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Józef Koffler (geboren 28. November 1896 in Stryj, Österreich-Ungarn; gestorben 1944 in Krosno) war ein polnischer Komponist, Musikpädagoge und Musikjournalist.

Józef Koffler (1931)
Józef Koffler (1931)

Leben


Koffler studierte von 1914 bis 1916 in Lemberg und von 1920 bis 1924 Musik in Wien.[1] Seine Lehrer waren u. a. Hermann Graedener, Guido Adler, Robert Lach, Egon Wellesz sowie Josef Bohuslav Foerster und Ludwig Kaiser.[1] 1923 wurde er bei Guido Adler mit der Arbeit Über orchestrale Koloristik in den symphonischen Werken von Felix Mendelssohn-Bartholdy promoviert.[1] Von 1928 bis 1941 unterrichtete er in Lemberg, das seit 1918 zu Polen gehörte. Am Konservatorium Lemberg bekam er als Zwölftonkomponist einen außerordentlichen Lehrstuhl für atonale Harmonielehre und Komposition. Zu seinen Schülern zählte 1937 bis 1940 Roman Haubenstock-Ramati. Koffler war ein Protagonist der polnischen Avantgarde-Musik. Koffler orchestrierte auch, so beispielsweise die Goldberg-Variationen von J. S. Bach für Kammerorchester.

Nach der Besetzung Lembergs durch die Rote Armee 1939 lehrte Koffler als Prorektor am Lyssenko-Konservatorium. Weil er kompositorisch die Zweite Wiener Schule um Arnold Schönberg und Alban Berg vertrat, wurde er als „Formalist“ kritisiert.[2]

Das genaue Todesdatum ist nicht sicher. Im Juni 1941 marschierten die Deutschen in Ostpolen ein. Koffler mit seiner Familie wurde verhaftet und in das Ghetto von Wieliczka gebracht. Bei der Auflösung des Ghettos 1944 versteckte sich Koffler, wurde jedoch gefunden und mit seiner Familie von einer deutschen Einsatzgruppe in der Gegend von Krosno ermordet.

Im Polen der Zwischenkriegszeit gilt Koffler als einziger Zwölftonkomponist der Schönberg-Nachfolge, wobei er stilistisch sich eher am Neoklassizismus orientierte.[3] Viele der Werke Kofflers sind infolge der Ereignisse des Zweiten Weltkriegs verschollen.


Kompositionsliste nach Datum und Opusnummer



Diskographie



Siehe auch



Bibliographie





Einzelnachweise


  1. Maciej Gołąb: Koffler, Józef. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 10 (Kemp – Lert). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2003, ISBN 3-7618-1120-9 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
  2. Maciej Gołąb: Auf den Spuren der polnischen Neuen Musik. Eine Hommage an Józef Koffler (1896–1944). In: Boosey & Hawkes.
  3. Lidia Rappoport-Gelfand: Musical Life in Poland: The Postwar Years, 1945-1977. Gordon and Breach, New York u. a. 1991, ISBN 2-88124-319-3, S. 53.
Personendaten
NAME Koffler, Józef
ALTERNATIVNAMEN Koffler, Jozef
KURZBESCHREIBUNG polnischer Komponist und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM 28. November 1896
GEBURTSORT Stryj
STERBEDATUM 1944
STERBEORT Krosno (Polen)

На других языках


- [de] Józef Koffler

[en] Józef Koffler

Józef Koffler (28 November 1896 – 1944) was a Polish composer, music teacher, musicologist and musical columnist.

[ru] Кофлер, Юзеф

Юзеф Кофлер (польск. Józef Koffler, 28 ноября 1896—1944) — польский композитор-авангардист, музыковед и преподаватель музыки. Известен тем, что был первым польским композитором, который использовал технику додекафонии.



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