Ignatio Fiorillo (* 11. Mai 1715 in Neapel; † (6.–12.) Juni 1787 in Kassel[1]) war ein italienischer Opernkomponist, Vertreter der sogenannten Neapolitanischen Schule, sowie Hofkapellmeister in Braunschweig und Kassel.
Ignazio Fiorillo.
Leben
Ignatio Fiorillo erhielt seine Ausbildung an einem der vier Konservatorien Neapels. Nach Aussage der Musikbiografen Ernst Ludwig Gerber (1812) und François-Joseph Fétis (1862) war er Schüler von Leonardo Leo und Francesco Durante, worüber allerdings bisher Belege fehlen. Mit L'Egeste wurde 1733 in Triest seine erste Oper uraufgeführt, 1736 folgte in Venedig das Dramma per musica Mandane. Bis 1745 folgten sechs weitere Erstaufführungen in Mailand, Venedig und Padua. Ab 1747 reiste er mit der Ballett- und Pantomimen-Truppe des Filippo Nicolini durch Europa, mit Stationen in Prag, Leipzig, Dresden, Hamburg und 1749 in Braunschweig. Im folgenden Jahr wurde Fiorillo in Braunschweig als Hofkapellmeister angestellt. 1753 wurde dort sein dritter Sohn Federigo Fiorillo geboren. Ignatio Fiorillo verließ jedoch 1762 Braunschweig und wurde am Hofe von Landgraf Friedrich II. in Kassel erneut Hofkapellmeister. In Kassel war Fiorillo für die Hofoper und für die katholische Hofkirchenmusik zuständig. Nach Auflösung des Opernorchesters und der Kirchenmusik lebte der Komponist zurückgezogen von 1780 bis zu seinem Tod im Juni 1787 in Fritzlar.
David August von Apell zufolge zeichnet seine Musik in guten Momenten eine Melodik von dramatischer Ausdruckskraft aus, doch sei er im Allgemeinen recht oberflächlich.[2]
Ignatio Fiorillo war verheiratet mit Petronilla Cosimi. Der Kunsthistoriker Johann Dominik Fiorillo (1748–1821) und der Komponist und Musiker Federigo Fiorillo (1753–1823) waren ihre Söhne.[3]
Werke
Opern
L’Egeste (Carlo Pagani Cesa), melodramma per musica (1733 Triest)
Mandane (Bartolomeo Vitturi), dramma per musica (1736 Venedig)
Farnace (Antonio Maria Lucchini), dramma per musica (1754 Braunschweig)[4]
Lucio Vero (Apostolo Zeno), dramma per musica (1756 Braunschweig); Bearbeitung von Vologeso
Nitteti (Pietro Metastasio), dramma per musica (1758 Braunschweig)
L’Ifigenia (Librettist unbekannt); dramma per musica (1759 Braunschweig); Pasticcio mit Musik von Fiorillo, Baldassare Galuppi und ungenannten Komponisten
Ipermestra (Pietro Metastasio), dramma per musica (1759 Braunschweig)
Thomas Appel: Die Nachkommen des italienischen Komponisten Ignazio Fiorillo (1715 bis 1787) in Deutschland. In: Zeitschrift für Niederdeutsche Familienkunde, Heft 1/1 2006, S.3–11.
Fiorillo (Familie) in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, S.22765 (vgl. MGG Bd.4, S.258ff.) Bärenreiter-Verlag 1986 (Digitale Bibliothek Band 60).
Achim Hölter: Johann Dominik Fiorillo. Bemerkungen über den Menschen und die Spuren seines Wirkens. In: A. Middeldorf Kosegarten (Hrsg.): Johann Dominicus Fiorillo. Kunstgeschichte und die romantische Bewegung um 1800. Göttingen 1997, S. 13f.
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