Joseph Joachim Raff (* 27. Mai 1822 in Lachen, Schweiz; † 24. Juni 1882 in Frankfurt am Main) war ein schweizerisch-deutscher Komponist und Musikpädagoge.
Leben
Jugendjahre
Joseph Joachim Raff wuchs in Lachen am oberen Zürichsee auf. Sein Vater, der Schulmeister (ab 1817 angestellt) und Musiklehrer Franz Josef Raff, war 1810 vor einer württembergischen Zwangsrekrutierung in die Schweiz geflüchtet, wo er in Lachen im Kanton Schwyz die Tochter des Ochsenwirts, Katharina Schmid, heiratete. 1838 zog er nach Schmerikon, dann nach Schwyz. Die bescheidenen Einkünfte als Schulmeister erlaubten es ihm nicht, seinem Sohn Joachim eine umfassende Schulbildung angedeihen zu lassen. Früh übte sich der Knabe indessen im Geigen-, Klavier- und Orgelspiel.
Als der päpstliche Nuntius in einer amtlichen Angelegenheit eines Dolmetschers bedurfte, trat Joachim mit 18 Jahren als dessen Begleiter ins Erwerbsleben ein. Er bewährte sich ausgezeichnet und wurde noch im selben Jahr Lehrer in Rapperswil. Seine Gedanken galten jedoch der Musik, und schon vier Jahre später befreite er sich vom Schuldienst. Infolge eines Jugendstreichs wurde er als „unerwünschter Ausländer“ aus dem Kanton Schwyz ausgewiesen und zog nach Zürich. Als er erfuhr, dass Franz Liszt ein Konzert in Basel geben würde, ergab sich im Sommer 1845 die Möglichkeit, sein großes Vorbild selbst zu erleben und zu sehen. Da er kein Reisegeld hatte, marschierte er bei strömendem Regen zu Fuß. Leider waren alle Plätze ausverkauft, aber Liszt erfuhr von seinem Verehrer, ließ ihn zusätzlich in den Konzertsaal und gab ihm einen besonderen Platz auf der Bühne. Durch Liszts Vermittlung erhielt Raff ab Herbst 1845 eine Anstellung in einer Kölner Musikalienhandlung. Damit endete seine Schweizer Zeit.
Anfänge als Komponist
Raff war hauptsächlich Autodidakt, doch schon seine ersten Kompositionen ließen eine große Begabung erkennen. Im Bestreben, sich möglichst rasch finanziell unabhängig zu machen und bekannt zu werden, verfiel er in ein wahres Kompositionsfieber und produzierte wie am Fließband, was für seine künstlerische Entwicklung wenig förderlich war. In einem Brief erklärte er, er wolle seine Komponistenkarriere mit Gewalt erzwingen.
Auf Mendelssohns und Liszts Empfehlung erschienen bei Breitkopf erste Kompositionen im Druck. Einen festen Vertrag, der für eine Zukunft als eigenständiger Komponist nötig gewesen wäre, wollte aber niemand mit ihm schließen, was zum Teil auch auf Raffs angeblich oft undiplomatisches Benehmen zurückzuführen sein dürfte. In seiner Verzweiflung über den nicht kommen wollenden Durchbruch und darüber, dass Liszt ihn seiner Meinung nach nicht ausreichend unterstützte, wandte sich Raff in Richtung der Heimat seines Vaters und zog nach Stuttgart, musste aber auch dort ein kärgliches Leben als gelegentlicher Musiklehrer fristen.
In Stuttgart lernte er den Pianisten Hans von Bülow kennen, der sein Förderer und langjähriger Freund werden sollte. Nach einer Anstellung in einem Verlag in Hamburg und einem umfangreichen Entschuldigungsschreiben an Liszt kehrte er 1849 zu diesem nach Weimar zurück, diesmal als persönlicher Sekretär und Assistent.[1] Raff hatte vor allem die Instrumentierung von Liszts Orchesterwerken durchzuführen, was ihm zwar keine Lorbeeren, aber reichlich Erfahrung eintrug. Seine Oper König Alfred wurde vom Publikum gut aufgenommen. In Weimar lernte er Doris Genast kennen, die Tochter des Direktors des Weimarer Hoftheaters, die er 1859 heiraten sollte[2].
