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Gerhard Egger (* 14. Oktober 1949 in Gosau, Oberösterreich) ist ein österreichischer Liedermacher, Komponist, Autor und Alpenrockpionier der ersten Stunde. Er wird auch „Mostrocker“ genannt.

Gerhard Egger (Mostrocker), 2011
Gerhard Egger (Mostrocker), 2011

Leben



Volksmusiker (ab 1953)


Gerhard Egger (Schulband), Bad Goisern, 1962
Gerhard Egger (Schulband), Bad Goisern, 1962
G. Egger (Art Boys Collection), Konzerthausstudio Wien, 1970
G. Egger (Art Boys Collection), Konzerthausstudio Wien, 1970

Gerhard Egger besuchte ab 1956 die Volksschule in Gosau und wechselte 1960 in die Hauptschule nach Bad Goisern. Dort stand er mit dem späteren Rocksänger Wilfried Scheutz in einer Schulband erstmals auf der Bühne. 1964 verschlug es ihn ins musisch pädagogische Realgymnasium nach Oberschützen im südlichen Burgenland. Bislang Autodidakt, erhielt er dort erstmals Klavier- und Kirchenorgelunterricht. Als Fan der Beatles erlernte er im Selbststudium Gitarre und begann eigene Songs in englischer Sprache zu schreiben.


Songschreiber, Pädagoge, Produzent


1969 übersiedelte er nach Linz, inskribierte an der Pädagogischen Akademie und gewann mit eigenen Songs den Interpretenwettbewerb des Innviertel Grand Prix. Als Sänger, Gitarrist und Songschreiber der Gruppe Art Boys Collection[1] erreichte er 1971 mit Jesus said Platz 3 der Discparade des Radiosenders Ö3.[2] Es folgten Tourneen mit den Milestones, Worried Men Skiffle Group, Waterloo & Robinson oder Marika Lichter.

Für das 1972 erschienene ABC-Album Stoned Wall[3] schrieb Egger Stilmix-Songs. Die Produktion war nach einem Radioboykott vorerst nur mäßig erfolgreich. Egger verließ die Gruppe, schloss sein Studium ab, trat in Stadl-Paura eine Stelle als Volksschullehrer an und trampte zwei Sommer lang musizierend durch Europa. 1974 heiratete er und betätigte sich als Sprecher einer „Aktionsgruppe Volksschullehrer“, die mit einer Unterschriftenaktion die dienstrechtliche Gleichstellung von Volks- und Hauptschullehrern einleitete. Ein Jahr später 1975 stellte er seinen angloamerikanischen Stilmix auf Dialekt um und verbrämte ihn mit Volksmusikelementen. Daneben tourte er 5 Jahre als Keyboarder und Sänger mit der Coverband „Broadway“ durch Österreich und Bayern. 1980 gründete er mit Musikerkollegen, zu denen später die Komponistin Hanneliese Kreissl-Wurth stieß, das Tonstudio Ringstraße in Wels und schrieb Songs für Waterloo & Robinson, Waterloo solo und Wilfried Scheutz, die teilweise von Christian Kolonovits oder Klaus Prünster produziert wurden.[4]


Mostrocker (ab 1985)


G. Egger (Mostrocker), Rockhouse Salzburg, 1996
G. Egger (Mostrocker), Rockhouse Salzburg, 1996
G. Egger (Weltband), Weltfest Stadl-Paura, 1999
G. Egger (Weltband), Weltfest Stadl-Paura, 1999

