Sie wurde 1980 in der DDR[1] als Jean Biedermann geboren.[2][3] Bereits mit sechs Jahren trat sie dort im Kinderzirkus Lilliput als Akrobatin auf. Im Herbst 1989 flüchteten ihre Eltern Marion und Bernd Biedermann (†2016[4]) mit ihr über die Deutsche Botschaft in Prag in den Westen. Nach der Mittleren Reife begann sie eine Friseurlehre bei Udo Walz, die sie abbrach, nachdem sie bei einem Casting zur „Bild-Schlagerkönigin 1998“ gewählt worden war.[5] Im darauffolgenden Jahr nahm sie an der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest teil und belegte mit dem Lied Das tut unheimlich weh Platz vier.
Von Juni 1999 bis März 2004 spielte sie als Marie Balzer bei RTL in der Seifenoper Gute Zeiten, schlechte Zeiten mit.[5] Parallel zu ihrer Schauspielkarriere veröffentlichte sie im November 2000 ihr erstes Album Enjoy. Es folgten die Alben Delicious (2001) und Rock My Life (2002). Auf dem letztgenannten erschien mit We’ve Got Tonight ein Duett mit Ronan Keating, das sich auf Platz 25 der deutschen Charts platzierte.[6] Später folgten die Alben Break On Through (2003) sowie das Weihnachtsalbum Merry Christmas (2004). Während die ersten beiden Alben eher dem Teen Pop zugeordnet werden können, enthalten die zwei nächsten Alben eher rockigere Titel.
2003 moderierte Biedermann die Sendung Pop 2003.[7] Im Dezember2004 war sie Gast in der von Kai Pflaume präsentierten Sendung Stars am Limit (Sat.1).[8] Im November 2004 spielte sie im Sat.1-Fernsehfilm Liebe ohne Rückfahrschein die Tanzlehrerin Julia Behrendt.[9] Sie übernahm als Schauspielerin auch verschiedene Synchronrollen, unter anderem 2006 im Animationsfilm Ab durch die Hecke. Daneben war sie 2003 und 2004 Jury-Mitglied in der Sat.1-Castingshow Star Search.
2005 erhielt sie für Run with Me einen Echo in der Kategorie Bestes Video national. Im April 2006 erschien das Album Naked Truth, für das Biedermann fast alle Stücke selbst geschrieben hat. Ihr gelang damit der Sprung auf Platz 14 der deutschen Charts, es konnte aber nicht an die Erfolge der Vorgängeralben anknüpfen. Im Sommer 2006 erschien die Single Heat of the Summer, die die Top-50 der Charts erreichte. Die DVD Naked Truth Live at Bad Girls Club konnte sich in den Hitlisten der Musik-DVDs auf Rang zwei positionieren.
Im Herbst 2006 war sie Jury-Mitglied der ProSieben-Show Stars auf Eis. Im Januar 2007 spielte sie in der Radio-Bremen-Tatort-Folge Schwelbrand eine Hauptrolle als Rocksängerin. Im September 2007 war sie an der Seite von Kai Lentrodt als hochmütige Prinzessin Zuzu in der ProSieben Märchenstunde zu sehen. Ab August 2008 war sie als Anna Polauke die Hauptdarstellerin der Sat.1-Telenovela Anna und die Liebe.[5] Wegen der geplanten Solitary-Rose-Tour stieg sie dort im März 2010 aus.
2009 erschien das Album Undress to the Beat, das Platz 13 der deutschen Charts erreichte. Die erste gleichnamige Singleauskopplung wurde im Februar veröffentlicht, belegte in Deutschland Platz sechs und in Österreich Platz 20.[10] In der Schweiz erreichte die Single die Top-50. Die zweite Auskopplung, Material Boy (Don’t Look Back), wurde als limitierte Single im Mai 2009 veröffentlicht. Sie konnte sich in Deutschland fünf Wochen in den Top-50 halten. Die letzte Single aus dem Album, Solitary Rose, schaffte es in Deutschland und in Österreich in die Top-15 und erreichte in der Schweiz die Top-50. Das Lied wurde von ihr im Rahmen der Fernsehserie Anna und die Liebe beworben.
Von Herbst 2010 bis Januar 2012 war Biedermann erneut in Anna und die Liebe (dritte und vierte Staffel) zu sehen, zudem im Oktober 2011 in dem ProSieben-History-ThrillerIsenhart – Die Jagd nach dem Seelenfänger. Im Januar 2012 gründete sie mit dem Gitarristen Jörg Weißelberg – den sie im Juli 2012 in seiner Heimatstadt Löbau heiratete[11] – und dem Bassisten Christian Bömkes die Band Ewig, deren erste Single Ein Schritt weiter im August 2012 veröffentlicht wurde.[12] Im September 2014 veröffentlichte sie im Duett mit Andreas Gabalier den AC/DC-Klassiker You Shook Me All Night Long für eine Sonderedition seines Albums Home Sweet Home. 2018 hatte sie neben Sven Martinek, Jörg Weißelberg und Marcel Miska eine Hauptrolle in der Musikkomödie Das geheimnisvolle Album – Ein Rockmärchen.
