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Jacques Guyonnet (geboren 20. März 1933 in Genf;[1] gestorben 18. Mai 2018[2] ebenda) war ein Schweizer Komponist, Dirigent und Schriftsteller.


Biographie


Jacques Guyonnet studierte an der Fakultät für Literatur und am Konservatorium in Genf. Zusätzlich besuchte er internationale Sommer-Kurse zu Neuer Musik in Darmstadt (1958/1960) sowie Unterricht in Komposition und Dirigieren bei Pierre Boulez (1959–1964).

Er gründete 1957 das Studio Musique Contemporaine de Genève (SMC), eine Vereinigung für Konzerte, inspiriert in seinen Anfängen vom Domaine musical, geleitet von André de Blonay. Guyonnet belebte das musikalische Leben in Genf während eines Vierteljahrhunderts; 1983 regte er die Auflösung von SMC an.

Im Jahre 1962 publizierte er den Artikel «J’accuse Ernest Ansermet» (deutsch: «Ich klage Ernest Ansermet an»). Dieser sei der «Mörder» einer ganzen Generation von Komponisten. Die zwei veröffentlichten Seiten traten eine Polemik in der ganzen Stadt los und wurde von verschiedenen Musikwissenschaftlern und Philosophen aufgenommen,[3] darunter auch Jean-Claude Piguet.[4]

1963 erhielt Guyonnet sein Brevet als Tauchinstruktor.

Im Jahre 1964 war er musikalischer Berater für die Expo 64, die Schweizerische Landesausstellung in Lausanne. Im gleichen Jahr eröffnete er die Studios A.R.T. (Audio und Video), die er 2001 mit Geneviève Calame und Chris Pennyscate in MIDI, Informatik und virtuelle Kreation umwandelte. Hier bildete er Peter Greenwood, Jacques Lacour und Christian «Wicked» Wicht in den Bereichen Audio, Video und Informatik aus.[5]

Zwischen 1964 und 1969 gab er Konzerte sowie Kurse und unterrichtete in den USA. Er erteilte namentlich Kurse an den Universitäten New York, Buffalo und Illinois. Zudem absolvierte er eine Konzert-Tournee mit dem Solisten-Ensemble von Lukas Foss, mit einem Schlusskonzert in der Carnegie Hall in New York.

Er schuf verschiedene Werke unter dem Namen „«Jacques Olivier»“, darunter die Filmmusik zu La Lune avec les Dents (1966) und Haschich (1967) von Michel Soutter, sowie Charles mort ou vif (1969) von Alain Tanner.[6]

1972 heiratete Guyonnet Geneviève Calame. Das Ehepaar hatte zwei Kinder.

Im Lauf seiner Karriere wurde er von einigen Orchestern als Chefdirigent eingeladen, darunter die Philharmonie Stuttgart (1972–1984), die Philharmonie Prag (1981) und das Nationalorchester von Brasilien (1984, Salle Cecilia Meireles in Rio de Janeiro). Er unterrichtete auch an der Musikhochschule Zürich (1981–1983).

Er war ab 1971 Teil der Kommission für Musik des vierjährigen Preises der Stadt Genf. 1978 wurde seine Wahl aufgrund der Intervention einer Politikerin annulliert. Beim internationalen Treffen 1977 auf Teneriffa war er Delegierter von Radio Suisse Romande. Er präsidierte die Internationale Gesellschaft für Neue Musik (ISCM) von 1976 bis 1981, wie auch die Musikkommission des Europarates für die Vorbereitung des «Europäischen Jahres der Musik»[7] und er war auch Experte für den Europarat von 1985 bis 1987.

1993 starb seine Frau Geneviève Calame, die eng mit ihm zusammen gearbeitet hatte, in Mexiko.

Guyonnet gründete 1999 den Verlag «Éditions La Margelle»[8] und begann eine zweite Karriere als Schriftsteller, mit 32 publizierten Romanen und Essays. Er publizierte den Online-Katalog der SMC-Konzerte (2010), einen Katalog Gefasel mit literarischen Werken (etwa 60 unpublizierte Texte), Elektro-Songs (von 2001 bis 2013, 30 Werke und Muster elektronischer Musik), Le Jigéen mit Alina Gomez (2013) und einen Online-Katalog seiner Arbeiten sprachlicher Kreation in seinen Romanen. Sein musikalisches Werk zählt 63 Kompositionen, die in einem Sachregister angelegt sind.

Er führte auch verschiedene andere Projekte: Einen Pilotkurs MUSINFO für das Erziehungsministerium mit der Unterstützung der IRCAM/Centre Pompidou (1970) mit Giuseppe di Giugno, und er gründete eine Akademie AutreTerre (2012), die Persönlichkeiten aus der Schweiz und aus Frankreich empfing.

Jacques Guyonnet starb am 18. Mai 2018 in Genf.


Werke



Schriften


Théorie, esthétique


Musikalische Werke


Das gesamte aufgenommene Werk:[9]


Literarische Werke



Literatur


Dissertationen über Jacques Guyonnet




Einzelnachweise


  1. Antonio Baldassarre: Jacques Guyonnet. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2009, abgerufen am 1. Oktober 2020.
  2. Todesanzeige (franz.)
  3. Voir le texte Ansermet re-suscité
  4. margelle.org
  5. Website von Christian Wicked
  6. swissfilmmusic.ch Werke von Guyonnet bei swissfilmmusic.ch
  7. Michel Baettig: Ceux qui font Genève. Ed Favre, Sonor, 1988 (französisch).
  8. Éditions La Margelle
  9. en lignes
Personendaten
NAME Guyonnet, Jacques
KURZBESCHREIBUNG Schweizer Komponist, Dirigent und Schriftsteller
GEBURTSDATUM 20. März 1933
GEBURTSORT Genf
STERBEDATUM 18. Mai 2018
STERBEORT Genf

На других языках


- [de] Jacques Guyonnet

[ru] Гюйонне, Жак

Жак Гюйонне (фр. Jacques Guyonnet; 20 марта 1933 (1933-03-20), Женева — 18 мая 2018, Женева) — швейцарский дирижёр, композитор, музыкальный деятель.



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