1985 rief er zusammen mit dem Gitarristen Gery Moder die Band „Gerhard Egger & Die Mostrocker“ ins Leben. Ihren bis dahin kaum üblichen Stilmix aus Rock und Volksmusik nannten sie „Mostrock“.[5] Besetzung: G. Egger (Gesang, Gitarre, Keyboards, Mund- und Ziehharmonika), G. Moder (Gitarre), W. Zeininger (Bass), W. Grabmayr (Keyboards), M. Eder (Schlagzeug). 1987 erregte das erste Album „Vom Dachstoa bis nach Tennessee“ einiges Aufsehen, noch bevor Musiker wie Attwenger, Rauhnacht, die Ausseer Hardbradler, die Seer und Hubert von Goisern die Bühnen stürmten.[6] Als zweites Album erschien 1991 die Alpinrock-Oper Hallstatt – Das Mystical. Anlässlich der Hallstätter Kulturwoche „Kunst im Hochtal“ wurde das Rocktheaterstück 1993 uraufgeführt.[7] 1994 wurde Egger als erfolgreicher Komponist stimmberechtigter Genossenschafter der österreichischen Urheberrechtsgesellschaft AKM. Im gleichen Jahr übersiedelte er nach Lambach.

1995 produzierten Egger/Moder mit Unterstützung der Studiomusiker Willi Langer und Tommy Böröczdas dritte Album Hoamatblues. Die Single Scheni Leni wurde im Radio oft gespielt. Eine Alpinrock-Doppel-Tour[8] mit den Ausseer Hardbradlern folgte. Besetzung: G. Egger (Gesang, Gitarre, Knopfharmonika, Mundharmonika), G. Moder (Gitarre), G. Landschützer (Keyboards), Chr. Sigl (Bass), F. Stingl (Schlagzeug). 1996 schuf Egger das Alpinrock-Kindermusical Der Flößerkater & Die Traungeister und brachte es mit 300 Beteiligten in Stadl-Paura auf die Bühne. Ergänzend dazu verfasste er ein Lese- und Liederbuch.[9] Ein Jahr später 1997 gab er zum 10. Jahrestag der Besetzung der Hainburger Au durch Naturschützer ein Konzert vor dem Wiener Rathaus. Die aus dem vierten Album „Grenzgänger“ ausgekoppelte Single „Gemmas an“ hielt sich 25 Wochen in den österreichweiten Top-15-Airplaycharts.[10] Die Grenzgänger-Tour führte auch über das Wiener Ernst-Happel-Stadion und über die Internationale Funkausstellung Berlin.


Weltmusiker (ab 1998)


1998 schrieb und produzierte Egger nach dem Motto „Think globally, act locally“ die „Stadlinger Hymne“. Es entstand ein Album mit zehn unterschiedlichen Versionen und Interpreten aus der Pop-, Rock-, Volks- und Chormusikszene sowie aus der Klassik. Zum Weltfest 1999 steuerte er MIVA den „WeltSong“ bei und präsentierte ihn mit der WeltBand, der Musiker aus Afrika, Lateinamerika, Asien und Europa angehörten. 2000 widmete er dem Surf-Olympiasieger Christoph Sieber den Christoph-Sieber-Surfing-Song und brachte ihn auf dessen Olympiagala zur Uraufführung und 2001 entstand in Zusammenarbeit mit der Autorin Ruth Zizlavsky ein Lese- und Liederbuch für Kinder mit dem Titel Rüdiger, der Feuerdrache.

2002 beauftragte ihn die Tageszeitung Oberösterreichische Nachrichten, Dialekttexte ihres Franz-Stelzhamer-Lyrikwettbewerbes „Segn und Sagn“ zu vertonen. Das Ergebnis wurde auf einer gleichnamigen CD und auf einer Gala im Landestheater Linz präsentiert.[11] 2003 erschienen das Album SchonZeit mit Eggers Vertonungen von Stelzhamer-Gedichten. Eine Österreich-Tour mit den Mostrockern und dem neuen Schlagzeuger Stefan Hofer folgte.

G. Egger, Riff-Studio Lambach, 2004
G. Egger, Riff-Studio Lambach, 2004

Schulleiter


2003 übernahm Gerhard Egger die Leitung der Volksschule Stadl-Paura und widmete sich während der nächsten sechs Jahre der Schulentwicklung. 2009 trat er in den pädagogischen Ruhestand und wurde für seine Verdienste mit dem Ehrenring der Gemeinde Stadl-Paura ausgezeichnet.[12] Im gleichen Jahr erschienen seine Zwiegedichte in der Lyrik-Anthologie des Stelzhamerbundes.


