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Johann Speth (* 9. November 1664 in Speinshart (Oberpfalz); † um 1721 in Augsburg) war ein deutscher Organist und Komponist des Barock.[1][2]

Titelblatt von Speths Ars magna consoni et dissoni (Augsburg 1693)
Titelblatt von Speths Ars magna consoni et dissoni (Augsburg 1693)

Leben und Wirken


Die Eltern von Johann Speth waren der Lehrer Heinrich Speth und dessen Frau Margareta, geborene Vichtl aus Eschenbach; er war das zweite von sieben Kindern. Seine erste musikalische Ausbildung bekam er vermutlich von seinem Vater, hauptsächlich aber von Abt Dominikus Lieblein in der Musik- und Sängerknaben-Schule des Prämonstratenser-Klosters in Speinshart. Im September 1692 bewarb er sich um das Amt des Organisten am Augsburger Dom durch Überreichung seiner Sammlung Ars magna consoni et dissoni, woraufhin er diese Stellung am 4. November 1692 erhielt; dieses Sammelwerk wurde dann im folgenden Jahr veröffentlicht »bey Lorenz Kroninger und Gottl. Göbels seel. Erben«. Der Titel der Sammlung spielt möglicherweise auf das 1650 erschienene musikwissenschaftliche Werk von Athanasius Kircher an. In dem genannten Amt blieb der Komponist bis 1694 und war ab 1705 in der Kanzlei des Domkapitels beschäftigt. Noch im Jahr 1719 wohnte er mit seiner Frau und einer Magd in der Nähe der Augsburger Kirche St. Ulrich.


Bedeutung


Den Kompositionszyklus Ars magna consoni et dissoni will Johann Speth nach eigener Aussage nicht selbst komponiert haben. Nachdem aber diese Werkreihe in der musikalischen Gestaltung der Stücke so auffallend ähnlich ist, scheint diese Aussage nicht zuzutreffen (wenn er auch einige dieser Stücke schon um 1680 geschrieben hat), und Musikwissenschaftler vermuten, dass der Komponist versucht hat, seine Autorschaft hinter einer fremden Anonymität zu verbergen. In acht der vorhandenen Toccaten stellt die enthaltene Fuge den Mittelsatz dar. Die musikalischen Figuren leiten hier teilweise von der Toccata in die Fuge über bzw. von der Fuge in einen toccatenhaften Schluss-Satz. Speths Magnificat-Bearbeitungen zeigen Bezüge zu der Modulatio organica (1686) von Johann Caspar Kerll, sind aber einfacher gestaltet. Seine Arien mit Variationen scheinen dagegen eher für Cembalo oder Clavichord komponiert zu sein und stehen offensichtlich unter dem italienischen Einfluss von Girolamo Frescobaldi. Außer der stilistischen Nähe zu Kerll und Georg Muffat sind in Speths Musik auch Einflüsse von Johann Caspar Ferdinand Fischer erkennbar, so von dessen Musikalischen Blumen-Büschlein aus dem Jahr 1695.


Werke



Ausgaben



Literatur (Auswahl)




Commons: Johann Speth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen


  1. Andreas Rockstroh: Speth, Johann, in: Ludwig Finscher (Hrsg.), Die Musik in Geschichte und Gegenwart, zweite Ausgabe, Personenteil, Band 15 (Schoo-Stran), Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2006, ISBN 3-7618-1135-7, Spalte 1176–1177
  2. The New Grove Dictionary of Music and Musicians, herausgegeben von Stanley Sadie, 2nd Edition, Band 24, McMillan Publishers, London 2001, ISBN 0-333-60800-3
Personendaten
NAME Speth, Johann
ALTERNATIVNAMEN Speth, Johannes
KURZBESCHREIBUNG deutscher Organist und Komponist
GEBURTSDATUM 9. November 1664
GEBURTSORT Speinshart, Oberpfalz
STERBEDATUM um 1721
STERBEORT Augsburg

На других языках


- [de] Johann Speth

[en] Johann Speth

Johann (Johannes) Speth (9 November 1664 – after 1719) was a German organist and composer. He was born in Speinshart, some 150 km from Nuremberg, but spent most of his life in Augsburg, where he worked as cathedral organist for two years. His only surviving music is a 1693 collection, Ars Magna Consoni et Dissoni, which includes toccatas, Magnificat versets and variations in the south German style.



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