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Ludwig Schuncke, französisch auch Louis Schunke, (* 21. Dezember 1810 in Kassel; † 7. Dezember 1834 in Leipzig) war ein deutscher Pianist und Komponist.

Ludwig Schuncke auf dem TotenbettEinziges überliefertes Bildnis
Ludwig Schuncke auf dem Totenbett
Einziges überliefertes Bildnis

Leben


Ludwig (auch Louis) Schuncke entstammte einer Musikerfamilie, zu der auch einige der bedeutendsten Hornisten des 19. Jahrhunderts gehörten, so sein Vater Johann Gottfried Schuncke und sein Onkel Johann Michael Schuncke. Ludwig Schuncke wurde von seiner Familie früh musikalisch gefördert. Bereits im zehnten Lebensjahr wurde er als Pianist bei seinen ersten Auftritten gefeiert.

1827 begab er sich nach Paris, wo er bei Anton Reicha Harmonielehre, Kontrapunkt und Fuge studierte und sich mit bedeutenden Zeitgenossen, wie Friedrich Kalkbrenner, Johann Peter Pixis und Hector Berlioz befreundete. Seinen Lebensunterhalt verdiente er dort, indem er bei dem Klavierfabrikanten Duport Klaviere vorführte.

1830 kehrte er nach Deutschland zurück. Er kam in Stuttgart unter, wo sein Vater und sein Bruder Ernst Schuncke im Hoforchester als Hornisten wirkten. Dort machte er auch die Bekanntschaft des durchreisenden Frédéric Chopin, der ihm sein Klavierkonzert e-Moll op. 11 vorspielte.

Nach Konzertreisen als Klaviervirtuose ließ er sich 1833 in Leipzig nieder, wo er gemeinsam mit Robert Schumann, mit dem er eng befreundet war, die Neue Zeitschrift für Musik begründete. Als Dank für die Zueignung seiner Grande Sonate op. 3 („dédiée à son ami R. Schumann“) widmete ihm Schumann wenige Monate später, im Mai 1834, seine Toccata C-Dur op. 7 („dédiée à son ami Louis Schuncke“).

Gedenkstein für Ludwig Schunke auf dem Alten Johannisfriedhof in Leipzig
Gedenkstein für Ludwig Schunke auf dem Alten Johannisfriedhof in Leipzig

Schuncke wurde im Herbst 1834 schwer krank und wurde von Henriette Voigt in ihrem Haushalt gepflegt. Am 20. November 1834 schrieb Robert Schumann aus Zwickau an Hauptmann v. Fricken:

„Von Leipzig trieb mich auch Schunkens vorgerückte Krankheit fort, die etwas schreckhaft Leises für mich hat. Da begraben sie einen hohen Menschen. Frau v. Fricken würde solchem Freunde die Augen zudrücken wollen – ich kann kaum meiner Krankheit Herr werden, die eine recht niedergedrückte Melancholie ist. …“

Im 23. Lebensjahr starb Ludwig Schuncke an „Schwindsucht“ (Lungen-Tuberkulose).
Auf seinem Grabkreuz war auf der Rückseite vermerkt

„Was vergangen, kehrt nicht wieder;
Aber ging es leuchtend nieder,
Leuchtet’s lange noch zurück.“

(Anfang des Gedichtes »Erinnerung und Hoffnung« von Karl Förster)


Werke


Seine wenigen Klavierwerke, die Robert Schumann sehr schätzte, gehören mit zum Besten, was aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts an Klaviermusik überliefert ist.

Die Freunde Ludwig Schuncke und Robert Schumann beeinflussten und inspirierten sich gegenseitig. Das gilt sogar für einzelne thematische Wendungen und deren Verarbeitung.
Zum Vergleich wenige Takte aus zwei Werken der beiden Komponisten:

Schuncke: Klaviersonate g-Moll (1832)Takte 78–81
Schuncke: Klaviersonate g-Moll (1832)
Takte 78–81
Schumann: Klavierkonzert a-Moll (1841/45)Takte 402–405
Schumann: Klavierkonzert a-Moll (1841/45)
Takte 402–405

In der neuen Zeitschrift für Musik schrieb Schumann 1835:

„… was er noch geleistet haben würde, ach, wer weiß es?, aber nie konnte der Tod eine Geniusfackel früher und schmerzlicher auslöschen als diese. Hört nur seine Weisen, und ihr werdet den jungen Grabeshügel bekränzen, auch wenn ihr nicht wüßtet, daß mit dem hohen Künstler ein noch höherer Mensch von der Erde geschieden, die er so unsäglich liebte…“


Klavier solo


die Jahreszahlen beziehen sich auf den Erstdruck


Klavier vierhändig



Klavier und Orchester



Kammermusik



Vokalwerke


  1. Frühlingslied – für Singstimme und Klavier
  2. Der Jüngling am Bache – für Singstimme und Klavier
  3. Des Kindes Wunsch – für Singstimme und Klavier
  4. Gretchens Lied – für Gesang und Klavier
  1. Wiegenlied
  2. Lied der Hirtin
  3. Das Sehnen
  4. Die Bethenden
  5. Erster Verlust
  6. Erlkönig
  7. Lebe Wohl
  1. Gretchens Lied
  2. Die Erwartung
  3. Die Laube
  4. Ich möchte dir wohl sagen
  5. Der Jüngling am Bach

Quellen



Tonaufnahmen




Personendaten
NAME Schuncke, Ludwig
ALTERNATIVNAMEN Schunke, Louis
KURZBESCHREIBUNG deutscher Pianist und Komponist
GEBURTSDATUM 21. Dezember 1810
GEBURTSORT Kassel
STERBEDATUM 7. Dezember 1834
STERBEORT Leipzig

На других языках


- [de] Ludwig Schuncke

[en] Ludwig Schuncke

Christian Ludwig Schuncke (21 December 1810 – 7 December 1834) was a German pianist and composer, and close friend of Robert Schumann. His early promise was eclipsed by his death from tuberculosis at the age of 23.

[es] Ludwig Schuncke

Christian Ludwig Schuncke (21 de diciembre de 1810 - 7 de diciembre de 1834) fue un pianista y compositor alemán, y amigo cercano de Robert Schumann. Murió a causa de la tuberculosis a la temprana edad de 23 años.

[ru] Шунке, Людвиг

Христиан Людвиг Шунке (нем. Christian Ludwig Schuncke, фр. Louis Schunke; 21 декабря 1810, Кассель ― 7 декабря 1834, Лейпциг) ― немецкий пианист и композитор.



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