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Hermann Simon (* 26. Januar 1896 in Berlin; † 14. November 1948 in Waldshut-Tiengen) war ein deutscher Komponist.


Leben


Frühe Schicksalsschläge prägten Simons Kindheit. Seine Mutter starb früh und er selbst lag nach einem schweren Sturz für Monate im Koma. Simon wurde musikalisch als Chorknabe im Staats- und Domchor Berlin und später an der Staatlichen Hochschule für Musik ausgebildet. Mit seinen Kompositionen bildete er einen bedeutenden Beitrag zur Erneuerung der evangelischen Kirchenmusik.[1] Wegen seiner Vorliebe für Textvertonungen prägte die Presse für ihn das Schlagwort „Wortmusiker“.[2] 1932 erhielt er den Auftrag des Berliner Staatstheaters anlässlich des 100. Todestages von Johann Wolfgang von Goethe eine neue Schauspielmusik zu Faust. Eine Tragödie zu komponieren. Das Ergebnis war eine knappe Tonsprache, dabei von realistisch packender Dramatik und wurde als Musterbeispiel vorbildlicher Schauspielmusik gepriesen.[3] Hierdurch kam Simon in künstlerischen Kontakt mit Gustaf Gründgens, der die Aufführungen inszenierte. Hermann Simon hatte nie eine feste Position. Während des Nationalsozialismus schlug er sich mit Vertonungen von NS-treuen Textern wie Heinrich Anacker und Kurt Eggers durch. Gleichzeitig wurden unter dem Titel „Choräle der Nation“ jene seiner Chorlieder herausgegeben, die bereits im sozialistischen Chorleben einen festen Platz gehabt hatten.[4] Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er schwer leidend. Eine Berufung an das Städtische Konservatorium in Berlin konnte er nicht mehr antreten. In Waldshut und Tiengen gab er noch ganz einzelne Aufführungen seiner Werke, zusammen mit seiner Frau, der Lieder- und Oratoriensängerin Else Simon.

Grab von Hermann Simon und Else Simon in Tiengen
Grab von Hermann Simon und Else Simon in Tiengen

Der Bildhauer Alfred Sachs nahm seine Totenmaske ab. Zunächst wurde er in der Nähe des Grabes von Philipp Manning und seiner Frau, einer Mozartsängerin bestattet. Nach einem neuen Grabsteinentwurf durch Ruth Schaumann ruht er nun nahe dem Grab von Paul Kaminski, dem Vater des Komponisten Heinrich Kaminski.

Als Komponist war Simon von besonderer stilistischer und harmonischer Eigenprägung, weder durch Überlieferung noch durch Modeströmungen belastet. Er trat mit Oratorien in Kantatenform, Chören aller Gattungen, vokalen Kammermusiken und Liedschöpfungen hervor. Seine Besonderheit war das Aussparen des Satzes und die seinerzeit ungewöhnlichen Koppelungen von Instrumenten, z. B. Flöte und Cello, Gesang und Horn u. a. m.


Werke (Auswahl)



Ehrungen


In Waldshut-Tiengen wurde eine Straße nach ihm benannt.


Dokumente


Briefe von Hermann Simon befinden sich im Bestand des Leipziger Musikverlages C.F.Peters im Staatsarchiv Leipzig.

Das Werkverzeichnis enthält über 100 Arbeiten, 75 Stücke wurden aus dem Nachlass seiner Frau dem Klettgau Museum übergeben, davon 19 im Manuskript.[5]



Musik Verlagswebseite


Literatur



Einzelnachweise


  1. „Musica“ Heft 4, 1956
  2. Werner Berg: Hermann Simon – ein Diener des Wortes, Die Tonkunst, Nr. 16, Berlin, 1. Juni 1940
  3. Otto Riemer: Musik und Schauspiel/Das Atlantisbuch der Musik, Hrsg. Fred Hamel und Martin Hürlimann, Berlin + Zürich 1934, Kap. VI, S. 820
  4. Heinz Tiessen: Hermann Simon, aus „Musikblätter“ Nr. 24, 2. Dezember 1948
  5. Eugen Rombach: Hermann Simon (1896–1948) zum Gedächtnis In: Jahrbuch XIII. Heimat am Hochrhein. 1988 S. 168 bis 172 dort Seite 169 und 172.
Personendaten
NAME Simon, Hermann
KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist
GEBURTSDATUM 26. Januar 1896
GEBURTSORT Berlin
STERBEDATUM 14. November 1948
STERBEORT Waldshut-Tiengen



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