Autor


2010 veröffentlichte der Mostrocker sein Buch Zeitspuren aus dem inneren Salzkammergut. In posthumer Zusammenarbeit mit seinem Großvater begab er sich darin auf historische Spurensuche.[13] Das Buch wurde auch auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt. 2011 wurde das vierzig Jahre alte Album seiner ersten Band Art Boys Collection neu aufgelegt. Radios und Internetplattformen auf allen Kontinenten sorgten dafür, dass es in den Nitro-Download-Charts Platz 1 erreichte.[14] Rezensoren von Japan bis USA sprachen von einer der schönsten Wiederentdeckungen der letzten Jahre.[15] In Sammlerkreisen wurde daraufhin eine Original-LP aus dem Jahr 1972 mit bis zu 2.800 Euro gehandelt.


Spätwerke


2012 erschien sein Album "Gerhard Eggers Lonely Mostrock Band" mit zwölf selbstgeschriebenen Songs in der Songwritermanier der Beatles. Sechs Songs daraus brachten es laut AKM in den nächsten Jahren auf mehr als 5000 ORF-Radioeinsätze.

2019 trat Gerhard Egger mit seinen Mostrockern (Gery Moder, Gerald Landschuetzer und Stephan Hofer) anlässlich seines 70sten Geburtstags und seines 50-jährigen Bühnenjubiläums mit dem Album "Regenbogenland" erneut an die Öffentlichkeit. Es handelte sich dabei um den ersten Teil eines Soundtracks für ein autobiographisch eingefärbtes Musiktheaterstück zum Thema Friedensbewegung und Summer Of 69.

2021 erweiterte er sein Potential als Autor. Er vollendete seinen bereits vor Jahren begonnenen historischen Cross-over-Roman "Das Gläserne Tal" und ging damit auf eine vielbeachtete musikalische Lesereise.


Diskografie



Alben



Singles



Compilations



Bücher



Auszeichnungen und Ehrungen



Literatur


Gerhard Egger: "Das Gläserne Tal" Verlag Nina Roiter, Linz 2021, ISBN 978-3-903250-53-6 und ISBN 978-3-903250-54-3




Einzelnachweise


  1. discogs.com Gründung Art Boys Collection; abgerufen am 14. Oktober 2011
  2. sites.google.com Ö3-Discparade (Wegen einer Umstellung in der Zählweise fehlen in den Statistiken der Austrian Charts die Monate Mai bis Dezember 1971)
  3. Stoned Wall. krautrock-musikzirkus.de, 1972; abgerufen am 14. Oktober 2011
  4. oekb.musicaustria.at Songwriter Austropop; abgerufen am 14. November 2011
  5. sites.google.com Gründung G. Egger & die Mostrocker
  6. Vom Dachstoa bis nach Tennessee
  7. sites.google.com Alpinrockoper Hallstatt-Das Mystical
  8. sites.google.com Alpinrock-Tour:
  9. vs.stadl-paura.eduhi.at Musical vom Flößerkater; abgerufen am 14. Oktober 2011
  10. Airplaycharts
  11. sites.google.com Stelzhamer-Vertonungen
  12. stadl-paura.at (PDF; 5,2 MB) Ehrenringverleihung: S. 5; abgerufen am 14. Oktober 2011
  13. sites.google.com Zeitspuren
  14. Art Boys Collection. Nitro Download Charts; abgerufen am 17. Oktober 2011
  15. sites.google.com Stoned Wall 2011
Personendaten
NAME Egger, Gerhard
ALTERNATIVNAMEN Mostrocker
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Liedermacher
GEBURTSDATUM 14. Oktober 1949
GEBURTSORT Gosau, Oberösterreich



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