Jeanette Biedermann (2020)
2019 löste sich die Band Ewig auf, und Biedermann widmete sich erneut der Solomusik. Im April 2019 erschien die Single Wie ein offenes Buch. 2019 nahm sie an der sechsten Staffel von Sing meinen Song – Das Tauschkonzert teil. Dort stellte sie ihre zweite Single Deine Geschichten vor. Mit dem Lied verarbeitete sie den Tod ihres Vaters zwei Jahre zuvor. Im Mai 2019 erschien das Album zur Show, auf dem sie mit sechs Songs vertreten ist. Das Album DNA erschien im September 2019 als CD mit Fanbuch mit Neuauflagen verschiedener englischer Songs. Im Frühjahr 2020 tourte sie damit durch Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Seit März 2022 moderiert Biedermann zusammen mit Gregor Meyle die Musiksendung Playlist of my life im MDR. In der Sendung wird zusammen mit musikalischen Gästen die Beziehung zur Musik analysiert.[13] In der sechsten Staffel von The Masked Singer nahm sie als Discokugel teil und erreichte den dritten Platz. Biedermann lebt in Berlin.
Theater
Seit Herbst 2013 ist Biedermann auch als Theaterschauspielerin aktiv, ihr Bühnendebüt als Buhlschaft in einer Inszenierung des Jedermann erntete freundliche Kritiken.[14] Sie spielte ebenfalls in Aufguss von René Heinersdorff, zuerst am Düsseldorfer Theater an der Kö, dann am Kölner Theater am Dom.[15][16] 2014 spielte sie in Tussipark in der Comödie Dresden die Braut Wanda.[17] Im Winter 2014 spielte sie die Rolle des Engels im Musical Vom Geist der Weihnacht. Im Mai und Juni 2015 verkörperte sie die Titelrolle in Rita will’s wissen an der Komödie im Marquardt in Stuttgart.[18]
Weitere Tätigkeiten
Biedermann ist seit dem Jahr 2000 ehrenamtlich für das Deutsche Rote Kreuz tätig. Im Rahmen des Projektes „Las Luces“ in Peru engagiert sie sich für eine bessere Zukunft von Straßenkindern. Von 2000 bis 2003 war sie JRK-Botschafterin und seit 2003 ist sie DRK-Botschafterin.[19] Im August 2011 erhielt sie für ihr Engagement die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.[20][21] Von 2011 bis 2012 war sie für die Modefirma Jeans Fritz als Designerin tätig, für die sie eine eigene Kollektion entwarf.[22]
2003: „Gold“ in der Kategorie Beste TV-Darstellerin[30]
2004: „Silber“ in der Kategorie Beste Sängerin[31]
2005: „Bronze“ in der Kategorie Beste Sängerin
1 Live Krone
2002: für Beste Künstlerin
2003: für Beste Künstlerin
Goldene Kamera
2004: für Pop National
European Top of the Pops Award
2002: für Best German Act
Radio Regenbogen Award
2005: für Rock National
Maxim
2003: Maxim – Woman of the Year 2003
2005: Maxim – Woman of the Year 2005
German Soap Award
2011: Beste Darstellerin Telenovela (Anna und die Liebe)
Sonstige
1998: Siegerin des Bild-Schlagerwettbewerbes
1999: Die goldene 1 Hitparade (Er gehört zu mir)
2002: Goldene Europa
2002: „Sonderpreis“ der SR1-Europawelle
2002: Goldener Fritz für Beliebtester Kinderstar
2003: Mc Mega Music Award für Künstlerin des Jahres
2004: Bunte – Glamourfrau 2003
2005: Toggo Award in der Kategorie Beliebteste Sängerin
2005: „Intercoiffeur Award 2005“
2006: FHM – Sexiest Woman in the World 2006
2010: Kid’s Choice Award Schweiz in der Kategorie Beliebtester TV-Star
2010: CMA – Wild and Young Award (TV-Film des Jahres Callgirl Undercover)
2011: Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland[20][21]
2012: A1 Prima Award
2013: Wider die Gewalt – Award (für soziales Engagement in Peru/Lima)
2019: Personality Award von Healthy Living Awards (für herausstellende Leistung/Musik)[32]
Literatur
Enjoy Jeanette! Das offizielle Starbook. Dino Verlag, 2001, ISBN 3-89748-466-8.
Daniela Stohn: Jeanette. Heel Verlag, 2004, ISBN 3-89880-303-1.
Jeanette Biedermann, Katharina Wieker: Just Heroes – Die Beschützer der Quelle. Kerle in Herder, Freiburg/Br./Wien/Basel 2014, ISBN 978-3-451-71248-7, urn:nbn:de:101:1-201504042536.
Michael Krumbein:Echo 2001: Gewinnerübersicht.(Nicht mehr online verfügbar.)In:intro.de.April 2019,archiviertvomOriginalam14.April 2016;abgerufen am 21.Februar 2020.
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