sich bis 1963 vor dem Künstlereingang des Stuttgarter Staatstheaters und wurde später vor das Gebäude versetzt. Anna Sutters Grab auf dem Stuttgarter Pragfriedhof wurde bis Ende der 1960er täglich von einem unbekannten Verehrer mit frischen Blumen geschmückt. Dabei handelte es sich wahrscheinlich um Anna Sutters letzten Liebhaber, den Opernsänger Albin Swoboda Junior (1883–1970), der sich zum Zeitpunkt der Ermordung ebenfalls in der Wohnung aufhielt, aber die Tat nicht verhindern konnte. An der Beerdigung nahmen 10.000 Menschen teil.[1]

Im Jahr 2001 fand eine Ausstellung mit dem Titel Carmen – letzter Akt. Die Künstlertragödie Sutter-Obrist von 1910 und die Stuttgarter Oper um 1900 im Staatsarchiv Ludwigsburg statt. Sie wurde von Georg Günther kuratiert. Im Herbst 2010 fand nochmals eine ähnliche Kabinettausstellung ebenda statt.[2] Der Schweizer Schriftsteller Alain Claude Sulzer hat die Ermordung Anna Sutters in seiner Novelle Annas Maske literarisch verarbeitet, die auch Vorlage für sein Libretto der gleichnamigen Oper ist. Im Mai 2017 hat die Oper Annas Maske, ein Auftragswerk, mit Musik von David Philip Hefti im Theater St. Gallen Premiere.

In Stuttgart-Stammheim ist im Neubaugebiet Langenäcker-Wiesert ein Platz nach Anna Sutter benannt.[3]


Literatur



Aufnahmen





Einzelnachweise


  1. Grabstein von Sutter und Kurzbiografie
  2. Landesarchiv Ausstellungsbeschreibung
  3. Stadt Stuttgart: Straßenbenennungen. Stadt Stuttgart, 27. Juni 2018, abgerufen am 7. September 2022.
Personendaten
NAME Sutter, Anna
ALTERNATIVNAMEN Suter, Anna
KURZBESCHREIBUNG deutsch-schweizerische Opernsängerin (Sopran)
GEBURTSDATUM 26. November 1871
GEBURTSORT Wil, Schweiz
STERBEDATUM 29. Juni 1910
STERBEORT Stuttgart

На других языках


- [de] Anna Sutter

[en] Anna Sutter

Anna Sutter (26 November 1871 - 29 June 1910) was a Swiss operatic soprano. Born in Wil, she earned a diploma in piano performance from the Bern Conservatory before studying singing in Munich. She made her debut at the Volkstheater in Munich in 1892. From 1892 to 1895, she was committed to the Stadttheater von Augsburg. From 1895 until her death 15 years later she was a member of the Staatsoper Stuttgart..[1] Her career was cut short when she was murdered by conductor Aloys Obrist in her Stuttgart apartment.[2] Prior to her death, she had broken off a romantic relationship with Obrist and become involved with the bass-baritone Albin Swoboda, Jr. who was just 17 years old at the time. Unusual for an unmarried woman at that time she gave birth to a daughter in 1900 (from Hans Freiherr von Entress-Fürsteneck) and to a son in 1902 (from Hugo Reichenberger). During her career she also performed as a guest artist at the Bavarian State Opera, the Berlin State Opera, and the Frankfurt Opera among others. Her repertoire included Sieglinde in Richard Wagner's The Ring Cycle and the title role in Richard Strauss' Salome.[1]



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