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Christian Gerhaher (* 24. Juli 1969 in Straubing, Niederbayern[1][2]) ist ein deutscher Lied-, Konzert- und Opernsänger (Bariton) sowie Professor an der Hochschule für Musik und Theater München.

Christian Gerhaher bei der Echo-Verleihung (2004)
Christian Gerhaher bei der Echo-Verleihung (2004)

Leben und Wirken


Christian Gerhaher begann nach seinem Abitur am Straubinger Johannes-Turmair-Gymnasium[3] ein Medizinstudium an der Universität München, das er 1998 mit der Promotion abschloss.[2][4] Gleichzeitig studierte er Gesang bei Paul Kuën und Raimund Grumbach und besuchte die Opernschule der Musikhochschule München.[3] Gemeinsam mit seinem heutigen festen Klavierbegleiter Gerold Huber studierte er dort auch Liedgesang bei Friedemann Berger und absolvierte Meisterkurse bei Dietrich Fischer-Dieskau, Elisabeth Schwarzkopf und Inge Borkh.[3]

Seine ersten Solo-Debüts gab er 1998 u. a. im Kammermusiksaal der Carnegie Hall,[2] und tritt seither international auf, zum Beispiel in der Londoner Wigmore Hall, im Concertgebouw Amsterdam, im Pariser Musée d’Orsay, der Kölner und Berliner Philharmonie, im Wiener Konzerthaus,im Wiener Musikverein und in der Alten Oper Frankfurt.

Er gastierte bei renommierten Festivals wie den Schwetzinger Festspielen, dem Rheingau Musik Festival, den Wiener Festwochen und dem Klangbogenfestival, dem Edinburgh Festival und dem Lucerne Festival und beim Schleswig-Holstein Musik Festival.

Gerhaher arbeitete regelmäßig mit Orchestern zusammen wie den Berliner Philharmonikern, den Wiener Philharmonikern dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, der Concentus Musicus Wien dem Concertgebouw-Orchester, dem NHK Symphony Orchestra, dem Los Angeles Philharmonic Orchestra, dem Cleveland Orchestra und dem Chicago Symphony Orchestra unter der Leitung von Herbert Blomstedt, Nikolaus Harnoncourt, Neville Marriner, Helmuth Rilling, Heinz Holliger, Trevor Pinnock, Riccardo Muti, Simon Rattle, Kent Nagano, Riccardo Chailly, Mariss Jansons, Christian Thielemann, Daniel Harding, Gustavo Dudamel und anderen.

Neben seiner Arbeit im Konzert- und Liedbereich wirkt er in ausgewählten Opernproduktionen mit: 2005 übernahm er die Titelrolle in Monteverdis L’Orfeo an der Oper Frankfurt. 2006 war er als Papageno in der Zauberflöte unter der Leitung von Riccardo Muti erstmals bei den Salzburger Festspielen zu erleben. 2007 debütierte er als Wolfram in Richard Wagners Tannhäuser an der Oper Frankfurt; diese Rolle sang er außerdem 2009 am Teatro Real in Madrid sowie 2010 am Londoner Royal Opera House,[5] bei den Münchner Opernfestspielen[6] und an der Wiener Staatsoper.[7] Zu seinem Opernrepertoire zählen weiters Graf Almaviva in Le nozze di Figaro, Amfortas in Parsifal, Georgio Germont in La traviata, Marquis von Posa in Don Carlos[8] sowie die Titelrollen in Wozzeck und Simon Boccanegra.[9]


Lehrtätigkeit


Gerhaher unterrichtet regelmäßig in Meisterklassen, zum Beispiel an der Royal Academy of Music in London,[10] der New Yorker Juilliard School, der Yale University und beim Aldeburgh Festival.[11] Von 2004 bis 2007 war er Professor für Gesang an der Musikhochschule München und lehrt dort seit März 2022 als Professor für Liedgestaltung.[11]


Mitgliedschaften und Ehrenamt


Gerhaher ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin[12] und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.[13] Er ist Schirmherr des HIDALGO Festivals in München.[14]


