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Johann Samuel Drese (* 1644 in Weimar; † 1. Dezember 1716 ebenda) war ein deutscher Organist und Kapellmeister.

Titelblatt des Textheftes der Trauerarie für Johanna Augusta von Sachsen-Weimar von Johann Samuel Drese (1691)
Titelblatt des Textheftes der Trauerarie für Johanna Augusta von Sachsen-Weimar von Johann Samuel Drese (1691)

Leben


Johann Samuel Drese erlernte sein Handwerk anfangs bei seinem Cousin Adam Drese. Danach wirkte er bis zum Tod Herzog Bernhards im Jahre 1678 als Hoforganist am Hof von Jena. Darauf erfolgte eine Anstellung am Hof von Weimar, die 1683 in der Ernennung zum Hofkapellmeister mündete. Er wirkte als musikalischer Leiter, als Johann Sebastian Bach von 1708 bis 1717 Organist und Konzertmeister am Weimarer Hof war. Vor Bach unterstützte ihn 1695 bis 1704 Georg Christoph Strattner als Vizekapellmeister. Seit seiner Ernennung zum Konzertmeister 1714 hatte Bach zur Entlastung des kränkelnden Drese vierwöchentlich eine Kantate zu komponieren und aufzuführen. In Bachs Bestellung wurde bestimmt, dass er

... in Abwesenheit des jetzigen Capellmeisters Johann Samuel Dresens oder wann derselbe seiner bekannten Leibesbeschwerung halber nicht fortkommen könne, jederzeit bei der gesammten Capelle dirigiren solle, und auf solchem Fall in gedachten Dresens Hause die gewöhnliche Probirstund halten, wie nicht weniger alle Zeit den vierten Sonntag in der fürstlichen Schloßkirche ein Stück von seiner eignen Composition unter seiner Direction aufführen, auch jederzeit, er möge dirigiren oder nicht, den Tenor singen ...[1]

Bachs Bezüge waren trotz seiner niedrigeren Stellung höher als jene Dreses, er erhielt 250 fl und Drese nur 200 fl.[2]

Drese hinterließ Kirchenkantaten (dessen Texte größtenteils Salomon Franck schrieb), mehrere Opern in Manuskripten und schrieb Musik für Cembalo sowie verschiedene Motetten. Er war seit 1671 mit einer Weimarerin verheiratet.

Sein Sohn Johann Wilhelm Drese (am 8. Juli 1677 in Jena getauft; † 25. Juni 1745 in Erfurt), seit 1704 Vizekapellmeister der Kapelle, war ebenfalls Komponist und trat die Nachfolge seines Vaters als Hofmusikdirektor an, als dieser am 1. Dezember 1716 starb.

Nachdem die Position des Hofmusikdirektors an Johann Wilhelm Drese übergeben wurde, war Bach, der diese Position seit langem angestrebt hatte, über die Entscheidung sehr verärgert. Deshalb nahm Bach ohne Genehmigung des Herzogs Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar im August 1717 ein Angebot von Fürst Leopold von Köthen an, um als Hofkapellmeister nach Köthen zu gehen, und verließ Weimar in Ungnade im Dezember, nachdem ihn zur Strafe der Weimarer Herzog vier Wochen in Haft genommen hatte.[3]


Werke



Literatur





Einzelnachweise


  1. Philipp Spitta: Johann Sebastian Bach. Breitkopf und Härtel, Leipzig 1873, S. 391.
  2. Günther Zedler: Die erhaltenen Kichenkantaten Johann Sebastian Bachs (Mühlhausen, Weimar, Leipzig I). Books on Demand, Norderstedt 2008, S. 124.
  3. Günther Zedler: Die Kantaten von Johann Sebastian Bach: Eine Einführung in die Werkgattung. Books on Demand, Norderstedt 2011, S. 43f.
  4. Textbuch der Einweihung von 1680 in der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt (ULB)
  5. Referenz in der Digitalen Bibliothek
  6. Referenz in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek (HAAB)
Personendaten
NAME Drese, Johann Samuel
KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist und Kapellmeister
GEBURTSDATUM 1644
GEBURTSORT Weimar
STERBEDATUM 1. Dezember 1716
STERBEORT Weimar

На других языках


- [de] Johann Samuel Drese

[en] Johann Samuel Drese

Johann Samuel Drese (c. 1644 – 1 December 1716) was a German composer. In 1683 he was appointed Kapellmeister of the ducal court in Weimar. He held this post until his death which meant that he was in charge of music at court during almost all the time Johann Sebastian Bach was working in Weimar, a brief stay in 1703 and a second period from 1708 until after Drese's death.

[es] Johann Samuel Drese

Johann Samuel Drese (Weimar, 1644 – 1 de diciembre de 1716) fue un compositor, maestro de capilla y organista alemán del Barroco.[1][2]



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