Auch mit dem virtuosen Geiger Joseph Joachim machte er hier Bekanntschaft, freundete sich mit ihm an und ermunterte ihn zum Komponieren. Seine Tochter Helene Raff schrieb später: „Wenn sie sich in die Fremdenbücher einzeichneten, hatten sie ihren Spaß daran, wie nett die zwei Namen untereinanderstanden.“[3] Hans von Bülow meinte dazu: „Außer mit Raff und dessen Vornamen gehe ich hier mit Niemanden um.“[3]. Zusammen schrieben die drei Freunde virtuose Kammer- und Klaviermusik.[4]
Wiesbadener Jahre und zunehmender Erfolg
Weil der ganz große Erfolg allerdings auf sich warten ließ, siedelte Raff 1853 zu Doris nach Wiesbaden über. Mit seiner ersten Sinfonie An das Vaterland über das Lied Was ist des Deutschen Vaterland?, die mit ihrem Patriotismus den Nerv der Zeit traf, gewann er 1861 bei dem Musikwettbewerb der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien mit prominenter Jury den ersten Preis;[5] die Uraufführung fand am 22. Februar 1863 im Wiener Musikverein statt.[6]
Die Sinfonie Im Walde verbreitete seinen Ruhm rasch, ebenso wie die auch heute noch gelegentlich gespielte fünfte Sinfonie Leonore. In Wiesbaden, wo Raff auch einige Zeit mit seinem Kollegen Richard Wagner verbrachte, wirkte er bis 1877. Neben seiner anfänglichen Tätigkeit als Lehrer für Klavier sowie Dozent für Harmonik gilt diese Zeit als seine produktivste Phase kompositorischen Schaffens. Der zunehmende Erfolg seiner Werke erlaubte es ihm, ab Anfang der 1870er Jahre als freischaffender Komponist zu arbeiten.
Frankfurter Jahre und Tod
Im Jahre 1878 folgte er der Berufung zum ersten Direktor des Hoch’schen Konservatoriums in Frankfurt am Main, das dank seines Wirkens recht schnell einen internationalen Ruf erlangte. Damit hatte sich sein sehnlichster Wunsch nach einer gesicherten Existenz erfüllt. Während fünf Jahren bewies er seine großen Fähigkeiten als Pädagoge und Organisator und war als Komponist und Konservatoriumsdirektor hoch angesehen. Weggefährten dieser Zeit waren unter anderem Clara Schumann und Julius Stockhausen. Raff berief sowohl Vertreter der Neudeutschen Schule als auch der Konservativen als Lehrkräfte an das Hoch'sche Konservatorium, da ihm eine ausgewogene Berücksichtigung beider Lager wichtig war. Zu seinen Schülern aus der Frankfurter Zeit zählten unter anderem Gottfried Angerer, Edward MacDowell, Johan Messchaert, Heinrich Spangenberg und Lazzaro Uzielli.[7]
Joachim Raff verstarb 1882 an einem Herzinfarkt in seiner Frankfurter Wohnung. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung fand am 27. Juni[8] die Beisetzung auf dem Frankfurter Hauptfriedhof statt (Grablage: Gewann D 298).[9] Der Magistrat der Stadt erklärte das Grab zum Ehrengrab. Beileidsbezeugungen aus der ganzen Welt trafen ein. Dann wurde es allmählich still um ihn. Seine noch um die Wende zum 20. Jahrhundert in den Konzertsälen heimischen Werke fielen bald in Vergessenheit. Zum Anlass seines 150. Geburtstages wurde 1972 in seinem Geburtsort Lachen ein Denkmal enthüllt.
