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Arib al-Mamuniyya (arabisch عريب المأمونية, DMG ʿArīb al-Maʾmūnīya; * um 790; † um 880 vermutlich in Bagdad) war ein Singmädchen (qaina) und eine der bedeutendsten Dichterinnen der islamischen Welt des 9. Jahrhunderts.[1]


Leben und Wirken


Obwohl es (von ihr selbst geförderte) Vermutungen gab, Arib sei eine Nachfahrin der Barmakiden gewesen, lässt sich dies nicht beweisen. Sicher ist, dass sie während der Regierung Hārūn ar-Raschīds als Singsklavin in Bagdad auftauchte. Berühmte Sänger ihrer Zeit, wie etwa Ishaq al-Mawsili , förderten und bewunderten sie. Neben ihren Fähigkeiten als Sängerin, Dichterin und Kurtisane war sie auch für ihre Kochkunst bekannt, die in damaliger Zeit ein notwendiger Bestandteil der Verführungskunst war. Als Singsklavin war sie zwar unfrei, genoss aber trotzdem das Privileg, sich ihre Auftraggeber und damit zumeist auch Liebhaber aussuchen zu können. Ihre Gesellschaft war derart teuer, dass sich mehrere Mitglieder der gehobenen Gesellschaft für sie ruiniert haben sollen. Kalif Abdallah al-Ma'mun erwarb sie schließlich für eine erhebliche Summe und förderte ihre Karriere weiter. Sie versah unter anderem das Amt des Zechgenossen des Kalifen, das sonst ausschließlich Männern vorbehalten war. Bis zu seinem Tod verband Abdallah al-Ma'mun eine Hassliebe mit Arib, da sie seinen Heiratsantrag zugunsten eines unbekannten Fremden ablehnte. Einige der wenigen von ihr bekannten Zeilen sind diesem Liebhaber gewidmet (s. u.).

Am Ende ihres Lebens rühmte Arib sich, mit acht verschiedenen Kalifen geschlafen haben. Sie starb hoch verehrt im Alter von etwa 90 Jahren.


Zitate


„Der Mann, den ich liebe, hat blaue Augen und rotblondes Haar. Mein Herz ist verrückt nach ihm und ich schäme mich nicht. Entzieht ihn meinem Blick, dann bleibt sein Bild in mir verborgen.
Mein Geliebter ist schön wie der Mond, doch der Mond stirbt mit dem Morgen. Er aber bleibt beim ersten Tageslicht. Mein Herz ist verrückt nach ihm und ich schäme mich nicht.“

„Für Dich ist Verrat eine Tugend, Du hast viele Gesichter und zehn Zungen Ich bin erstaunt, dass mein Herz noch an Dir hängt, trotz allem, was Du mir angetan hast.“

Arib. Gedichte.[2]

Nachleben


Arib al-Mamuniyya wird in diversen Chroniken geführt, unter anderem im wichtigsten arabischen Werk zu Musik und Poesie, dem Kitāb al-Aghānī von Abū l-Faradsch al-Isfahānī. Abdallah ibn-al-Mu'tazz (861–908), Sohn eines späteren Kalifen, verfasste ein eigenes Buch über sie. Von ihrem eigenen Lebenswerk überdauerte wenig.

2008 erschien im Piper-Verlag der Roman Die Königin der Seidenstrasse von Agnes Imhof, der das Leben von Arib zum Thema hat.[3]


Literatur



Einzelnachweise


  1. Kathryn A. Hain: Concubines and Courtesans: Women and Slavery in Islamic History. Hrsg.: Matthew S. Gordon. Oxford University Press, 2017, S. 29, 64.
  2. 'Classical Poems by Arab Women. A Bilingual Anthology. Ed. and transl. by Abdullah al-Udhari. London: Saqi Books 1999. S. 140 f.
  3. Buchbesprechung, abgerufen am 29. Januar 2018.
Personendaten
NAME Arib al-Mamuniyya
ALTERNATIVNAMEN ʿArīb al-Maʾmūnīya; Arib qaina
KURZBESCHREIBUNG Singmädchen (qaina) und Dichterin
GEBURTSDATUM um 790
STERBEDATUM um 880
STERBEORT Bagdad

На других языках


- [de] Arib al-Mamuniyya

[en] Arib al-Ma'muniyya

ʿArīb al-Ma’mūnīya (Arabic: عريب المأمونية, b. 181/797–98, d. 277/890–91) was a qayna (slave trained in the arts of entertainment) of the early Abbasid period, who has been characterised as 'the most famous slave singer to have ever resided at the Baghdad court'.[1][2] She lived to 96, and her career spanned the courts of five caliphs.[3]

[es] Arib al-Ma'muniyya

ʿArīb al-Ma'mūnīya (797/98 - 890/91) fue una qayna (esclava entrenada en las artes del entretenimiento) de principios de la época abasí, que ha sido caracterizada como "la más famosa esclava cantora residente en la corte de Bagdad".[1][2] Vivió 96 años, y su carrera abarcó los reinados de cinco califas.[1]

[fr] Arib al-Ma'muniyya

Arīb al-Ma'mūnīya (en arabe : عريب المأمونية, née en 181/797-98 et morte en 277/890-91, est une qayna (femme formée aux arts du divertissement) du début de la période abbasside, qui a été qualifiée de « plus célèbre chanteuse esclave à avoir jamais résidé à la cour de Bagdad »[1],[2]. Elle a vécu jusqu'à 96 ans et sa carrière s’étend sur les règnes de cinq califes[1].



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