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Gershon Kingsley, eigentlich Götz Gustav Ksinski (* 28. Oktober 1922 in Bochum, Westfalen; † 10. Dezember 2019 in New York City, New York, Vereinigte Staaten),[1] war ein deutsch-amerikanischer Komponist. Sein bekanntestes Werk ist die 1969 in der Frühphase der elektronischen Popmusik entstandene Komposition Pop Corn.[2] Er war Leader der Band First Moog Quartet sowie die erste Person, die den Moog-Synthesizer bei Live-Auftritten einsetzte. Seine Kompositionen sind vielgestaltig und schwanken zwischen Avantgarde und Pop.


Leben


Kingsleys Vater war jüdischer Deutscher, seine Mutter eine katholische gebürtige Polin, die später zum Judentum konvertierte. Kingsley verbrachte seine ersten Lebensjahre in Essen und wuchs später in Berlin auf. 1938 floh er aus dem nationalsozialistischen Deutschland nach Palästina. Dort lebte und arbeitete er in einem Kibbuz, lernte Klavierspielen und trat mit lokalen Jazz-Bands in der Umgebung von Jerusalem und Tel Aviv auf. Kingsley studierte in Jerusalem und ging 1946 in die Vereinigten Staaten.[3] Nach seinem Erfolg mit Pop Corn kam er nach Deutschland zurück und arbeitete in München hauptsächlich als Film- und Werbekomponist. Ab dem Ende der 1990er Jahre lebte er in New York. Die Eltern waren 1939 über Kuba in die USA emigriert.


Karriere


Kingsley spielte in den frühen 1960er Jahren Synthesizer bei einem Happening, bei dem Merce Cunningham tanzte und John Cage Buckminster Fuller deklamierte.[4]

Für eine klassische Schallplatte arrangierte er 1966 15 französische Volkslieder von Joseph Canteloube und fungierte auch als Dirigent der Aufnahme mit der Sopranistin Netania Davrath in Wien, die dort drei Jahre zuvor bereits alle fünf Sammlungen der Chants d’Auvergne von Canteloube aufgenommen hatte, unter einem Dirigenten mit dem Pseudonym Pierre de la Roche.

Kingsleys Karriere als Popmusiker begann mit der Veröffentlichung des Albums The In Sound from Way Out, welches er 1964 gemeinsam mit Jean-Jacques Perrey aufnahm.[4] Das Duo Perrey-Kingsley nahm später auch noch Kaleidoscopic Vibrations: Spotlight on the Moog auf und ging danach getrennte Wege. Kingsley schuf mit Music to Moog By ein klassisches Moog-Album, das hauptsächlich Coverversionen von Songs bekannter Künstler wie The Beatles, Beethoven und Simon and Garfunkel enthält. Sein nächstes Werk namens First Moog Quartet ist eine Sammlung von Live-Aufnahmen seiner landesweiten Tour und verwendet vier Moog-Synthesizer. Einige dieser Kompositionen weisen einen viel experimentelleren Charakter auf, da Kingsley Spoken Word und Beatpoesie einsetzt und diese mit künstlichen außerirdischen Geräuschen und Klängen unterlegt. Kingsley blieb jedoch nicht beim Moog-Synthesizer, sondern war ein Pionier, was die Verwendung der ersten Fairlight- and Synclavier-Digitalsynthesizer betraf.

Gershon Kingsley schrieb auch Titelmelodien für Fernsehproduktionen des ZDF, so für Die Pyramide, die Serie Merlin und für Babbelgamm.

Kingsley komponierte zudem zwei Opern, Tierra (1992, Münchener Gasteig) und Raoul (2008, Theater Bremen).[3]


Popcorn


Die bekannteste und erfolgreichste Version seines Synthesizer-Instrumentals Pop Corn stammt aus dem Jahr 1972 von Hot Butter und war in Deutschland und der Schweiz ein Nummer-eins-Hit und international Top Ten. Ebenfalls 1972 kamen die Pop-Corn Makers (Platz 7) und Anarchic System (Platz 13) mit Popcorn in die deutschen Charts. 2005 wurde es nochmals ein Welthit durch Crazy Frog.




Einzelnachweise


  1. Melinda Newman, Melinda Newman: Gershon Kingsley, Moog Synthesizer Pioneer, Dies at 97. In: Billboard. 15. Dezember 2019, abgerufen am 10. Oktober 2022 (amerikanisches Englisch).
  2. Discogs - Tracks Beta. Abgerufen am 10. Oktober 2022.
  3. Biography. Abgerufen am 10. Oktober 2022 (englisch).
  4. John Szwed: Space Is the Place: The Lives and Times of Sun Ra. Payback Press, Edinburgh 1997, S. 276.
Personendaten
NAME Kingsley, Gershon
ALTERNATIVNAMEN Ksinski, Götz Gustav
KURZBESCHREIBUNG deutsch-amerikanischer Komponist
GEBURTSDATUM 28. Oktober 1922
GEBURTSORT Bochum
STERBEDATUM 10. Dezember 2019
STERBEORT New York City

На других языках


- [de] Gershon Kingsley

[en] Gershon Kingsley

Gershon Kingsley (born Götz Gustav Ksinski; October 28, 1922 – December 10, 2019) was a German-American composer,[1] a pioneer of electronic music and the Moog synthesizer, a partner in the electronic music duo Perrey and Kingsley, founder of the First Moog Quartet, and writer of rock-inspired compositions for Jewish religious ceremonies.[2] Kingsley is most famous for his 1969 influential electronic instrumental composition "Popcorn".[1]

[es] Gershon Kingsley

Götz Gustav Ksinski,[1] más conocido como Gershon Kingsley (Bochum, Alemania, 28 de octubre de 1922-Nueva York, Estados Unidos, 10 de diciembre de 2019),[2] fue un compositor estadounidense contemporáneo de origen judío-alemán. Conocido en la música popular como uno de los miembros del dueto musical Perrey and Kingsley.

[ru] Кингсли, Гершон

Гершон Кингсли (англ. Gershon Kingsley, первоначальное имя Гёц Густав Ксински — нем. Götz Gustav Ksinski[6]; 28 октября 1922 (1922-10-28), Бохум — 10 декабря 2019, Нью-Йорк) — американский композитор [6], один из пионеров электронной музыки в 1970-х годах и один из первых исполнителей на синтезаторе Муга. Наиболее известен как автор инструментальной композиции «Popcorn»[6], впервые записанной в 1969 году; а также как долговременный партнёр Жана-Жака Перри (дуэт Perrey and Kingsley).



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