Johann Jakob Walther (* 1650 in Witterda bei Erfurt; † 2. November 1717 in Mainz) war ein deutscher Violinist und Komponist.
Alle Informationen über sein Leben und Wirken entstammen dem 1732 gedruckten Musikalischen Lexikon der Tonkünstler von Johann Gottfried Walther, einem Cousin Johann Sebastian Bachs. Nach den Angaben des Lexikons, soll Walther in seiner Jugend bei einem Polen, bei dem er als Diener eine Anstellung hatte, das Violinspiel erlernt haben. Zwischen 1670 und Ende 1673 hat sich Walther als Violinist am Hofe Cosimo III. de’ Medici in Florenz aufgehalten. Ab 1674 war er primo violinista da camera am Dresdner Hof. 1680, nach dem Tode seines Gönners, wurde er Kanoniker und italienischer Sekretär am kurfürstlichen Hof Mainz. Als Kanoniker führte Walther ein komfortables Leben, er wohnte in einem eigenen Haus in der Löhrstraße. Außerdem konnte er eine Mühle mit Ländereien im damals zu Amorbach gehörenden Weilbach kaufen. Am 2. November 1717 starb Walther, seine Schwestern und Brüder und deren Kinder hatte er als seine Erben eingesetzt. Er wurde zwei Tage später auf dem Kirchhof von St. Emmeran in Mainz beigesetzt.
Johann Jakob Walther gehörte neben Biber und Westhoff zu den bedeutenden deutschen Violinisten des 17. Jahrhunderts. Seine Werke enthalten neben einer virtuosen Spieltechnik mit zahlreichen Doppelgriffen und Arpeggios einen großen Reichtum an Formen, dies vor allem in den Ostinato-Variationen. Wegen dieser Techniken, bezeichnete ihn François-Joseph Fétis in seinem Musiklexikon von 1865, als den Paganini seines Jahrhunderts[1][2][3].
Bekannt sind 40 Werke in zwei Bänden:
Gustav Beckmann: Das Violinspiel in Deutschland vor 1700 (Verlag Simrock, 1918), Neuauflage 2011, Nabu Press, ISBN 1-2477-8525-4
Personendaten | |
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NAME | Walther, Johann Jakob |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Komponist und Violinist |
GEBURTSDATUM | 1650 |
GEBURTSORT | Witterda |
STERBEDATUM | 2. November 1717 |
STERBEORT | Mainz |