Nachruhm
Raff war vielseitig und produktiv und fiel seinen Zeitgenossen durch seinen scharfen Intellekt auf. Er galt zu Lebzeiten als einer der gefragtesten Komponisten des deutschen Kulturraums und wurde von zeitgenössischen Kommentatoren in eine Reihe mit Wagner und Brahms gestellt. Sein kompositorisches Schaffen umfasst Opern, Sonaten, Sinfonien, Instrumentalkonzerte, Suiten sowie Ouvertüren und Kammermusik. Seiner Orchestrierungskunst sind auch die Erstfassungen der frühen Sinfonischen Dichtungen Franz Liszts zu verdanken, die dieser am Klavier konzipierte und nach seinen Vorgaben Raff zum Orchestrieren überließ.
Zu Raffs Lebzeiten wurden seine Werke häufig aufgeführt.[10] Im 20.Jahrhundert war er weitgehend vergessen, seine Kompositionen wurden ungünstig beurteilt.[11][12] Etwa seit 1970 und insbesondere ab den 1980er Jahren wurden zahlreiche Werke (vor allem die Instrumentalmusik) auf Tonträgern veröffentlicht, so dass man sich selbst ein Urteil bilden kann. Aus Anlass seines 200. Geburtstags gibt es sehr viele Konzerte mit Musik von Raff, u.a. auch die Uraufführung zweier seiner Opern («Die Eifersüchtigen» am 4. September 2022 in Arth, «Samson» am 11. September 2022 in Weimar).
Mit der Wiederentdeckung der Romantik scheint sich heute eine Aufwertung seines Schaffens anzubahnen. Sicher war nicht alles, was Raff schrieb, von gleichem Rang. Seine besten Kompositionen zeichnen sich aber durch eine reiche künstlerische Anlage und Ausdruckskraft aus. Mit Geschmack hatte er es verstanden, Formen des damals verpönten Barocks und der Klassik mit dem Gedankengut seiner Zeit zu verbinden. Bisweilen weisen seine Kompositionen auf Tschaikowski, Mahler und Richard Strauss voraus: Man kann bei Raffs Musik von einem «missing link» des 19. Jahrhunderts zwischen Mendelssohn Bartholdy und Schumann einerseits und den genannten späteren Komponisten sprechen.
Werke
Opern
König Alfred (Text: Gotthold Logau), große heroische Oper in 4 Akten, WoO 14, 1848–1850, Uraufführung 1851 in Weimar[13]
Samson (Text: Joachim Raff, 1851–1852), musikalisches Trauerspiel in 5 Akten, WoO 21, 1853–1857, rev.: 1865, Uraufführung am 11. September 2022 in Weimar, Klavierauszug veröffentlicht 2019
Die Parole (Text: Joachim Raff unter dem Pseudonym Arnold Börner, 1867), komische Oper in 3 Akten, WoO 30, 1868, nicht aufgeführt, unveröffentlicht
Dame Kobold (Text: Paul Reber nach Calderón), gewidmet der Großherzogin Sophie von Sachsen Weimar, komische Oper in 3 Akten, op. 154, 1869, Uraufführung 1870 in Weimar[14]
Benedetto Marcello (Kunst und Liebe), (Text: Joachim Raff, 1875), lyrische Oper in 3 Akten, WoO 47, 1877–1878, konzertante Uraufführung bei den Herbstlichen Musiktagen, Bad Urach 2002
Die Eifersüchtigen (Text: Joachim Raff, 1880), Komische Oper in 3 Akten, WoO 55, 1881–1882, Uraufführung geplant am 4. September 2022 in Arth, unveröffentlicht
