Geneviève Calame (geboren am 30. Dezember 1946; gestorben am 8. Oktober 1993) war eine schweizerische Pianistin, Lehrerin und Komponistin.
Biographie
Geneviève Calame wurde in Genf geboren, war aber griechisch-italienischer Herkunft. Sie studierte in Genf Klavier bei Lottie Morel und in Rom bei Guido Agosti. Dann führte sie ihr Studium in Genf bei Louis Hiltbrand und Jacques Guyonnet weiter. Sie absolvierte zudem Kompositionskurse in London bei Pierre Boulez, in Liège bei Henri Pousseur und in Paris bei Jean-Claude Éloy. Anschliessend studierte sie die Technik der elektronischen und elektroakustischen Musik in New York bei Hubert Howe und Bill Etra.
Nach der Beendigung ihrer Studien arbeitete Geneviève Calame als Komponistin und Musikerin bei den Studios de musique contemporaine in Genf. 1971 gründete sie mit Jacques Guyonnet ein Studio für elektronische Musik und Videoinformation unter dem Namen ART (Artistic Research Team). Sie begann audiovisuelle Installationen zu kreieren. Zwischen 1972 und 1983 spielte sie mehrere Male als Solistin im Studio de Musique Contemporaine (Genf).
Im Jahre 1972 heiratete sie Jacques Guyonnet. Das Ehepaar hatte zwei Kinder.[1]
Geneviève Calame entwickelte eine Lehrmethode der elektronischen Musik für Kinder. Von 1975 bis 1993 lehrte sie bei der Kommission für Erziehung in Genf und an der École Supérieure d’Art Visuel. Ab 1976 präsidierte sie die Genfer Sektion der Gesellschaft für zeitgenössische Musik. Sie war führend in der Videokunst, in der sie mehrere hundert Werke schuf, ausgehend von fixen Bildern. Dieses Werk wurde in Cannes bei MIP TV, bei den ART Studios Genf, im Kunstmuseum Lausanne mit René Berger, in Rio de Janeiro bei Cecília Meireles und in den Serpentine Gallery in London gezeigt. Calame starb im Jahre 1993 in Tijuana (Mexiko).
Werk
Geneviève Calame komponierte für Orchester, Kammerensembles, Gesang, Ballett, Elektronik, Performance und Multimedia. Ihre Werke sind:
L’Oiseau du matin (1972), Ballett
Mantiq-al-Tayr (1973) für Flöte, Bassflöte und vier elektronische Quellen
Différentielle verticale (1974) für Sopran und Symphonieorchester
Lude (1975) für Harfe
Iral (1975) für vier Trompeten und vier Posaunen
Géométrie I, II, III (1975–1976) Video-Kassette
Le chant remémoré (1975) Video-Kassette
Alpha futur (1976) für Symphonieorchester und Sopran
Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft (SIK-ISEA): Compendium of image errors in analogue video. Scheidegger & Spiess, Zürich 2013, S. 112–113, 262–263
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