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Henry Dixon Cowell (* 11. März 1897 in Menlo Park, Kalifornien; † 10. Dezember 1965 in Shady, New York) war ein US-amerikanischer Komponist.

Henry Cowell (ca. 1916–1919)
Henry Cowell (ca. 1916–1919)
Notenbeispiel
Notenbeispiel

Leben


Bereits früh mit außereuropäischer Musik in Berührung gekommen, bildete sich der irischstämmige Cowell vorwiegend autodidaktisch als Pianist und Komponist aus. Ab 1914 studierte er an der University of California bei Charles Seeger. In den 1920er Jahren unternahm er jährliche Tourneen durch Nordamerika und nach Europa, wo er 1923 in Berlin von Richard Buhlig der jungen Pianistin Grete Sultan vorgestellt wurde; es begann eine intensive Zusammenarbeit. 1929 besuchte er als erster amerikanischer Komponist die Sowjetunion. 1931 ergänzte er seine Ausbildung durch ein Studium der vergleichenden Musikwissenschaft in Berlin bei Erich von Hornbostel, im selben Jahr gab er auch ein Konzert am Bauhaus in Dessau. Auf einer Studienreise durch Asien unterrichtete er an den Musikakademien von Teheran und Madras. Danach war er Professor an der Columbia University in New York City. Zu seinen Schülern gehörten John Cage und Lou Harrison. Cowell war auch als Publizist und Herausgeber der New Music Edition, einer Plattform für neue amerikanische Musik tätig.

Cowell wurde von 1936 bis 1940 wegen homosexueller Handlungen im San Quentin State Prison inhaftiert. Während der Haftzeit komponierte er weiter. 1940 wurde er in die Obhut des Komponisten und Pianisten Percy Grainger entlassen und 1942 begnadigt.[1]

Cowell experimentierte früh mit Clustern und entwickelte die Technik des String Piano, wobei die Saiten des Klaviers direkt gezupft, gewischt, geschabt oder gekratzt werden und ebnete so den Weg für das Prepared Piano von John Cage. Auch die künstlerische Entwicklung Grete Sultans wurde durch Cowell entscheidend geprägt. Er entwarf zusammen mit Joseph Schillinger das Rhythmikon, das dann 1931 vom Russen Leon Theremin gebaut wurde und es ermöglichte, automatisch Rhythmen zu erzeugen. Gemeinsam mit Charles Ives, Charles Ruggles, John J. Becker und Wallingford Riegger wird er zur avantgardistischen Komponistengruppe der American Five gezählt.

Sidney Robertson Cowell (1948)
Sidney Robertson Cowell (1948)

Cowell komponierte 19 überwiegend programmatische Sinfonien und weitere sinfonische Werke, darunter zwei Konzerte für Koto, eines für Schlagzeug und ein Akkordeonkonzert, eine Suite für Klavier und Kammerorchester, zahlreiche kammermusikalische Werke, Chöre und Lieder. Daneben veröffentlichte er musiktheoretische Essays. Von 1927 bis 1936 gab er die Zeitschrift New Music Quarterly heraus.

1951 wurde er in die American Academy of Arts and Letters gewählt.[2] Cowell war von 1941 bis zu seinem Tod 1965 mit der Ethnografin und Anthropologin Sidney Robertson Cowell verheiratet.


Werke (Auswahl)



Schriften



Literatur





Einzelnachweise


  1. Encyclopædia Britannica, Abruf 3. September 2022
  2. Members: Henry Cowell. American Academy of Arts and Letters, abgerufen am 24. Februar 2019.
Personendaten
NAME Cowell, Henry
ALTERNATIVNAMEN Cowell, Henry Dixon (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Komponist
GEBURTSDATUM 11. März 1897
GEBURTSORT Menlo Park, Kalifornien
STERBEDATUM 10. Dezember 1965
STERBEORT Shady, New York (Bundesstaat)

На других языках


- [de] Henry Cowell

[en] Henry Cowell

Henry Dixon Cowell (/ˈkaʊəl/; March 11, 1897 – December 10, 1965) was an American composer, writer, pianist, publisher and teacher.[1][2][3] Earning a reputation as an extremely controversial performer and eccentric composer, Cowell became a leading figure of American avant-garde music for the first half of the 20th century — his writings and music serving as a great influence to similar artists at the time, including Lou Harrison, George Antheil, and John Cage, among others.[4][5][6] He is considered one of America's most important and influential composers.[2][7]

[es] Henry Cowell

Henry Dixon Cowell (11 de marzo de 1897 - 10 de diciembre de 1965) fue un compositor, teórico musical, pianista, profesor, publicador y empresario estadounidense. Su contribución al mundo de la música fue resumida por Virgil Thomson, que escribió a inicios de los años 1950:[1]

[ru] Кауэлл, Генри

Ге́нри Ка́уэлл[2] (англ. Henry Cowell; 11 марта 1897 (1897-03-11), Менло-Парк, Калифорния — 10 декабря 1965, Шейди, Нью-Йорк) — американский композитор, музыковед, педагог.



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