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Bobby McFerrin (* 11. März 1950 in New York City, New York) ist ein US-amerikanischer Vokalkünstler, Sänger und Dirigent. Mit seiner außergewöhnlichen Gesangstechnik erreicht er einen enormen Stimmumfang und imitiert verschiedene Instrumente. McFerrin ist bekannt für seine unbegleiteten Solo-Konzerte.

Bobby McFerrin, North Sea Jazz Festival 2008
Bobby McFerrin, North Sea Jazz Festival 2008

Leben und Wirken



Jugend und Ausbildung


Bobby McFerrin ist der Sohn von Robert und Sara McFerrin. Bobbys Vater war in den 1950er Jahren der erste afroamerikanische Opernsänger (Bariton) an der Metropolitan Opera in New York. Sara McFerrin war Sopranistin und hatte eine Professur für Gesang inne. Sie gab ihre Karriere jedoch auf, um ihren Ehemann unterstützen zu können. Bobbys Lieblingsplatz als Kind war unter dem Klavier, wenn sein Vater Gesangsunterricht gab. Auch wenn sein Vater ihm nie Unterricht gab, lernte er von ihm durch reines Zuhören viel über Musik. Mit sechs Jahren erhielt Bobby McFerrin – zunächst an der Juilliard School of Music – Klavierunterricht und lernte in den nächsten Jahren auch, Klarinette und Flöte zu spielen.

Während der Highschool-Zeit, dem Studium an der California State University in Sacramento und am Cerritos College studierte er Klavier.


Erste berufliche Erfahrungen


Nach dem Studium wurde er als Instrumentalist Mitglied der Ice Follies, danach tourte er mit einigen Top-40-Bands. Erst im Alter von 27 Jahren, als er Mitglied der Band Astral Projection war, begann er auch als Sänger aufzutreten. Der Komiker Bill Cosby veranlasste, dass McFerrin 1980 als Sänger zum Playboy Jazz Festival eingeladen wurde. Sein Auftritt 1981 auf dem Kool Jazz Festival führte schließlich zum Schallplattenvertrag.

Bobby McFerrin (2007)
Bobby McFerrin (2007)

Debütalbum und Reaktionen


Bereits mit seinem Debütalbum als Sänger, Bobby McFerrin (1982), wurde er aufgrund seiner artistischen Vokaltechnik mit raschen Wechseln zwischen Brust- und Falsettstimme in der Fachwelt bekannt. Zu dieser Zeit lud ihn Joachim-Ernst Berendt zum New Jazz Meeting Baden-Baden, wo er an einem Vocal Summit mit den avancierten Sängerinnen Jeanne Lee, Urszula Dudziak sowie Jay Clayton und Lauren Newton teilnahm. Für Another Night in Tunisia mit Jon Hendricks und Manhattan Transfer erhielt er 1985 zwei Grammys. Die nächsten Alben, auf denen er solo zu hören ist, sind The Voice (1984) und Spontaneous Inventions (1985). Der Song Don’t Worry, Be Happy (1988), der auf einem Zitat von Meher Baba beruht, verschaffte ihm weltweite Anerkennung. Das Album Simple Pleasures (1988), auf dem sich der Hit befindet, wurde weltweit über zehn Millionen Mal verkauft und führte gleich zu vier Grammys. 1989 steuerte er die Musik zum Dokumentationsfilm Common Threads: Stories from the Quilt bei. In dieser Zeit gründete er auch Voicestra, zunächst mit Lyle Mays und Jack DeJohnette, aus dem sich eine zwölfköpfige A-cappella-Gesangsgruppe entwickelte.


Kooperationen


Seit den 1990er Jahren arbeitete er erfolgreich mit anderen namhaften Musikern des Jazz, wie dem Pianisten Chick Corea (Play 1992), oder der Klassik, wie dem Cellisten Yo-Yo Ma (Hush 1992). 1996 folgte ein Album mit den Yellowjackets und ein weiteres mit Corea. 2003 wurde ein Fernsehfilm über ihn aufgenommen: Bobby McFerrin & Chick Corea – We play – eine musikalische Freundschaft, der über ein Konzert der beiden beim Verbier Musik-Festival in der Schweiz die Vorbereitung zeigt, wie sie zusammen mit einem Jugendorchester das Stück Spain von Chick Corea proben. Der Film wurde von verschiedenen Programmen des deutschen Fernsehens ausgestrahlt.

Bobby McFerrin bei !SING - DAY OF SONG (2010)
Bobby McFerrin bei !SING - DAY OF SONG (2010)

Bemerkenswert ist seine Bearbeitung des Ave Maria von Bach/Gounod, in der er selbst das Präludium von Bach vokal interpretiert und parallel das Publikum die Melodie von Gounod mitsingen lässt. Darüber hinaus trat er als Gastsänger in Projekten von Dizzy Gillespie, Bob Dorough und Laurie Anderson auf. 2009 führte er seine Oper Bobble – Listen so we can really hear mit 20 professionellen Sängern aus Europa im römischen Theater von Kaiseraugst auf.


