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Frico Kafenda (* 2. November 1883 in Mošovce; † 3. September 1963 in Bratislava) war ein slowakischer Komponist, Dirigent, Pianist und Musikpädagoge.


Leben


Fridrich „Frico“ Kafenda wurde als Sohn des gleichnamigen Kaufmanns Fridrich Kafenda und seiner Frau Cecilia (geb. Jerg) im mittelslowakischen Mošovce geboren. Während der Gymnasialzeit erhielt er in Ružomberok Unterricht in Klavier, Orgel, Violine und Komposition bei Joseph Chládek. Nach der Schulausbildung ging er ans Konservatorium Leipzig, wo er 1901–1905 Klavier bei Robert Teichmüller, Komposition bei Salomon Jadassohn, Emil Paul, Stephan Krehl und Heinrich Zöllner sowie Dirigieren bei Arthur Nikisch studierte. Parallel dazu besuchte musikwissenschaftliche Vorlesungen an der Leipziger Universität bei Hermann Kretzschmar und Hugo Riemann. In der Folge wirkte er bis nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs als Opern- und Operettendirigent an mehreren kleineren Bühnen in Deutschland (Zwickau, Insterburg[1], Tilsit[2], Cöthen, Bielitz[3], Colmar[4]). Dazwischen wirkte er 1908/1909 als Lehrer an der sogenannten Opernschule des Stern‘schen Konservatoriums in Berlin nach deren Vorbild er 1913 in Dresden eine private Korrepetitorenschule gründete. 1915 geriet er als Soldat der Gemeinsamen Armee der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie in russische Kriegsgefangenschaft. Das Projekt der Komposition einer ersten slowakischen Nationaloper blieb dadurch unvollendet, doch skizzierte er als Zeugnis seiner Eindrücke der Haft sein Streichquartett G-Dur (1916).

Seit 1920 lebte Kafenda wieder in der Slowakei, die seit Kriegsende 1918 Teil der tschechoslowakischen Republik war. Hier begann er mit vielfältiger musikalischer Tätigkeit, wodurch er sich rasch als eine der wichtigsten Persönlichkeiten im slowakischen Kulturleben etablierte. So war er etwa Pianist des Bratislava-Trios. In der Hauptstadt Bratislava wurde er Lehrer für Klavier und Theoriefächer an der 1919 gegründeten Musikschule für die Slowakei, dem späteren Konservatorium Bratislava, dem er 1922–1949 als Direktor vorstand. Nach Beendigung dieser Funktion wirkte er 1949–1953 als Klavierpädagoge an der Akademie der Darstellenden Künste, der nunmehrigen Hochschule für Musische Künste Bratislava (Vysoká škola múzických umení v Bratislave – VŠMU). Zu Kafendas bekanntesten Schülern und Schülerinnen zählen etwa der Komponist Eugen Suchoň, Ľudovít Rajter, Roman Berger, Milan Novák, Michal Karin (Knechtsberger)[5], Eva Fischerová-Martvoňová[6] und Jelena Hodžová-Medvecká. 1964 wurde der Frico Kafenda-Preis ins Leben gerufen, der jährlich vom Slowakischen Musikfonds an Einzelpersonen und Organisationen für herausragende interpretatorische Leistungen im Bereich der Konzertkunst verliehen wird.[7]


Preise und Auszeichnungen (Auswahl)



Werke (Auswahl)



Theatermusik



Kammerorchester



Schul- und Jugendorchester



Duos und Kammermusik



Klavier solo



Gesangsstimme(n) und Klavier



Chor und Klavier



Chor a cappella



Geistliche Werke



Diskographie (Auswahl)





Einzelnachweise


  1. Zur Geschichte des Sommertheaters Insterburg
  2. Zur Geschichte des Stadttheaters Tilsit
  3. Peter Andraschke: Das Theaterleben in Bielitz in der Zeit der Habsburger Monarchie
  4. Das Theater Colmar
  5. Michal Karin
  6. Die Pianistin Eva Fischerová-Martvoňová
  7. Frico Kafenda-Preis des Slowakischen Musikfonds (slowakisch)
  8. Website der SOZA (englisch/slowakisch)
  9. Andrej Plávka auf www.litcentrum.sk (slowakisch)
Personendaten
NAME Kafenda, Frico
KURZBESCHREIBUNG slowakischer Komponist
GEBURTSDATUM 2. November 1883
GEBURTSORT Mošovce
STERBEDATUM 3. September 1963
STERBEORT Bratislava



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