Werke für Chor und Orchester
Psalm 121 für Sopran, Alt, Chor und Orchester, WoO 8 (1848, verschollen)
Te Deum für gemischten Chor und Orchester, WoO 16 (1853)
Dornröschen, Märchenepos für Soli, Chor und Orchester, WoO 19 (1854, unveröffentlicht)
Wachet auf! (Emanuel Geibel), Kantate für Soli, Chor und Orchester, op. 80
Deutschlands Auferstehung, Kantate für Männerchor und Orchester, Festkantate zum 50. Jahrestag der Völkerschlacht von Leipzig, op. 100, 1862/3
Psalm 130 De Profundis für 8-stimmigen Sopran, Chor und Orchester, Franz Liszt gewidmet, op. 141, 1867
Zwei Lieder für gemischten Chor und Orchester, op. 171, 1871
No. 1 Im Kahn
No. 2 Der Tanz (Paul Flemming)
Morgenlied (J. E. Jacobi) für gemischten Chor und Orchester, op. 186A, 1873
Einer Entschlafenen (Arnold Börner, Pseudonym Raffs) für Sopran, Chor und Orchester, op. 186B, 1873
Die Tageszeiten (Helge Heldt, Pseudonym Helene Raffs) für Chor, Klavier und Orchester, op. 209, 1877
Die Sterne (Helge Heldt, Pseudonym Helene Raffs), Kantate für Chor und Orchester, WoO 54, 1880
Welt-Ende – Gericht – Neue Welt. Oratorium nach Worten der heiligen Schrift, zumal der Offenbarung Johannis für Mezzosopran, Bariton, Chor und Orchester, op. 212, 1879–1881
Sinfonien
Große Sinfonie in e-Moll in 5 Abtheilungen, WoO 18 (UA 1855, verschollen)[15]
Sinfonie Nr. 1 D-Dur, op. 96 („An das Vaterland“) (1859–1861)
Sinfonie Nr. 7 B-Dur, op. 201 („In den Alpen“) (1875)
Sinfonie Nr. 8 A-Dur, op. 205 („Frühlingsklänge“) (1876)
Sinfonie Nr. 9 e-Moll, op. 208 („Im Sommer“) (1878)
Sinfonie Nr. 10 f-Moll, op. 213 („Zur Herbstzeit“) (1879)
Sinfonie Nr. 11 a-Moll, op. 214 („Der Winter“) (1876)
Sonstige Orchesterwerke
Suite für Orchester Nr.1 C-Dur, op.101
Orchestersuite Nr.2 In ungarischer Weise, op.194
Italienische Suite für Orchester, WoO 35
Suite für Orchester Aus Thüringen (mit den Sätzen Salus intrantibus / Elisabethenhymne / Reigen der Gnomen und Sylphen / Variationen über ein Volkslied / Ländliches Fest), WoO 46
Ouvertüre zu König Alfred
Ouvertüre zu Benedetto Marcello
Ouvertüre zu Die Parole
Ouvertüre zu Dame Kobold
Ouvertüre zu Die Eifersüchtigen
Vorspiel Der Sturm nach Shakespeare, WoO 49
Vorspiel Othello nach Shakespeare, WoO 52
Vorspiel Macbeth nach Shakespeare, WoO 50
Vorspiel Romeo und Julia nach Shakespeare, WoO 51
Jubelouvertüre, op.103
Festouvertüre, op.117
Konzertouvertüre, op.123
Eine feste Burg ist unser Gott, Ouvertüre zu einem Drama aus dem Dreißigjährigen Krieg, op.127
Sinfonietta, op.188 für zehn Blasinstrumente (1873)
Elegie für Orchester, WoO48
Abends, Rhapsodie für Orchester, op.163b
Orchestrierung von Bachs Chaconne, BWV1004, WoO 39
Konzerte
«La Fée d’Amour», Konzertstück für Violine und Orchester, op. 67 (1854)
«Ode au printemps», Konzertstück für Klavier und Orchester, op. 76 (1857)
