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Asmus Tietchens (* 3. Februar 1947 in Hamburg; Pseudonyme Hematic Sunsets und Club of Rome) ist ein deutscher Komponist elektronischer Musik und Klangkünstler.

Asmus Tietchens.
Asmus Tietchens.

Einige der Alben Asmus Tietchens' können auch dem Industrial bzw. der Noisemusik zugerechnet werden. Neben seinen Soloarbeiten hat er zahlreiche Kollaborationen mit Komponisten wie Merzbow oder Arcane Device (David Lee Myers) veröffentlicht. Zusammen mit Thomas Köner bildet er das Duo Kontakt der Jünglinge.


Leben


Tietchens wurde 1947 in Hamburg geboren. Mit zehn Jahren lernte er Musique concrète und elektronische Komposition durch das Nachtprogramm des Norddeutschen Rundfunks kennen. 1964 begann er eine Ausbildung als Reedereikaufmann und Schiffsmakler, allerdings arbeitete er anschließend nie in diesem Beruf. Stattdessen war er ab 1968 als Werbetexter tätig. Seit 1975 ist er freier Musiker; 1980 erschien sein erstes Soloalbum. Daneben ist er Teil von Radio Gagarin, einer Sendung im Freien Sender Kombinat Hamburg. Von 1989 bis 2009 lehrte er Klangforschung und Sounddesign an der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften; von 2010 bis 2013 Sounddesign an der Hochschule für bildende Künste Hamburg.[1] Er lebt und arbeitet in Hamburg.

Tietchens begann bereits 1965, mit einem Tonbandgerät zu experimentieren, Tapeloops aufzunehmen und sie zu Collagen zu verdichten. Ab 1971 kamen Synthesizer dazu. Nach einem kurzen rhythmisch-harmonischen Intermezzo Anfang der 1980er Jahre (u. a. Biotop, 1981; Spät-Europa, 1982) erschien 1984 auf United Dairies mit Formen letzter Hausmusik ein reguläres Industrial-Album, das erstmals Tietchens' primäre musikalische Interessen gültig formulierte: Geräusche werden bearbeitet, dabei mitunter bis zur Unkenntlichkeit verfremdet und in neue Zusammenhänge gestellt. Die fertige Komposition ergibt sich dabei nicht zuletzt aus der Beschaffenheit des Ausgangsmaterials. Tietchens hat vielfältigste Quellen für sein Verfahren erkundet, u. a. Wasser (Serie der Seuchengebiete, ab 1985), menschliche Stimmen (Von Mund zu Mund 1-3, 1999/2000) und manuell am Tonkopf vorbeigezogene Tonbänder (Daseinsverfehlung, 1992). Seit der Jahrtausendwende arbeitet er wieder verstärkt mit dem Synthesizer, den Tietchens jedoch nur als reine Klangquelle für seine reduktionistisch verknappten Kompositionen nutzt (Mengen-Serie, ab 2000). Daneben existiert ein ausgeprägt musikparodistischer Ansatz, der sich beispielsweise in der Betitelung einzelner Stücke, aber auch in der Gestaltung ganzer Alben äußert. Hier sind Tietchens' Veröffentlichungen als Hematic Sunsets einzuordnen, die sich als Parodie auf den Swing verstehen, aber auch als schräger Lounge gehört werden können (Musik aus dem Aroma Club, 1998).

Tietchens' Arbeit ist ein skeptischer Gestus zu eigen, der sich nicht zuletzt in den regelmäßigen Zitaten des Philosophen E. M. Cioran auf seinen Tonträgern zeigt. Er hat sich mehrfach in Essays zu seiner Arbeit und dem entsprechenden musikalischen Umfeld geäußert (z. B. in Bekenntnisse eines ehemaligen Soundscapers, 2005).

Bislang wurde Tietchens zweimal der vom Südwestrundfunk (SWR) gestiftete Karl-Sczuka-Preis verliehen: 2003 für Heidelberger Studien 1-6 und 2006 für Trois Dryades. 2018 hat er einen Lehrauftrag an der Universität für Angewandte Kunst in Wien absolviert.


Diskografie


Daneben existieren über einhundert Veröffentlichungen von Einzelstücken auf Kompilationen.


Literatur





Einzelnachweise


  1. Biografie von Asmus Tietchens Abgerufen am 14. Juni 2011.
Personendaten
NAME Tietchens, Asmus
ALTERNATIVNAMEN Hematic Sunsets (Pseudonym); Club of Rome (Pseudonym)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist und Klangkünstler
GEBURTSDATUM 3. Februar 1947
GEBURTSORT Hamburg



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