Marvin Frederick Hamlisch (* 2. Juni 1944 in New York City, New York; † 6. August 2012 in Los Angeles, Kalifornien[3]) war ein US-amerikanischer Komponist. Er gilt als einer der erfolgreichsten Musical- und Filmkomponisten des 20.Jahrhunderts. Er zählt zu den wenigen Künstlern, die Emmy, Grammy, Oscar und Tony Awards gewonnen haben.
Marvin Hamlisch (2008)Hamlisch (1989)
Leben
Hamlisch, der aus einer jüdischen Familie Wiener Herkunft stammte, lernte früh Klavierspielen und galt als Wunderkind. Als Jugendlicher gab er Konzerte in der Town Hall. Dann studierte er an der Juilliard School of Music.[4] Bereits in dieser Zeit verlegte er sich aufs Komponieren. 1965 schrieb er mit Sunshine, Lollipops and Rainbows für Lesley Gore einen ersten Hit, den er 1967, ebenfalls für Gore, mit California Nights wiederholen konnte.[5] Nachdem Sam Spiegel ihn auf einer Party am Piano gehört hatte, gab er ihm den Auftrag für seine erste Filmkomposition (für The Swimmer, 1966). Daraufhin zog er nach Los Angeles, um näher an den Studios zu sein.[6] Große Bekanntheit erreichten seine Adaptionen von Scott Joplins Ragtime-Kompositionen, die er 1973 für den Film Der Clou schrieb.
Von ihm stammt die Musik zu vielen Kinofilmen und Fernsehserien und zu den erfolgreichen Broadway-Musicals A Chorus Line und They’re Playing Our Song. 1977 schrieb Hamlisch auch die Musik zu dem James-Bond-Film Der Spion, der mich liebte (1977). Außerdem war er seit 1993 der Dirigent und Arrangeur der Konzerte von Barbra Streisand, für die er 1973 auch den Nummer-eins-Hit und Millionenseller The Way We Were schrieb. Auch die Coverversion von Gladys Knight & the Pips war weltweit erfolgreich.
Hamlisch wurde mit zahlreichen Preisen geehrt. Herausragend war in diesem Bezug das Jahr 1974, als er insgesamt mit Oscars in drei verschiedenen Kategorien ausgezeichnet wurde. Es folgten in den weiteren Jahren sieben Oscar-Nominierungen. Dreimal konnte er den Emmy gewinnen, zweimal einen Golden Globe Award. Am häufigsten erhielt er mit viermal den ASCAP Award.
Hamlisch starb am 6. August 2012 nach kurzer Krankheit im Alter von 68 Jahren.[7]
Werke
Filmografie
1968: Der Schwimmer (The Swimmer) – Regie: Frank Perry
1969: Ein Frosch in Manhattan (The April Fools) – Regie: Stuart Rosenberg
1969: Hopp, Hopp (Move) – Regie: Stuart Rosenberg
1969: Woody, der Unglücksrabe (Take the Money and Run) – Regie: Woody Allen
1970: Der Indianer (Flap) – Regie: Carol Reed
1971: Bananas – Regie: Woody Allen
1971: El Capitano (Something Big) – Regie: Andrew V. McLaglen
1971: Opa kann’s nicht lassen (Kotch) – Regie: Jack Lemmon
1972: Big Boy – Der aus dem Dschungel kam (The world’s greatest athlete) – Regie: Robert Scheere
1972: Fat City – Regie: John Huston
1972: Krieg zwischen Männern und Frauen (War between Men and Women) – Regie: Melville Shavelson
1973: Save the Tiger – Regie: John G. Avildsen
1973: Cherie Bitter (The way we were) – Regie: Sydney Pollack
1973: Der Clou (The Sting) – Regie: George Roy Hill
1974: Das Nervenbündel (The Prisoner of Second Avenue) – Regie: Melvin Frank
1976: Der Entertainer (The Entertainer) – Regie: Donald Wyre
1977: The Absent-Minded Waiter – Regie: Carl Gottlieb Kurzfilm
1977: Der Spion, der mich liebte (The Spy Who Loved Me) – Regie: Lewis Gilbert
