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Johann Friedrich Agricola (* 4. Januar 1720 in Dobitschen; † 2. Dezember 1774 in Berlin) war ein deutscher Musiker, Komponist und Musikschriftsteller.


Biographie


Sein Vater, Johann Christoph Agricola, war „Fürstlich Altenburgischer und Freiherrlicher Bachofenischer Kammeragent und Gerichtsdirektor“ in Dobitschen, und selbst ein begabter Klavier- und Orgelspieler. Die Mutter, Maria Magdalena, geborene Manken war eine nahe Verwandte von Georg Friedrich Händel.[1] Den Grundstein seiner musikalischen Bildung legte zwischen 1725 und 1738 der Dobitschener Schulmeister Johann Paul Martini.

Im Jahre 1738 nahm Johann Friedrich 18-jährig ein Jurastudium an der Universität Leipzig auf. Zudem nahm er bis 1741 Klavier-, Orgel- und Kompositionsunterricht bei Johann Sebastian Bach,[2] unter dessen Leitung er Cembalo bei Kirchenmusiken und im „Collegio musico“ spielte.[3] Nach Beendigung seiner Ausbildung in Leipzig ging Johann Friedrich Agricola nach Berlin, wo er Kontakt zu Johann Joachim Quantz, dem Hofkomponisten Friedrichs II., und Carl Philipp Emanuel Bach, dem Kammercembalisten des Königs, fand.

Nach einer vergeblichen Bewerbung um die Nachfolge Gottfried Heinrich Stölzels in Gotha zu Beginn des Jahres 1750 wurde Agricola im Mai 1751 zum Kammermusiker und Hofkomponisten Friedrichs II. ernannt. Hier komponierte er u. a. das Intermezzo Il filosofo convinto in amore. In seiner Position war er nicht nur für die Komposition neuer Stücke und die Veranstaltung von Privatkonzerten zuständig, sondern betätigte sich auch als Dirigent, Sänger, Gutachter, Übersetzer, Rezensent, Musikschriftsteller und Musiklehrer.

Die Hochzeit mit der italienischen Sängerin Emilia Molteni (* 1722 in Modena; † 1780 in Berlin) von der Italienischen Oper zu Berlin fand ebenfalls im Jahre 1751 statt.


Werk


Die Kompositionen Johann Friedrich Agricolas (hauptsächlich Vokalwerke wie Oratorien, Kantaten, Lieder und Opern) zeigen deutlich den Einfluss Johann Adolph Hasses und Carl Heinrich Grauns. Als Komponist von Liedern ist Agricola ein typischer Vertreter der Ersten Berliner Liederschule mit ihrer Bevorzugung anakreontischer Dichtung.

Mehr denn als Komponist oder als Sänger – bei Kirchenkonzerten sang er gelegentlich neben seiner Frau die Bass-Solopartien – hat sich Agricola als Organist und Musiktheoretiker einen Namen gemacht; als letzterer schrieb er gelegentlich unter dem Pseudonym „Olibrio“. Sein Hauptwerk ist die Bearbeitung von Pier Francesco Tosis Opinioni de’ cantori antichi, e moderni o sieno osservazioni sopra il canto figurato („Anleitung zur Singkunst“, Berlin 1757),[4] die er mit eigenen Erläuterungen und Kommentar ergänzte.

1767 erschien eine von Agricola verfasste umfangreiche Biographie Johann Georg Pisendels. Johann Carl Friedrich Rellstab, einer seiner Schüler, würdigte ihn in seiner Schrift „Über die Bemerkungen eines Reisenden die Berlinischen Kirchenmusiken, Conzerte, Oper, und Kammermusik betreffend“ als einen ...fleißigen, arbeitsamen, kritischen, aber nicht talentvollen Mann. Im Verlag des Verfassers, Berlin 1779.[5]

Musik für die Bühne:


Literatur




Commons: Johann Friedrich Agricola – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Charles Burney: Tagebuch einer musikalischen Reise. Volltext bei Zeno.org
  2. Charles Burney: Tagebuch einer musikalischen Reise. Volltext bei Zeno.org
  3. Georg Schünemann: Die Bachpflege in der Berliner Singakademie bis zur Wiedererweckung der Matthäus-Passion 13
  4. Agricola, Johann Friedrich Anleitung zur Singkunst bei Bärenreiter The Musicians Choice
  5. zitiert nach Ledebur, S. 2
  6. Il re pastore (Johann Friedrich Agricola) bei Opening Night! Opera & Oratorio Premieres, Stanford University, abgerufen am 18. Dezember 2020.
Personendaten
NAME Agricola, Johann Friedrich
KURZBESCHREIBUNG deutscher Musiker, Komponist und Musikschriftsteller
GEBURTSDATUM 4. Januar 1720
GEBURTSORT Dobitschen bei Altenburg
STERBEDATUM 12. November 1774 oder 2. Dezember 1774
STERBEORT Berlin

На других языках


- [de] Johann Friedrich Agricola

[en] Johann Friedrich Agricola

Johann Friedrich Agricola (4 January 1720 – 2 December 1774) was a German composer, organist, singer, pedagogue, and writer on music. He sometimes wrote under the pseudonym Flavio Anicio Olibrio.[1]

[ru] Агрикола, Иоганн Фридрих

Иога́нн Фри́дрих Агри́кола (нем. Johann Friedrich Agricola) (4 января 1720, Добичен — 2 декабря 1774, Берлин) — органист, композитор и музыкальный писатель XVIII века.



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