Murmur ist das Debütalbum der US-amerikanischen Rockband R.E.M. und erschien im April 1983 auf dem Indie-Label I.R.S. Records. Das Album gilt als früher Höhepunkt im Schaffen der Band.
Im April 1983 veröffentlicht, war Murmur der Nachfolger der EP Chronic Town im Jahr davor. Der Sound auf Murmur charakterisiert die leisere, introvertiertere Seite der ersten Welle des Post-Punk in den USA. Der Sound war damals neu, obwohl die Grundstruktur der Songs traditioneller Rockmusik entsprach. Der Gitarrensound ist mit dem der Byrds vergleichbar, und der Bass hat den ausdrucksstarken Sound des Rickenbacker, den Bassist Mike Mills am liebsten spielt.
Als erfahrenster Musiker der Band trägt Mills mit seinem Bass zum melodiösen Element des Sounds der frühen R.E.M.-Alben bei. Charakteristisch ist die distanzierte Art, wie Michael Stipe singt. Dessen düstere Texte verleihen der Musik eine gewisse Mystik und Tiefe. Murmur wurde von Mitch Easter und Don Dixon produziert, in Charlotte, North Carolina aufgenommen und vom Indie-Label I.R.S.-Records veröffentlicht. Zunächst kletterte Murmur in den USA bis auf Platz 36 und wurde schließlich 1991 mit Gold ausgezeichnet.
Auf dem Plattencover ist ein Landschaftsausschnitt abgebildet, der von der Kletterpflanze Kudzu überwuchert wird. Das Gerüst, das auf der Rückseite abgebildet ist, war ursprünglich Teil der Eisenbahnlinie der Georgia Railroad, die in die Heimatstadt der Band, nach Athens führte, und wurde so etwas wie eine lokale Sehenswürdigkeit. Pläne, das Gerüst (das mittlerweile allgemein als das „Murmur-Gerüst“ bezeichnet wird), abreißen zu lassen, brachten einen öffentlichen Aufschrei der Entrüstung. Am 2. Oktober 2000 bestimmten der Vorsitzende des Athens-Clarke County und der eingesetzte Ausschuss, dass das Gerüst bestehen bleiben soll.
Alle Songs stammen aus der Feder von Bill Berry, Peter Buck, Mike Mills und Michael Stipe.
Quelle | Bewertung |
---|---|
Allmusic | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Rolling Stone | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Musikexpress | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Uncut | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Die Musikzeitschrift Rolling Stone führt Murmur auf Platz 197 der 500 besten Alben aller Zeiten und Radio Free Europe auf Platz 389 der 500 besten Songs aller Zeiten.[5][6] Das Debütalbum belegt zudem Platz 8 der 100 besten Alben der 1980er Jahre.[7] Der New Musical Express wählte das Album auf Platz 69 der 500 besten Alben.[8] In der Auswahl der 100 besten Alben des Jahrzehnts von Pitchfork Media belegt Murmur Platz 5, in der neueren Aufstellung von 2018 Platz 39 von 200.[9][10] Radio Free Europe erreichte Platz 128 der 200 besten Songs der 1980er Jahre.[11] Der Fernsehsender VH1 wählte Murmur 2001 auf Platz 92 der 100 besten Alben.[12] Das Album wurde in die 1001 Albums You Must Hear Before You Die aufgenommen.
„Das erste Lebenszeichen war zugleich ein Zeichen kommender Größe. Dominanter Bass, devote Stimme und überall diese klingelnden Arpeggien auf der Gitarre, sanft verwehter Pop mit stabilem Puls. Ein Album, dem man seine satten 30 Jahre auf dem Buckel kaum anmerkt.“
Die Single Radio Free Europe wurde 2009 in die National Recording Registry der Library of Congress aufgenommen.[13]
Studioalben: Murmur (1983) | Reckoning (1984) | Fables of the Reconstruction (1985) | Lifes Rich Pageant (1986) | Document (1987) | Green (1988) | Out of Time (1991) | Automatic for the People (1992) | Monster (1994) | New Adventures in Hi-Fi (1996) | Up (1998) | Reveal (2001) | Around the Sun (2004) | Accelerate (2008) | Collapse into Now (2011)
Singles (Auswahl): The One I Love (1987) | It’s the End of the World as We Know It (And I Feel Fine) (1987) | Stand (1989) | Losing My Religion (1991) | Shiny Happy People (1991) | Man on the Moon (1992) | Bang and Blame (1994) | Imitation of Life (2001)