1978: Eisfieber (Ice Castles) – Regie: Donald Wyre
1978: Nächstes Jahr, selbe Zeit (Same Time, Next Year) – Regie: Robert Mulligan
1979: Auf ein Neues (Starting over) – Regie: Alan J. Pakula
1979: Eine ganz normale Familie (Ordinary people) – Regie: Robert Redford
1980: Das zweite Kapitel (Chapter Two) – Regie: Robert Moore
1980: Fast wie in alten Zeiten (Seems like old times) – Regie: Jay Sandrich
1981: Der Fanatiker (The Fan) – Regie: Edward Bianchi
1981: Tanz in den Wolken (Pennies from heaven) – Regie: Herbert Ross
1982: Eigentlich wollte ich zum Film (I ought to be in pictures) – Regie: Herbert Ross
1982: Sophies Entscheidung (Sophie’s choice) – Regie: Alan J. Pakula
1983: Jason, die Flasche (Romantic comedy) – Regie: Arthur Hiller
1984: Endstation Sehnsucht (A Streetcar Named Desire) – Regie: John Erman
1985: A Chorus Line – Regie: Richard Attenborough
1985: D.A.R.Y.L. – Der Außergewöhnliche (D.A.R.Y.L.) – Regie: Simon Wincer
1987: Die Experten (The experts) – Regie: Dave Thomas
1987: Little Nikita – Regie: Richard Benjamin
1987: Noch drei Männer, noch ein Baby (Three men and a baby) – Regie: Leonard Nimoy
1987: Rückkehr der Roboter (Return of the six million dollar man and the bionic woman) – Regie: Ray Austin
1987: Society (The two Mrs. Grenvilles) – Regie: John Erman
1987: Todesversprechen (When the time comes) – Regie: John Erman
1988: Im Zeichen der Jungfrau (The January man) – Regie: Pat O’Connor
1990: Verführerische Geschichten (Women & men: Stories of seduction) – Regie: Frederic Raphael, Ken Russell, Tony Richardson
1991: Babyswitch – Kind fremder Eltern I + II (Switched at birth) – Regie: Waris Hussein
1991: Frankie & Johnny (Frankie and Johnny) – Regie: Gary Marshall
1992: Auf der Sonnenseite des Lebens (Missing pieces) – Regie: Leonard B. Stern
1995: Liebe hat zwei Gesichter (The mirror has two faces) – Regie: Barbra Streisand
1996: Die Nanny (The Nanny, Folge 3.18 Falsche Freunde)
2009: Der Informant! (The Informant!) – Regie: Steven Soderbergh
2012: Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll (Behind the Candelabra) – Regie: Steven Soderbergh
Bühne/Musicals
1975: A Chorus Line
1979: They’re Playing our Song
1986: Smile
1993: The Goodbye Girl
2002: Sweet Smell of Success
Auszeichnungen (Auswahl)
1974 drei Oscars:
Beste Filmmusik für So wie wir waren
Bester Song für The Way We Were (Titelsong des Films So wie wir waren) – Text von Alan und Marilyn Bergman
Beste Filmmusik (Adaption) für Der Clou
1975 vier Grammy Awards:
Bester neuer Künstler
Song des Jahres für The Way We Were
Beste Instrumentaldarbietung – Pop für The Entertainer
Album mit der besten Originalmusik geschrieben für einen Film oder ein Fernsehspecial für The Way We Were
1976 einen Tony Award für das beste Musical für A Chorus Line
1976 einen Pulitzer-Preis für Theater zusammen mit Michael Bennett (Konzept, Choreographie und Regie), Nicholas Dante und James Kirkwood, Jr. (Buch), Marvin Hamlisch (Musik) and Edward Kleban (Text) für A Chorus Line.
Weiterführende Informationen
Literatur
The Way I Was, (Autobiographie), Marvin Hamlisch; Gerald Gardner, Macmillan Publishing Company, New York 1992, 234 Seiten, ISBN 0-684-19327-2
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