Klavierkonzert c-Moll, op. 185 (1873)
Suite für Klavier und Orchester Es-Dur, op. 200 (1875)
Suite für Violine und Orchester g-Moll, op. 180
Violinkonzert Nr. 1 h-Moll, op. 161 (1871)
Violinkonzert Nr. 2 a-Moll, op. 206 (1877)
„Ungarischer“ aus op. 203 für Violine und Orchester (1876)
«Berceuse» aus op. 203 für Violine und Orchester (1876)
„Cavatina“ aus op. 85 für Violine und Orchester (1859)
Sextett für 2 Violinen, 2 Violen, 2 Violoncelli in g-Moll, op. 178
Oktett für 4 Violinen, 2 Violen, 2 Violoncelli in C-Dur, op. 176
Klavier zu 2 Händen
Album lyrique, op. 13
Grande Sonate es-Moll, op. 14
6 Gedichten, op. 15
Romanze As-Dur, op. 41
Frühlingsboten, op. 55
9 Schweizerweisen, op. 60
Suite Nr. 1 a-Moll, op. 69
Suite Nr. 2 C-Dur, op. 71
Suite Nr. 3 e-Moll, op. 72
Suite en 12 Morceaux pour petits mains, op. 73
Ballade, Scherzo und Metamorphosen, op. 74
Suite Nr. 4 d-Moll, op. 91
Cachucha-Caprice, op. 79
Valse-Impromptu, op. 94
Polka de la Reine, op. 95
3 Sonatinen, op. 99
5 Eglogues, op. 105
Fantasie-Polonaise, op. 106
Valse-Caprice, op. 116
Spanische Rhapsodie, op. 120
Blätter und Blüten, op. 135
Fantasie, op. 142
Barcarolle, op. 143
Valse brillante Es-Dur, op. 156
Suite Nr. 5 g-Moll, op. 162
Suite Nr. 6 G-Dur, op. 163
La Cicerenella, op. 165
Zwei Stücke, op. 166
Fantasie-Sonate, op. 168
Zwei Stücke, op. 169
Variationen über ein Originalthema, op. 179
Erinnerung an Venedig, op.187
Vier Klavierstücke, op. 196
Suite Nr. 7 B-Dur, op. 204
Fantasie H-Dur, WoO 15a
Klavier zu 4 Händen
12 Stücke, op. 82
Humoreske in Walzerform, op. 159
Reisebilder (3 Hefte), op. 169
Aus dem Tanzsalon, op. 174
2 Klaviere
Chaconne a-Moll, op. 150
Fantasie g-Moll, op. 207
Orgel
Introduktion und Fuge e-Moll
Meditation
Schriften
Die Wagnerfrage – Kritisch beleuchtet. Erster Theil. Wagner’s letzte künstlerische Kundgebung im „Lohengrin“. Druck und Verlag von Friedrich Vieweg und Sohn, Braunschweig, 1854 (Digitalisatin der Google-Buchsuche).
Diskographie (Auswahl)
Schallplatte
Capriccio fis-Moll (op. 64), Saltarello e-Moll (op. 108) und Am Giessbach, Etüde (op. 88). Zusammen mit Werken von Theodor Kirchner und Theodor Fröhlich: Schweizer Klaviermusik der Romantik. Charles Dobler, Klavier. undatiert, Rimaphon RILP 30 – 025.
Konzert für Klavier und Orchester c-Moll (op. 185). Zusammen mit Werken von Ferdinand Hiller, Ignaz Moscheles und Hans Bronsart von Schellendorf: Klavierkonzerte der Romantik. Michel Ponti, Hamburger Symphoniker, Richard Kapp. undatiert, FONO Schallplatten-GmbH, Münster FSM33034/35.
Suite d-Moll für Piano Solo (op. 91). Adrian Ruiz, Klavier. 1971, genesis Records, Inc. GS1009
Sinfonietta (op. 188) für zehn Bläser. Zusammen mit Werken von Joseph Hartmann Stuntz und Xaver Schnyder von Wartensee: Schweizer Komponisten. Bläser des Orchestra della Radio Svizzera Italiana, Leopoldo Casella. 1971, Communauté de travail.