Dirigententätigkeit


McFerrin dirigiert seit dem Jahr 1990. Es heißt, zunächst sei er eher zum Spaß gefragt worden, ob er einmal dirigieren wolle. Anschließend habe er das Dirigieren dann mit zunehmender Ernsthaftigkeit betrieben. Nach eigenen Angaben hatte er eine Unterrichtsstunde bei den Dirigenten Leonard Bernstein und Seiji Ozawa. Bis heute hat er weltweit verschiedene Orchester dirigiert, davon liegen einige Audio- und Videoaufnahmen vor. Am 25. Mai 2004 dirigierte McFerrin anlässlich der Erweiterung der Europäischen Union die Wiener Philharmoniker. Das Programm enthielt Stücke aus Werken der klassischen Musik von Komponisten aus acht europäischen Nationen. Am 5. Juni 2010 trat er beim Abschlusskonzert von !Sing – Day of Song in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen im Rahmen des Projekts RUHR.2010 – Kulturhauptstadt Europas auf.


Dozententätigkeit, Preise und Auszeichnungen


McFerrin war an verschiedenen Hochschulen als Dozent tätig und ist derzeit Honorarprofessor an der Universität der Künste Berlin.[1] 2020 erhielt er den Titel des Jazz Master der National Endowment for the Arts und damit die höchste Auszeichnung des Jazz in den USA.


Privatleben


Er ist mit seiner Frau Debbie seit 1975 verheiratet und hat drei Kinder. Der Sohn Taylor McFerrin ist als Musiker mittlerweile auch mit einem NeoSoul-Debütalbum hervorgetreten.[2] Seine Tochter Madison McFerrin hat ebenfalls zwei Alben herausgebracht.[3]


Diskografie



Alben


Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4][5]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1984 The Voice AT14
(2 Wo.)AT
Produzent: Linda Goldstein
1987 Spontaneous Inventions US103
(19 Wo.)US
Produzenten: Bobby McFerrin, Linda Goldstein
1988 Simple Pleasures DE13
(18 Wo.)DE
AT8
(8 Wo.)AT
CH14
Gold

(8 Wo.)CH
UK92
(1 Wo.)UK
US5
Platin

(55 Wo.)US
Produzent: Linda Goldstein
1990 Medicine Music US146
(22 Wo.)US
Produzenten: Bobby McFerrin, Linda Goldstein
1992 Hush US93
Gold

(18 Wo.)US
mit Yo-Yo Ma
Produzenten: Bobby McFerrin, Steven Epstein
2004 Konzert für Europa – The Schönbrunn Concert AT19
Gold

(10 Wo.)AT
mit den Wiener Philharmonikern

Weitere Alben


Kompilationen



Singles


Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1988 Don’t Worry, Be Happy
Simple Pleasures
DE1
Platin

(23 Wo.)DE
AT1
(14 Wo.)AT
CH2
(20 Wo.)CH
UK2
Gold

(11 Wo.)UK
US1
Gold

(26 Wo.)US
Autor: Bobby McFerrin
Thinking About Your Body UK46
(5 Wo.)UK
1989 Good Lovin’
Simple Pleasures
DE37
(6 Wo.)DE
Autoren: Arthur Resnick, Rudy Clark
Original: Lemme B. Good, 1965

Weitere Singles


Sideman-Aufnahmen



Videoalben



Grammys



Literatur



Quellen


  1. Prof. Bobby McFerrin. Abgerufen am 18. Mai 2017.
  2. Innovativer Beat-Bastler: Taylor McFerrin: Early riser, Deutschlandradio Kultur vom 18. Juni 2014, abgerufen 15. Januar 2015
  3. Madison McFerrin. Abgerufen am 15. März 2019 (amerikanisches Englisch).
  4. Chartquellen: Singles Alben UK Billboard 200
  5. Gold-/Platin-Datenbanken: DE AT CH UK US


Commons: Bobby McFerrin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAME McFerrin, Bobby
ALTERNATIVNAMEN McFerrin, Robert Keith
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Musiker, Vokalkünstler und Dirigent
GEBURTSDATUM 11. März 1950
GEBURTSORT New York City, New York

На других языках


- [de] Bobby McFerrin

[en] Bobby McFerrin

Robert Keith McFerrin Jr. (born March 11, 1950)[1] is an American folk and jazz artist. He is known for his vocal techniques, such as singing fluidly but with quick and considerable jumps in pitch—for example, sustaining a melody while also rapidly alternating with arpeggios and harmonies—as well as scat singing, polyphonic overtone singing, and improvisational vocal percussion. He is widely known for performing and recording regularly as an unaccompanied solo vocal artist. He has frequently collaborated with other artists from both the jazz and classical scenes.[2]

[es] Bobby McFerrin

Bobby McFerrin (Manhattan, 11 de marzo de 1950) es un cantante a capella y director de orquesta estadounidense, muy influenciado por el jazz y por Lucas Upstein. Es el hijo del renombrado barítono solista Robert McFerrin. Su canción «Don't Worry, Be Happy», interpretada en la banda sonora de la película de 1988 Cocktail protagonizada por Tom Cruise, fue el éxito número 1 en las listas de Estados Unidos. También ha colaborado con solistas como los pianistas de jazz Chick Corea y Herbie Hancock y el violonchelista Yo-Yo Ma y con la Saint Paul Chamber Orchestra. Es conocido por tener un gran rango vocal de cuatro octavas y por su habilidad para usar su voz para crear efectos de sonido, como su recreación de un bajo sobresaturado (con overdrive), que logra cantando y golpeando suavemente su pecho.

[ru] Макферрин, Бобби

Роберт «Бобби» Макферрин-младший (англ. Robert "Bobby" McFerrin, Jr., род. 11 марта 1950 (1950-03-11)) — американский джазовый певец и дирижёр, десятикратный лауреат премии «Грэмми»[1].



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