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Christian Wolff (* 8. März 1934 in Nizza) ist ein US-amerikanischer Komponist mit deutschen Eltern. Er studierte Altphilologie an der Harvard University und unterrichtete das Fach und Musik bis zu seiner Pensionierung am Dartmouth College in New Hampshire.

Christian Wolff (rechts) mit Kontrabassist Michael F. Duch vor seiner graphischen Komposition Edges (Trondheim, 2013)
Christian Wolff (rechts) mit Kontrabassist Michael F. Duch vor seiner graphischen Komposition Edges (Trondheim, 2013)

Leben und Wirken


Christian Wolff wurde als Sohn des Verlegerehepaars Helen und Kurt Wolff in Frankreich geboren, wuchs aber in den USA auf, wo er ab 1941 seine Schulzeit in New York verbrachte. Seit 1948 hatte er Klavierunterricht bei Grete Sultan, die seinen Eltern von der Pianistin Katja Andy empfohlen worden war. Als er 1950 Grete Sultan seine ersten Kompositionen zeigte, meinte sie, er solle Unterricht bei John Cage nehmen, mit dem sie eng befreundet war. So lernte er durch sie bereits als 16-Jähriger den Komponisten John Cage und seinen Kreis kennen, zu dem Morton Feldman, Earle Brown, der Pianist und Komponist David Tudor, der Tänzer und Choreograph Merce Cunningham, aber auch Maler wie Robert Rauschenberg, Mark Rothko oder Philip Guston gehörten.

Wolff soll Cage die bei Pantheon Books, dem Verlag seiner Eltern, erschienene Ausgabe des I Ging geschenkt haben[1]. Er war der Jüngste in einer Gruppe von Musikern und Komponisten, die in Anlehnung an die New York School der genannten Maler des Abstrakten Expressionismus – der ersten von Europa unabhängig kreierten Kunstform Amerikas nach dem Jazz – bald ebenso genannt wurde und deren herausragendste Köpfe Cage, Feldman, Brown und Wolff waren.

Wolff engagierte sich beeinflusst durch Cornelius Cardew seit den späten 1960er Jahren auch politisch, was sich in einer Reihe von Werken niederschlug. Beispiele sind Accompaniments für einen singenden Pianisten mit Texten aus dem Buch China: The Revolution Continued, Bread and Roses für Violine nach dem gleichnamigen Lied der Frauenbewegung oder die Werkreihe Peace Marches. Weiterhin war er als Pianist und Gitarrist auch im Bereich der Improvisationsmusik tätig.

Wolff promovierte in klassischer Philologie und war seit 1962 Dozent, ab 1976 Professor am Dartmouth College in Hanover/New Hampshire; er lehrte dort neben klassischer Philologie auch Musik. 1972 leitete er einen Kurs bei den Darmstädter Ferienkursen.

Seit 1999 ist Wolff Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. 2005 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.


Werkauswahl


Christian Wolff mit präpariertem Klavier im Februar 2007
Christian Wolff mit präpariertem Klavier im Februar 2007

Texte



Gespräche



Weiterführende Literatur





Einzelnachweise


  1. Tim Caspar Boehme: Musik als spontane Demokratie. In: Die Tageszeitung. 24. Oktober 2021, abgerufen am 28. November 2021.
  2. Die neue Qualität des Unerwarteten in FAZ vom 29. Oktober 2014, Seite 11
Personendaten
NAME Wolff, Christian
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Komponist und Philologe
GEBURTSDATUM 8. März 1934
GEBURTSORT Nizza

На других языках


- [de] Christian Wolff (Komponist, 1934)

[en] Christian Wolff (composer)

Christian G. Wolff (born March 8, 1934) is an American composer of experimental classical music.

[ru] Вулф, Крисчен

Крисчен Вулф (также Кристиан Вульф, Христиан Вольф, англ. Christian Wolff; род. 8 марта 1934, Ницца) — американский композитор-экспериментатор немецкого происхождения, представитель т. н. нью-йоркской школы композиторов, долгие годы тесно общался и сотрудничал с Джоном Кейджем[1]. Сын издателя Курта Вольфа, внук скрипача и музыковеда Леонхарда Вольфа.



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