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(Francis Borgia) Frank Corcoran (* 1. Mai 1944 in Borrisokane, Grafschaft Tipperary) ist ein irischer Komponist.


Biografie


Corcoran studierte Komposition in Dublin, Maynooth (1961–4), Rom (1967–9) und in Berlin (1969–71), wo er Schüler von Boris Blacher war. Von 1971 bis 1979 arbeitete er als Schulmusikinspektor für das irische Bildungsministerium. Anschließend war er Stipendiat des Berliner Künstlerprogramms des DAAD (1980–1). Er unterrichtete Komposition in Berlin (1981) und Stuttgart (1982), bevor er von 1983 bis 2008 Professor für Kompositionslehre und Musiktheorie an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg war. Corcoran war ferner Visiting Professor und Fulbright Scholar an der University of Wisconsin–Milwaukee (USA, 1989/90) sowie Gastdozent am California Institute of the Arts (CalArts), Harvard University, Princeton University, Boston College, New York University und Indiana University.[1]

Frank Corcoran ist seit 1983 Gründungsmitglied der irischen Künstlerkademie Aosdána[2] und wurde vielfach für sein Werk ausgezeichnet.

Corcoran lebt in Deutschland und Italien.


Musikschaffen


Corcorans kompositorisches Schaffen umfasst vier Sinfonien, Kammermusik, Vokalmusik und Tonbandstücke. In den späten 1970er-Jahren entwickelte er mit dem "macro-counterpoint" seinen kompositorischen Ansatz. Angelehnt an ähnliche aleatorische Konzepte etwa von Witold Lutosławski und György Ligeti, geht es dabei um die kontrapunktische Behandlung von Klangschichten und weniger um vertikale Intervallbeziehungen wie im klassischen Kontrapunkt. Die erste Komposition, in der dies Technik zum Einsatz kam, war das Klaviertrio von 1978. Hier formt jedes der drei Instrumente eine unabhängige Klangschicht, in der es sich in individuellen Tempi, Taktarten und Taktanzahl bewegt. Die einzelnen Stimmen bleiben dabei transparent nachvollziehbar. An bestimmten Punkten in der Partitur werden die Musiker aufgefordert, kurz zu warten, bis alle ihren Part zu Ende gespielt haben, um dann wieder gemeinsam einzusetzen.[3]

Die starke Identifizierung des Komponisten mit seiner irischen Heimat hat zu zahlreichen Werken geführt, die durch irische Mythologie und moderne irische Literatur beeinflusst sind. So verarbeitete er in einer Reihe von Werken zwischen 1996 und 2003 die Legende des "Mad Sweeney" (altirisch "Buile Shuibhne"), eines frühmittelalterlichen Königs aus dem Norden des Landes, der als Folge eines Konflikts mit einem irischen Heiligen und einer Schlacht im 7. Jahrhundert geisteskrank geworden und wie ein Vogel in den Baumwipfeln gelebt haben soll. Viele weitere Werke während seiner gesamten Schaffenszeit verarbeiten auf vielfältige Weise irische Erfahrungen, wie etwa das Chorwerk Nine Medieval Irish Epigrams (1973) oder das Schlagzeugstück Music for the Book of Kells (1990). Andere Werke beschäftigen sich mit Texten und Einflüssen irischer Schriftsteller wie James Joyce, Samuel Beckett, Gabriel Rosenstock und Seamus Heaney.

In einer anderen Werkgruppe mit Titeln, die auf dem Wort "Quasi ..." beginnen, spielt er seit 1999 mit Interpretationen musikalischer Formen und Ausdrücke, wie Concertino, Lamento, Fuga, Sarabanda, Pizzicato. Diese sind für ihn dabei gleichzeitig Inspiration wie kreatives Rohmaterial.


Auszeichnungen



Ausgewählte Werke


Orchester

Kammermusik

Solowerke

Vokalwerke

Elektro-akustische Musik


Diskografie



Literatur





Einzelnachweise


  1. Axel Klein: Die Musik Irlands im 20. Jahrhundert (Hildesheim: Georg Olms Verlag, 1996), S. 378–380.
  2. Vgl. http://aosdana.artscouncil.ie/Members/Music/Corcoran.aspx.
  3. Klein (1996), S. 289–292; vgl. Literatur.
Personendaten
NAME Corcoran, Frank
ALTERNATIVNAMEN Corcoran, Francis Borgia
KURZBESCHREIBUNG irischer Komponist
GEBURTSDATUM 1. Mai 1944
GEBURTSORT Borrisokane, Grafschaft Tipperary

На других языках


- [de] Frank Corcoran

[en] Frank Corcoran

Frank Corcoran (/ˈkɔːrkərən/) (born 1 May 1944) is an Irish composer.[1] His output includes chamber, symphonic, choral and electro-acoustic music, through which he often explores Irish mythology and history.



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