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Erhard (Eberhard) Ragwitz (* 1. September 1933 in Königsberg i. Pr.; † 16. Dezember 2017 in Berlin) war ein deutscher Musikwissenschaftler, Komponist und Hochschullehrer. Von 1986 bis 1989 war er Rektor der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin.


Leben


Ragwitz lernte als Autodidakt in seiner Kindheit Violine, Bandoneon und Klavier.[1] Er besuchte eine Schule im sächsischen Colditz, wo er eine Instrumentalgruppe begründete und den Chor leitete.[1] Entdeckt wurde er von Fritz Reuter, der ihm nach dem Abitur[2] ein Musikstudium ermöglichte.[1] Später war er ein Schüler von Ottmar Gerster.[1] Ragwitz studierte Musikwissenschaften, Musikerziehung, Musiktheorie und Komposition an den Musikhochschulen Halle und Leipzig sowie am Institut für Musikerziehung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.[3]

1960 wurde er Assistent und Aspirant (bei Wilhelm Weismann[1]), 1964 Lehrer und 1968 Dozent an der Hochschule für Musik in Leipzig.[3] Vorübergehend war er auch als Prorektor für Lehre und Berufspraxis tätig.[3] Ab 1973 lehrte er an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin.[3] Von 1973 bis 1976 übte er das Amt des Direktors der Spezialschule für Musik aus.[3] Von 1976 bis 1978 war er 1. Prorektor der Hochschule.[3] 1978 übernahm er eine Professur für Komposition.[3] 1981 wurde er Abteilungsleiter Komposition und Tonsatz.[2] Als Nachfolger von Olaf Koch berief man ihn zum 19. September 1986 als Rektor der Musikhochschule in Berlin.[2] Nach einem Antrag der Ehrenkommission der Hochschule wurde im November 1989 von der Senatsverwaltung für Wissenschaft und Forschung gekündigt.[4]

Ragwitz war Zentralvorstandsmitglied des Verbandes der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR.[2] Seit Anfang der 1960er Jahre trat er kompositorisch mit Orchester-, Kammermusik und Vokalmusikwerken (Kantaten, Chorwerke, Lieder, Bearbeitungen) hervor.[5] 1981 brachte die Staatskapelle Weimar unter Rolf Reuter seine 1. Sinfonie[6] und 1986 unter Oleg Caetani seine 2. Sinfonie[7] zur Uraufführung.

Von 1971 bis 1974 fungierte Ragwitz, der Mitglied der SED war, als Kandidat der SED-Bezirksleitung Leipzig.[3]

Von 1957 bis 1972 war er mit der Fachlehrerin für Musik Dorothea Ragwitz (1929–2019) verheiratet, mit der er zwei gemeinsame Kinder hatte. Er war ab 1972 verheiratet mit der Musikpädagogin und Kulturpolitikerin Ursula Ragwitz (1928–2020).


Werke (Auswahl)


Orchestermusik

Klaviermusik

Vokalmusik


Diskographie (Auswahl)



Literatur





Einzelnachweise


  1. Ingeburg Kretzschmar: Kunst muß immer auch eine Kraftquelle sein. Vorgestellt: Erhard Ragwitz, Professor für Tonsatz und Komponist. In: Berliner Zeitung, 15. März 1986, Jg. 42, Ausgabe 63, S. 10.
  2. Günter Buch: Namen und Daten wichtiger Personen in der DDR. 4., überarbeitete und erweiterte Auflage, Dietz, Berlin u. a. 1987, ISBN 3-8012-0121-X, S. 253.
  3. Gabriele Baumgartner: Ragwitz, Erhard. In: Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 2: Maaßen–Zylla. Nachtrag zu Band 1, K. G. Saur, München 1997, ISBN 3-598-11177-0, S. 681.
  4. Ehemaligem Rektor wurde gekündigt. In: Berliner Zeitung, 28. November 1990, Jg. 46, Ausgabe 278, S. 9.
  5. Erhard Ragwitz, Astrid Maßenth: Um Begabungen zeitig zu erkennen. Im Gespräch mit Prof. Erhard Ragwitz. In: Berliner Zeitung, 13. Februar 1982, Jg. 38, Ausgabe 37, S. 7.
  6. 1. Sinfonie von Ragwitz mit Erfolg uraufgeführt. In: Neue Zeit, 22. April 1981, Jg. 37, Ausgabe 95, S. 1.
  7. Hans-Peter Müller: Übersichtlich und spannungsreich. 2. Sinfonie von Erhard Ragwitz uraufgeführt. In: Berliner Zeitung, 19. April 1986, Jg. 42, Ausgabe 92, S. 15.
Personendaten
NAME Ragwitz, Erhard
ALTERNATIVNAMEN Ragwitz, Eberhard
KURZBESCHREIBUNG deutscher Musikwissenschaftler, Komponist und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM 1. September 1933
GEBURTSORT Königsberg (Preußen)

На других языках


- [de] Erhard Ragwitz

[en] Erhard Ragwitz

Erhard (Eberhard) Ragwitz (born 1 September 1933) is a German musicologist, composer, and lecturer. From 1986 to 1989, he was the rector of the Hochschule für Musik "Hanns Eisler".



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