Sinfonie Nr. 3 („Im Walde“), op. 153 (Westphalian Symphony Orchestra, Richard Kapp) & “Ode to the Spring” (op. 76). Michael Ponti, Hamburg Symphony, Richard Kapp. 1972 Candide/Vox Productions CE31063 & STGBY667, CD-Wiederveröffentlichung VoxBox/Vox Music Group
Sinfonie Nr. 8 A-Dur, op. 205 („Frühlingsklänge“). Radio-Sinfonieorchester Basel, György Lehel. 1978, Ex Libris Dietikon-Zürich, EL17008.
Sinfonie Nr. 9 e-Moll, op. 208 („Im Sommer“) – Radio-Sinfonieorchester Basel, Jean-Marie Auberson. 1981, Ex Libris AG, EL17025.
Sinfonie Nr. 5 E-Dur, op. 177 („Lenore“). RSO Berlin. schwann musica mundi, 1983.
CD
Ende 2018 waren fast 70 CDs mit seinen Werken erhältlich.[17]
Cello Concertos – Konzerte op. 193 und op. posth. sowie kleinere Stücke op. 86 Nr. 1 und op. 59. Daniel Müller-Schott (Cello), Bamberger Symphoniker, Hans Stadlmair. BR-Klassik & Tudor, 2004
Sinfonie Nr. 9 e-Moll, op. 208 („Im Sommer“). Jean-Marie Auberson, Radio-Sinfonieorchester Basel. Tudor CD und Ex Libris CD 6090, 1981 und 1988
Klavierwerke, 6 CDs. Tra Nguyen (Grand Piano). Naxos, 2012, 2014 und 2015
Traumkönig und sein Lieb, op. 66 (Ersteinspielung). Lena-Lisa Wüstendörfer, Marie-Claude Chappuis, Swiss Orchestra. Schweizer Fonogramm.
Dokumente
Briefe von J. Raff von 1852 bis 1875 befinden sich im Bestand des Leipziger Musikverlages C. F. Peters im Staatsarchiv Leipzig. In seinem Geburtshaus in Lachen wurde 2018 unter Federführung von Res Marty – Leiter der Joachim-Raff-Gesellschaft[18] – das Joachim-Raff-Archiv mit Autographen, Erstausgaben u.a. nachgelassenen Gegenständen eröffnet. Im Dezember 2019 wurde der Online-Zugang zum Archivverzeichnis frei geschaltet. Durch die digitale Aufbereitung der Briefwechsel und Raffs Verbindungen zu Personen und Institutionen werden für den Benutzer die Bezüge sichtbar.[19]
Literatur
Rainer Bayreuther:Raff, Joachim. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 13 (Paladilhe – Ribera). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2005, ISBN 3-7618-1133-0, Sp. 1191–1199
Carol Sue Bevier: The program symphonies of Joseph Joachim Raff. Dissertation, University of North Texas (USA), 1982.
Simon Kannenberg: Joachim Raff und Hans von Bülow. Porträt einer Musikerfreundschaft. Briefedition (= Musik und Musikanschauung im 19. Jahrhundert 18), 2 Bde., Königshausen & Neumann, Würzburg 2020, ISBN 978-3-8260-7162-1.
Res Marty: Joachim Raff. Leben und Werk. Eine Biografie. Verlag MP Bildung, Altendorf 2014, ISBN 978-3-033-04649-8 (Über das Buch)
Theodor Müller-Reuter: Lexikon der deutschen Konzertliteratur. Ein Ratgeber für Dirigenten, Konzertveranstalter, Musikschriftsteller und Musikfreunde. C. F. Kahnt Nachfolger, Leipzig 1909.
Helene Raff: Joachim Raff: Ein Lebensbild (= Deutsche Musikbücherei. Band 42). Gustav Bosse Verlag, Regensburg 1925, OCLC238811565.
Alexander Rausch: Raff, Joachim. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3046-5.
Markus Römer: Joseph Joachim Raff (1822–1882). Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1982.
Weber:Raff, Joseph Joachim. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band27, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S.159–165.
