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Anton Reicha (auch: Antonín, Antoine-Joseph Reicha oder Rejcha, siehe unten; * 26. Februar 1770 in Prag; † 28. Mai 1836 in Paris) war ein böhmischer Komponist, Musikpädagoge und Flötist, der seine wesentlichen künstlerischen Erfolge in Paris feierte.

Anton Reicha (1825)
Anton Reicha (1825)

Name


Die in Latein verfasste Geburts-/Taufurkunde der Teynkirche in Prag führt den Namen Antonius Josephus Reicha auf. Reicha nannte sich in Wien jedoch Anton Reicha und in Paris hieß er offiziell Antoine-Joseph Reicha (vgl. Sterbeurkunde).


Leben


Reichas Vater war Stadtpfeifer in Prag, verstarb allerdings bereits zehn Monate nach der Geburt seines Sohns. Anton Reichas Onkel, der Cellist und Kapellmeister der Oettingen-Wallersteiner Hofkapelle Joseph Reicha, adoptierte ihn im Alter von zehn Jahren, nahm ihn 1781 in sein Haus in Wallerstein auf und unterrichtete ihn selbst in Geige, Flöte, Klavier und Tonsatz.

1785 wechselte er gemeinsam mit seinem Onkel, der Konzertmeister der Kurfürstlichen Hofkapelle wurde, nach Bonn. In diesem Orchester spielte Anton Reicha als zweiter Flötist. Während dieser Zeit lernte er Ludwig van Beethoven kennen, der im selben Orchester die Bratsche spielte. Die beiden verband eine lang andauernde Freundschaft.

Nach der Auflösung des Bonner Hoforchesters 1794 (zur Zeit der französischen Rheinland-Besetzung) ging Reicha als Musiklehrer nach Hamburg. Von 1802 bis 1808 lebte er in Wien und hatte als Komponist von Gelegenheitsmusik beachtlichen Erfolg. Zugleich veröffentlichte er zu dieser Zeit erstmals seine Joseph Haydn gewidmeten 36 Fugen op. 36. Hier nahm er Unterricht bei Johann Georg Albrechtsberger und Antonio Salieri. Im Jahre 1808 übersiedelte er nach Paris, wo er großes Ansehen als Komponist für Bläser gewann. Bereits seit 1809 lehrte er am Pariser Konservatorium, und 1818 wurde er dort als Nachfolger von Étienne-Nicolas Méhul Professor für Komposition. 1831 wurde er mit der Ehrenlegion ausgezeichnet.

Zu seinen Schülern gehören Hector Berlioz, Franz Liszt, Charles Gounod, Louise Farrenc, George Onslow, César Franck, Friedrich von Flotow und Justus Amadeus Lecerf.

Reichas Grab auf dem Friedhof Père Lachaise in Paris
Reichas Grab auf dem Friedhof Père Lachaise in Paris

Mit seiner Komposition für Blasorchester Musique pour célébrer la Mémoire des Grands Hommes et des Grands Événements de la République Française, die auch unter dem ebenso unhandlichen Titel Musique [funèbre] pour celebrer la memoire des grands hommes, qui se sont illustrés au service de la Nation française bekannt ist, knüpft Reicha an die gute Tradition von Blasorchester-Symphonien an, wie sie François-Joseph Gossec, Louis Emmanuel Jadin und Hyacinthe Jadin komponiert hatten. Sie bereitet Hector BerliozSymphonie Funèbre et Triomphale, op. 15, (1840) vor. Vor der Aufführung gab Reicha umfangreiche, detaillierte Anweisungen an die Musiker.

Am bekanntesten blieb Reicha bis heute durch seine mehr als 20 zum Teil sehr virtuosen Bläserquintette. Seine Schriften zur Kompositionslehre waren sehr einflussreich und wurden in mehrere Sprachen übersetzt.


Werke



Schriften


Diese drei Schriften französisch-deutsch als:


Werke für Orchester



Werke für Blasorchester



Geistliche Musik und Messen



Kammermusik



Klaviermusik



Literatur




Wikisource: Anton Reicha – Quellen und Volltexte
Commons: Anton Reicha – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAME Reicha, Anton
ALTERNATIVNAMEN Reicha, Antonín; Reicha, Antoine; Rejcha, Antonín
KURZBESCHREIBUNG böhmischer Komponist, Musikpädagoge und Flötist
GEBURTSDATUM 26. Februar 1770
GEBURTSORT Prag
STERBEDATUM 28. Mai 1836
STERBEORT Paris

На других языках


- [de] Anton Reicha

[en] Anton Reicha

Anton (Antonín, Antoine) Joseph Reicha (Rejcha) (26 February 1770 – 28 May 1836) was a Czech-born, Bavarian-educated, later naturalized French composer and music theorist.[1] A contemporary and lifelong friend of Beethoven, he is now best remembered for his substantial early contributions to the wind quintet literature and his role as teacher of pupils including Franz Liszt, Hector Berlioz and César Franck. He was also an accomplished theorist, and wrote several treatises on various aspects of composition. Some of his theoretical work dealt with experimental methods of composition, which he applied in a variety of works such as fugues and études for piano and string quartet.

[es] Anton Reicha

Anton (Antonin o Antoine) Reicha (o Rejcha)[1] (Praga, 1770 — París, 1836) fue un flautista, compositor y teórico musical checo.

[ru] Рейха, Антонин

Антонин Рейха (чеш. Antonín Rejcha; 25 февраля 1770 (1770-02-25), Прага — 28 мая 1836, Париж) — чешский и французский композитор, теоретик музыки, педагог.



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