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Roman Haubenstock-Ramati (* 27. Februar 1919 in Krakau; † 3. März 1994 in Wien)[1][2] war ein polnisch-israelischer Musiklektor, Musiklehrer und Komponist Neuer Musik in Krakau, Tel Aviv und Wien.


Leben


Haubenstock-Ramati studierte von 1934 bis 1939 Komposition, Musiktheorie, Violine und Philosophie in Krakau und Lemberg.[1][2] Er war Schüler von Artur Malawski und Józef Koffler. 1939 floh seine Familie vor den Deutschen nach Lemberg, das aufgrund des Hitler-Stalin-Paktes der Sowjetunion eingegliedert wurde. Aufgrund seiner Mehrsprachigkeit wurde er 1941 kurz vor dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion unter dem Vorwurf der Spionage verhaftet und über Odessa nach Tomsk deportiert. Dort wurde er für die polnische Anders-Armee rekrutiert und kam mit dem 2. Polnischen Korps nach Palästina.

Die willkürliche Verhaftung 1941 durch die Sowjets[1] rettete ihn vor dem Holocaust, dem seine Eltern zum Opfer fielen. 1947 kehrte er nach Polen zurück und war dort bis 1950 Leiter der Musikredaktion beim Rundfunk in Krakau.[1] Da er noch ein Visum für Palästina hatte, konnte er 1950 mit seiner Frau Emilia mit dem letzten offiziellen Transport auswandern. Ab 1950 war er Professor an der Musikakademie Tel Aviv-Jaffa, wo er auch den Aufbau einer musikalischen Zentralbibliothek leitete.[1] 1957 erhielt er ein sechsmonatiges Stipendium für die Académie für Musique concrète in Paris und traf dort auf Pierre Schaeffer. Von 1958 bis 1968 war er Lektor für Neue Musik bei der Universal Edition Wien. 1959 kuratierte er die erste Ausstellung musikalischer Graphiken bei den Donaueschinger Musiktagen.

Bei den Weltmusiktagen der International Society for Contemporary Music (ISCM World Music Days) wurden nacheinander folgende Werke aufgeführt: 1954 in Haifa Bénédictions/Blessings, 1957 in Zürich Recitativo ed Aria für Cembalo und Orchester, 1961 in Wien Séquences für Violine und 4 Orchestergruppen, 1963 in Amsterdam Les Symphonies de Timbres und 1969 in Hamburg die Symphonie K. Des Weiteren waltete Haubenstock-Ramati bei den ISCM World Music Days 1980 in Israel und 1982 in Graz auch als Juror.[3][4]

Zudem war er als Gastdozent und Leiter von Kompositionsseminaren in Tel Aviv, Stockholm, Darmstadt, Bilthoven (Niederlande) und Buenos Aires tätig und hatte ab 1973 eine Professur für Komposition an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien inne, wo er 1989 emeritiert wurde. Zu seinen wichtigsten Schülern zählen Bruno Liberda, Beat Furrer, Mayako Kubo und Peter Ablinger.


Auszeichnungen



Werke (Auswahl)


In der Frühphase zeigen seine Kompositionen den Einfluss von Anton Webern und der Reihentechniken. Früh wandte er sich graphischen Notationstechniken zu (beispielsweise in Séquences für Violine und Orchestergruppen (1958), ab 1970 intensiver). Er entwickelte in der Folge auch „variable Musik“ bzw. „Mobiles“, bei der die musikalische Struktur im Ermessen der Interpreten deutlich verändert werden kann. Haubenstock-Ramati wirkte auch als Graphiker und Maler.


Ensemblemusik



Solomusik



Orchestermusik



Bühnenmusik/Musiktheater/Opern





Einzelnachweise


  1. Barbara Boisits, Art. „Haubenstock-Ramati, Roman“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, Zugriff: 7. Juni 2021 (https://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_H/Haubenstock-Ramati_Roman.xml).
  2. mica (Aktualisierungsdatum: 23. Februar 2020): „Biografie Roman Haubenstock-Ramati“. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/55548 (Abrufdatum: 7. Juni 2021).
  3. Programme der ISCM World Music Days von 1922 bis heute
  4. Anton Haefeli: Die Internationale Gesellschaft für Neue Musik – Ihre Geschichte von 1922 bis zur Gegenwart. Zürich 1982, S. 480ff
  5. Preis der Stadt Wien - Preisträger auf Wien Geschichte Wiki (Abgerufen am 27. Januar 2021)
  6. Großer Österreichischer Staatspreis für Musik - PreisträgerInnen auf Bundesministerium Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport (abgerufen am 7. Juni 2021)
  7. mica (Aktualisierungsdatum: 23. Februar 2020): „Werkeverzeichnis Roman Haubenstock-Ramati“. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/werke-von-komponisten/55548 (Abrufdatum: 7. Juni 2021).
  8. Roman Haubenstock-Ramati: Mobile for Shakespeare. In: https://www.universaledition.com. Universal Edition, abgerufen am 10. April 2022.
Personendaten
NAME Haubenstock-Ramati, Roman
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Komponist
GEBURTSDATUM 27. Februar 1919
GEBURTSORT Krakau
STERBEDATUM 3. März 1994
STERBEORT Wien

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- [de] Roman Haubenstock-Ramati

[en] Roman Haubenstock-Ramati

Roman Haubenstock-Ramati (Hebrew: רוֹמן האובּנשׁטוֹק-רָמָתִי‎; 27 February 1919 – 3 March 1994) was a composer and music editor who worked in Kraków, Tel Aviv and Vienna.



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