Matthias Wiegandt: Vergessene Symphonik? Studien zu Joachim Raff, Carl Reinecke und zum Problem Epigonalität (= Berliner Musik Studien. Band 13). Studiopunkt, Sinzig 1997, ISBN 3-89564-033-6 (Zugl.: Freiburg (Breisgau), Univ., Diss., 1995).
Matthias Wiegandt:Raff, Joseph Joachim. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S.108f.(Digitalisat).
Nachrufe
Nekrolog. Joachim Raff..In:Neue Zeitschrift für Musik, 14. Juli 1882, S. 318 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nzm
Joachim Raff †..In:Die Presse, 28. Juni 1882, S. 11 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/apr
Bibliographien
Mark Thomas: The music of Joachim Raff, an illustrated catalog (komplettes Werkverzeichnis), Stuttgart 2021.
* – * Die Beerdigung Joachim Raff’s ….In:Neue Zeitschrift für Musik, 21. Juli 1882, S. 328 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nzm Die Beerdigung Joachim Raff’s fand am 27. Juni unter zahlreicher Theilnahme der Frankfurter statt. Am Eingang des Friedhofes empfing das Theaterorchester mit den Klängen des Trauermarsches aus Beethoven’s Eroica den reich mit Blumen geschmückten Sarg, am Grabe stimmte der Lehrerverein den von B. A. Weber componirten Gesang der Mönche aus Schiller’s Tell an: „Rasch tritt der Tod den Menschen an“. Nachdem die Ceremonien des katholischen Ritus vollzogen waren, sprachen Hr. Dir. Veith im Namen des Curatorium des Hoch’schen Conservatoriums, sodann Hr. Prof. Böhm im Namen des Lehrercollegium herzliche Worte des Dankes und der Würdigung der reichen Verdienste des Dahingeschiedenen. Deputationen einheimischer und auswärtiger Vereine legten Palmen und Kränze auf dem Grabe nieder und mit dem Chor „Des Pilgers Reise“ von Cornelius wurde die Trauerfeierlichkeit beschlossen. —
Wegweiser zu den Grabstätten bekannter Persönlichkeiten auf Frankfurter Friedhöfen. Frankfurt am Main 1985, S. 13
Gerhard Schuhmacher:Raff, Joseph Joachim. In: Marc Honegger, Günther Massenkeil (Hrsg.): Das große Lexikon der Musik in acht Bänden. Band6. Herder, Freiburg/Basel/Wien 1981, ISBN 3-451-18056-1, S.392–393,hierS.393.
Paula Rehberg:Franz Liszt. Die Geschichte seines Lebens, Schaffens und Wirkens. Artemis-Verlag, Zürich/Stuttgart 1961, DNB453952763, S.180–181: „Er war ein guter und ergiebiger Komponist, den jedoch Mangel an genialem Schwung und eine allzu starke Bindung an die Lisztsche Stilrichtung daran hinderten, zu zeitenüberdauernder Bedeutung zu gelangen.“
Alfred Baumgartner:Propyläen Welt der Musik – Die Komponisten. Ein Lexikon in fünf Bänden. Bearbeitete Ausgabe. Band4. Propyläen, Berlin/Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-549-07830-7, S.419–420,hierS.420: „Die 214 Werke von Joachim Raff verschwanden nach dessen Tod sehr bald von den Programmen, denn sie waren wohl kontrapunktisch glänzend gearbeitet und geschickt instrumentiert, aber bar jeder Originalität. Das gilt für seine 6Opern (…) wie für seine 11Sinfonien, die wohl alle programmatische Titel tragen (…), aber diese musikalisch nicht ausdrücken.“
Alfred Baumgartner:Propyläen Welt der Musik – Die Komponisten. Ein Lexikon in fünf Bänden. Bearbeitete Ausgabe. Band4. Propyläen, Berlin/Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-549-07830-7, S.419–420,hierS.420.
Alfred Baumgartner:Propyläen Welt der Musik – Die Komponisten. Ein Lexikon in fünf Bänden. Bearbeitete Ausgabe. Band4. Propyläen, Berlin/Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-549-07830-7, S.419–420,hierS.420.
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