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Johann Joseph Abert, auch Jan Josef Abert (* 20. September 1832 in Kochowitz (Kochovice) bei Gastorf (Hoštka) (Böhmen); † 1. April 1915 in Stuttgart) war ein deutsch-böhmischer Komponist, Dirigent und Kontrabassist.

Johann Joseph Abert, 1866. Grafik von Krüll und Michael.
Johann Joseph Abert, 1866. Grafik von Krüll und Michael.
Johann Joseph Abert (ca. 1900)
Johann Joseph Abert (ca. 1900)

Leben


Johann Joseph Aberts Vater war der Maurermeister Wenzel Abert. Der Vater seiner Mutter Anna Maria Kratky war Kontrabassist. Der Bratschist Wenzel Abert war sein jüngerer Bruder.[1] Im Alter von zehn Jahren kam er in das Augustinerkloster Böhmisch-Leipa. Hier erhielt er vier Jahre literarischen Unterricht. 1846 begann er, am Prager Konservatorium zu studieren. Er erhielt von dem Kontrabassisten Josef Hrabě Instrumentalunterricht. Johann Friedrich Kittl, der Leiter des Konservatoriums erteilte ihm Kompositionsunterricht und August Wilhelm Ambros Unterricht in Musiktheorie. Noch am Konservatorium komponierte er 1848 und 1849 seine ersten beiden Ouvertüren. 1851 folgte die Sinfonie h-moll. Das Werk dirigierte er bei seiner Austrittsprüfung am Konservatorium. Im Jahre 1853 erhielt er unter Peter Joseph von Lindpaintner ein Engagement als Kontrabassist in der Hofkapelle Stuttgart. 1854 folgte die Sinfonie in c-moll die Lindpaintner in Stuttgart dirigierte. 1856 schrieb er die 3. Sinfonie in A-Dur und widmete Kaiser Franz-Joseph I. die Jubelouvertüre. Hierfür erhielt er vom Kaiser einen Brilliantring.[2] Er wirkte an der Stuttgarter Oper von 1867 bis 1888 als Hofkapellmeister und war als Komponist erfolgreich tätig. Am Morgen nach der Uraufführung seiner Oper Astorga, die am 20. Mai 1866 stattgefunden hatte, ließ ihn der König von Württemberg, der die Premiere besucht hatte, zu sich rufen um ihn persönlich zum Königlichen Musikdirektor zu ernennen.[3]

Seine Werke, darunter mehrere Opern und sieben Sinfonien, fanden zu seiner Zeit große Anerkennung im In- und Ausland. Er komponierte zudem auch Lieder und Kammermusik. Sein musikalischer Nachlass befindet sich in der Württembergischen Landesbibliothek in Stuttgart und teilweise im Deutschen Literaturarchiv Marbach. Zahlreiche Werke Aberts, unter anderem die Columbus-Sinfonie, zwei Kontrabaßkonzerte, Ouvertüren, sein Streichquartett, Klavierstücke, Lieder und seine Messe kamen in den vergangenen Jahren in Konzertsälen in Deutschland, Österreich, der Tschechischen Republik und in den USA und zum Teil im Rundfunk und Fernsehen zu Wiederaufführungen.

Sein Sohn Hermann Abert (1871–1927), Professor für Musikwissenschaft in Halle, Leipzig und Berlin, veröffentlichte 1919/1921 – aufbauend auf Otto Jahns Monographie W.A. Mozart – eine „neubearbeitete und erweiterte Ausgabe“, die noch heute oft zitiert und als erste aus eigener wissenschaftlicher und künstlerischer Schau gewachsene Biographie Mozarts gilt. Seine Enkelin Anna Amalie Abert (1906–1996), Professorin für Musikwissenschaft in Kiel, führte das Vermächtnis ihres Vaters fort, u. a. mit Geschichte der Oper, 1994.


Kompositionen (Auswahl)



Opern



Schauspielmusik



Sinfonien



Werke für Kontrabass und Orchester



Andere Werke für Orchester



Kammermusik



Klavierwerke



Orgelwerke



Chorwerke



Lieder



Literatur




Commons: Johann Josef Abert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Digitalisate


  1. Anna von Landskron, Libretto als Digitalisat im Münchener Digitalisierungszentrum der Bayerischen Staatsbibliothek
  2. Astorga, Partitur als Digitalisat bei IMSLP
  3. Columbus, musikalisches Seegemälde in Form einer Symphonie für großes Orchester … Op. 31. Partitur. als Digitalisat in der Sibley Music Library der University of Rochester
  4. Sinfonie Nr. 3, Partitur als Digitalisat bei IMSLP
  5. Concerto, Kontrabassstimme als Digitalisat bei IMSLP
  6. Concert-Ouverture (E-Dur) für Orchester, Partitur als Digitalisat in der Württembergischen Landesbibliothek
  7. Präludium, Choral und Fuge von Joh. Seb. Bach und Choral von Abert, für Orchester eingerichtet von J. J. Abert. Partitur; als Digitalisat in der Sibley Music Library der University of Rochester
  8. Idyll für Klavier als Digitalisat in der Juillard Manuscript Colection. Album der Gräfin Elisab. Schlik, Prag, S. 278
  9. Idylle für das Pianoforte. In: Allgemeine Musikzeitung, 1850, Extrabeilage zu Nr. 13. als Digitalisat im Münchner Digitalisierungszentrum der Bayerischen Staatsbibliothek

Einzelnachweise


  1. Wenzel Abert. In: https://www.vitalis-verlag.com. Vitalis Verlag, abgerufen am 20. Februar 2021.
  2. Johann Joseph Abert. In: Süddeutsche Musik-Zeitung. B. Schotts Söhne, Mainz 4. April 1859, S. 1.
  3. Astorga. In: Niederrheinische Musik-Zeitung, 7. Juli 1866; abgerufen am 14. Juli 2016
  4. Christian Gottfried Nehrlich, Johann Joseph Abert: Anna von Landskron (ca. 1858). (PDF) Abgerufen am 5. März 2017. Digitalisiertes Buch aus dem urheberrechtsfreien Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek München
  5. Besprechung CD Capriccio 60 080. In: Klassik Heute. Abgerufen am 3. März 2017.
  6. Prelude, Chorale and Fugue. In: Philharmonic Society of New York (Hrsg.): Synopsis of Compositions to be performed at the eighth public rehearsal and concert on April 1 and 2,1898. New York 1. April 1898, S. 2.
  7. Stuttgart Compositions. In: Klassik Heute. Abgerufen am 5. März 2017.
Personendaten
NAME Abert, Johann Joseph
ALTERNATIVNAMEN Abert, Jan Josef
KURZBESCHREIBUNG deutsch-böhmischer Komponist, Dirigent und Kontrabassist
GEBURTSDATUM 20. September 1832
GEBURTSORT Kochowitz
STERBEDATUM 1. April 1915
STERBEORT Stuttgart

На других языках


- [de] Johann Joseph Abert

[en] Johann Joseph Abert

Johann Joseph Abert (20 September 1832 – 1 April 1915 in Stuttgart) was a German composer. An ethnic German from the Sudetenland, he is also known in Czech as Jan Josef Abert.

[ru] Аберт, Иоганн Йозеф

Иоганн Йозеф А́берт (Иоганн Иосиф Аберт, Ян Аберт; нем. Johann Joseph Abert; чеш. Jan Josef Abert; 21 сентября 1832 (1832-09-21), Коховице[cs], Богемия — 1 апреля 1915, Штутгарт) — немецкий композитор и капельмейстер. Отец музыковеда Германа Аберта.



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