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John Hothby (* um 1430 in England; † Oktober oder November 1487 ebenda) war ein englischer Musiktheoretiker und Komponist der frühen Renaissance, der viele Länder Europas bereist hatte und für sein Werk internationale Anerkennung bekam.[1][2]


Leben und Wirken


Über die frühen Jahre von John Hothby ist aus den vorhandenen Quellen fast nichts überliefert. Er war Mönch des Karmeliterordens und ist vielleicht identisch mit dem Oxforder Klosterangehörigen John Otteby, der am 18. Dezember 1451 die Subdiakonatsweihe erhielt. Mehrere Hinweise in seinen Schriften lassen darauf schließen, dass er Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien bereist hat; in Pavia war er nach eigener Aussage Mitstudierender bzw. Schulkamerad („condiscipulus“) von Johannes Gallicus. Als gesichert gilt ein Aufenthalt in Florenz vor dem Jahr 1467.

Im Februar 1467 erhielt er einen Ruf an die Kathedrale San Martino in Lucca als „Maestro di canto e Cantore“; gleichzeitig war es seine Aufgabe, an der dortigen Domschule die Fächer Musik, Grammatik und Arithmetik zu unterrichten. Er erwarb sich für seine Tätigkeit hohe Anerkennung, die sich bereits ab 1469 in mehreren Erhöhungen seiner Einkünfte ausdrückte sowie durch den Erwerb von Benefizien.

Der englische König Heinrich VII. (Regierungszeit 1485–1509) berief ihn im März 1486 in seine Heimat zurück. Die „Signorina von Lucca“ gab Hothby einen Geleitbrief mit, in dem die besondere Hochschätzung seiner Person zum Ausdruck kommt und darüber hinaus die Zusage enthalten war, dass ihm seine bisherige Stelle für 18 Monate offengehalten wird.

Über die Umstände von Hothbys Rückkehr nach England ist nichts überliefert; es ist nur dokumentiert, dass sein Tod im November 1487 nach Lucca gemeldet worden ist.


Bedeutung


Die Überlieferung der Schriften von John Hothby, teils lateinisch, teils italienisch, ist auffällig uneinheitlich. Dies deutet auf eine ausgedehnte Lehrtätigkeit hin, die fast alle Bereiche der Musiktheorie umfasste. Es gibt von ihm keine großen Abhandlungen, sondern viele verstreute Aufzeichnungen; bei diesen ist schwer zu unterscheiden, ob es sich um authentische Texte, schriftliche Auszüge oder um Schüler-Nachschriften handelt. Die musiktheoretische Lehre John Hothbys folgt insgesamt der fachlichen Tradition seiner Epoche und ist damit prinzipiell konservativ; sie setzt sich damit in Gegensatz zu seinem zeitgenössischen spanischen Kontrahenten Bartolomé Ramos de Pareja. Sie ist aber in ihrer Methodik und in den begrifflichen Details so selbständig, dass sie ungeachtet ihrer schwer fassbaren Überlieferung zu den wichtigsten musiktheoretischen Zeugnissen seiner Zeit gehört.


Werke



Literatur





Einzelnachweise


  1. Die Musik in Geschichte und Gegenwart (MGG), Personenteil Band 9, Bärenreiter Verlag Kassel und Basel 2003, ISBN 3-7618-1119-5
  2. Marc Honegger, Günther Massenkeil (Hrsg.): Das große Lexikon der Musik. Band 4: Halbe Note – Kostelanetz. Herder, Freiburg im Breisgau u. a. 1981, ISBN 3-451-18054-5.
Personendaten
NAME Hothby, John
ALTERNATIVNAMEN Hothbi, John; Hoctobi, John; Ottobi, Giovanni; Octobi, Johannes; Otteby, John
KURZBESCHREIBUNG englischer Musiktheoretiker und Komponist der frühen Renaissance
GEBURTSDATUM um 1430
GEBURTSORT England
STERBEDATUM Oktober 1487 oder November 1487
STERBEORT England

На других языках


- [de] John Hothby

[en] John Hothby

John Hothby (Otteby, Hocby, Octobi, Ottobi, c. 1410–1487), also known by his Latinised names Johannes Ottobi or Johannes de Londonis, was an English Renaissance music theorist and composer who travelled widely in Europe and gained an international reputation for his work.

[es] John Hothby

John Hothby (Inglaterra, 1410 – Inglaterra, 1487), también conocido por sus nombres latinos Johannes Ottobi o Johannes de Londonis, fue un compositor y teórico musical renacentista inglés que viajó ampliamente a Europa y adquirió reputación internacional.



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