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Sir Arnold Edward Trevor Bax KCVO (* 8. November 1883 in Streatham im Süden von London; † 3. Oktober 1953 in Cork, Irland) war ein englischer Komponist.

Arnold Bax (um 1922)
Arnold Bax (um 1922)

Leben


Bax entstammte einer wohlhabenden Familie und musste deshalb nie arbeiten, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Er studierte ab 1900 an der Royal Academy of Music Klavier bei Tobias Matthay und Komposition bei Frederick Corder. Er entdeckte 1902 die Dichtung des Iren William Butler Yeats und begeisterte sich von da an für Irland und die keltische Kultur. Unter dem irischen Pseudonym Dermot O'Byrne veröffentlichte er auch einige Novellen, die sein literarisches Talent belegen. 1905 beendete er sein Studium und schrieb seine erste sinfonische Dichtung, Cathaleen-ni-Hoolihan; doch erst In the Faery Hills (1909), Teil der Trilogie Eire, fand Anerkennung.

1910 bereiste er Russland und die Ukraine infolge einer Liebesaffäre mit Natalia Skarginska; diese Erfahrungen spiegeln sich in seiner ersten Klaviersonate. 1911 heiratete er Elsa Luisa Sobrino und zog mit ihr nach Rathgar bei Dublin. 1914 kehrte er nach London zurück, wo er die junge Pianistin Harriet Cohen traf, für die er später seine Frau und seine beiden Kinder verließ. 1916 erschütterte ihn der Osteraufstand in Irland, bei dem er mehrere Freunde verlor. Diese bewegten Jahre gehörten zu seinen schöpferischsten. Es entstanden die wichtigen Werke seiner ersten Schaffensphase, die sinfonischen Dichtungen The Garden of Fand (1913–16), November Woods (1917) und Tintagel (1917–19), das Klavierquintett (1915) und die zweite Klaviersonate (1919). Diese Werke sind in einem fließenden und harmonisch reichen spätromantischen Stil geschrieben, der verschiedene Einflüsse, so von Richard Wagner, Franz Liszt, Claude Debussy und Edward Elgar, aufweist.

Mit der doppelchörigen Motette Mater ora Filium (1921) änderte Bax seinen Kompositionsstil. Unter dem Eindruck der Werke von Jean Sibelius und Igor Strawinski traten nun klare Melodielinien, klassische Musikformen und eine gemäßigt moderne Polyphonie der Stimmen in den Vordergrund. Mit der ersten Sinfonie (1922) eröffnete er einen der bedeutendsten englischen Sinfoniezyklen des 20. Jahrhunderts. Sie wurde, wie auch die Violasonate aus dem gleichen Jahr, bald in ganz Europa aufgeführt; die zweite Sinfonie (1926) erreichte 1929 in Boston unter Serge Kussewitzki auch die USA. 1926 begann seine Beziehung zu Mary Gleaves, die bis an sein Lebensende hielt, doch komponierte er am liebsten in der Einsamkeit der Natur. So vollendete er 1929 in Morar an der Westküste Schottlands die dritte Sinfonie, die ein Jahr später Sir Henry Wood uraufführte.

Bax war nun ein berühmter Komponist und erhielt zahlreiche Ehrungen, so wurde er 1937 als Knight Commander des Royal Victorian Order zum Ritter geschlagen. Doch gleichzeitig schwand seine Inspiration, die nun in vielen Werken durch eine virtuose Kompositions- und Instrumentationstechnik ersetzt wurde. Gleichwohl war er nach wie vor ungeheuer produktiv, und bis zum Zweiten Weltkrieg schuf er vier weitere Sinfonien (1931–39), eine Sinfonietta (1932), ein Cellokonzert (1932), ein Violinkonzert (1938) und viel Kammermusik, teilweise in ungewöhnlichen Besetzungen, so ein Nonett (1930), ein Oktett (1934) und ein Concerto für Flöte, Oboe, Harfe und Streichquartett (1936).

1940 zog Bax nach Storrington (Sussex) und schrieb seine Autobiographie Farewell, my Youth. 1942 wurde er zum Master of the King's Music ernannt, doch stellte er seine kompositorische Tätigkeit nun fast ganz ein. Zu den wenigen Werken seiner letzten Jahre gehören drei Filmmusiken sowie zwei konzertante Werke für Harriet Cohen: Morning Song (um 1946) und die Concertante für Klavier linke Hand und Orchester (1949) (komponiert, nachdem sich die Pianistin bei einem Unfall die rechte Hand verletzt hatte). 1953 starb der Komponist während eines Urlaubs in Irland. Bax bezeichnete sich selbst als „ehernen Romantiker“ und lehnte die Zwölftontechnik Schönbergs ab.


Werke



Literatur




Commons: Arnold Bax – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAME Bax, Arnold
ALTERNATIVNAMEN Bax, Sir Arnold Edward Trevor (vollständiger Name); O'Byrne, Dermot (Pseudonym)
KURZBESCHREIBUNG englischer Komponist
GEBURTSDATUM 8. November 1883
GEBURTSORT Streatham im Süden von London
STERBEDATUM 3. Oktober 1953
STERBEORT Cork

На других языках


- [de] Arnold Bax

[en] Arnold Bax

Sir Arnold Edward Trevor Bax, KCVO (8 November 1883 – 3 October 1953) was an English composer, poet, and author. His prolific output includes songs, choral music, chamber pieces, and solo piano works, but he is best known for his orchestral music. In addition to a series of symphonic poems, he wrote seven symphonies and was for a time widely regarded as the leading British symphonist.

[es] Arnold Bax

Arnold Edward Trevor Bax (8 de noviembre de 1883 — 3 de octubre de 1953) fue un compositor y poeta inglés. Su estilo musical mezcla elementos del romanticismo y el impresionismo, con una marcada influencia celta. Sus partituras orquestales sobresalen por su complejidad y su colorida instrumentación. Las historias y poemas de Bax, que escribió bajo el seudónimo de Dermot O’Byrne, reflejan su profunda afinidad hacia el poeta irlandés William Butler Yeats, y están escritas en la tradición literaria del “resurgimiento irlandés”.

[ru] Бакс, Арнольд

Сэр А́рнольд Эдуа́рд Тре́вор Бакс KCVO (англ. Arnold Edward Trevor Bax; 8 ноября 1883, Стретем, Южный Лондон, Великобритания — 3 октября 1953, Корк, Ирландия) — британский композитор, дирижёр, пианист и педагог.



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