Tonaufnahmen


Gerhaher ist Exklusiv-Künstler bei Sony Music (vor August 2008 RCA Red Seal). Seine Debüt-CD bei diesem Label enthält Robert Schumanns Dichterliebe und ausgewählte Lieder. 2005 erschien Mendelssohns Elias mit dem Gewandhausorchester Leipzig unter Herbert Blomstedt und 2006 kam dann seine CD mit gemischten Schubert-Liedern unter dem Titel Abendbilder auf den Markt. Auch alle seine früheren CDs sind bei BMG-Labels erschienen: Bei Arte Nova liegen sämtliche Schubert-Zyklen als CD-Box vor. Weitere Aufnahmen bei diesem Label enthalten Brahms' Vier ernste Gesänge und Frank Martins Jedermann-Monologe sowie Mahlers Kindertotenlieder und Lieder eines fahrenden Gesellen. Für die Deutsche Harmonia Mundi spielte Christian Gerhaher Haydns Schöpfung sowie Orlando paladino unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt ein, mit dem auch Aufnahmen von Bachs Weihnachtsoratorium, Die Jahreszeiten von Haydn (beides Deutsche Harmonia Mundi) sowie Schumanns Das Paradies und die Peri bei RCA Red Seal erschienen sind. Bei der Deutschen Grammophon ist im August 2007 eine Duo-CD mit Anne Sofie von Otter mit Musik erschienen, die im KZ Theresienstadt geschrieben wurde. Unitel veröffentlichte Ein deutsches Requiem von Johannes Brahms mit den Münchner Philharmonikern unter Christian Thielemann als DVD. Im März 2008 erschien eine weitere Lied-CD mit Schumann-Vertonungen unter dem Titel Melancholie. Im September desselben Jahres veröffentlichte Hänssler Benjamin Brittens War Requiem unter Leitung von Helmuth Rilling, mit Annette Dasch, James Taylor und Christian Gerhaher. 2009 wurden Einspielungen von Haydns Jahreszeiten unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt und im April von Mahlers Das Lied von der Erde mit Kent Nagano vorgelegt. Im Oktober 2013 sang Gerhaher im Wiener Konzerthaus in Wien den für ihn von Jörg Widmann komponierten Liederzyklus Das heiße Herz zum ersten Mal.[15] 2021 wurde ein Album mit sämtlichen Liedern von Robert Schumann veröffentlicht.[16]


Diskografie (Auswahl)



DVD



Auszeichnungen



Ehrungen



Musikpreise



Buchveröffentlichungen



Film





Einzelnachweise


  1. Bayerischer Rundfunk: Peter Gülke gratuliert Christian Gerhaher zum 50. Geburtstag: Die kostbaren Momente | BR-Klassik. 25. Juli 2019, abgerufen am 22. Juni 2022.
  2. Klassik Heute: Christian Gerhaher. Abgerufen am 22. Juni 2022.
  3. Gerhaher, Christian & Huber, Gerold jun. In: www.repali.eu. Kulturförderverein Joseph Schlicht, abgerufen am 22. Juni 2022.
  4. Christian Gerhaher: Methodische und klinische Ergebnisse diagnostischer und therapeutischer Handgelenksspiegelungen. (dnb.de [abgerufen am 21. Februar 2022]).
  5. Royal Opera House Collections: Performance Database: Christian Gerhaher. Abgerufen am 21. Februar 2022 (englisch).
  6. Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus: Christian Gerhaher ist Bayerischer Kammersänger. Abgerufen am 21. Februar 2022.
  7. Spielplanarchiv der Wiener Staatsoper: Vorstellungen mit Christian Gerhaher. Abgerufen am 21. Februar 2022.
  8. Bayerischer Rundfunk: Don Carlo an der Bayerischen Staatsoper: Christian Gerhaher singt Verdi. In: BR-Klassik. 14. Januar 2017, abgerufen am 21. Februar 2022.
  9. siehe Operabase
  10. Royal Academy of Music: Christian Gerhaher. Abgerufen am 22. Juni 2022 (englisch).
  11. Christian Gerhaher und Gerold Huber als Professoren für Liedgestaltung berufen. In: Hochschule für Musik und Theater München. Abgerufen am 20. Februar 2022.
  12. Mitglieder. In: Akademie der Künste Berlin. Abgerufen am 6. März 2022.
  13. Mitglieder. In: Bayerische Akademie der Schönen Künste. Abgerufen am 6. März 2022.
  14. Schirmherr. HIDALGO, abgerufen am 6. März 2022.
  15. Radikal, einfach und wahr, in FAZ vom 26. Oktober 2013, Seite 38.
  16. Marco Frei: Christian Gerhaher: «Lieder sind keine kleinen Opern». In: Neue Zürcher Zeitung. 24. April 2022, abgerufen am 22. April 2022.
  17. Chartquellen: DE
  18. Zeit online vom 20. April 2022: Hugo-Wolf-Medaille: Sänger Gerhaher und Pianist Huber erhalten Auszeichnung, abgerufen am 21. April 2022
  19. Refuge in Music: Christian Gerhaher. Abgerufen am 22. Juni 2022.
  20. Christian Gerhaher - Schumann: Dichterliebe (CD). In: Sony Classical. Abgerufen am 22. Juni 2022.
  21. NDR Musikpreis 2006 an Bariton Christian Gerhaher Pressemitteilung des NDR, 12. Mai 2006.
  22. Gramophone Classical Music Awards 2006. Abgerufen am 22. Juni 2022 (englisch).
  23. Bilanz des Jahres – Diversität oder: Was bleibt von 2015/16.. Abgerufen am 17. Oktober 2016.
  24. "Opus Klassik"-Preisträger 2022 verkündet. In: musik-heute.de. 26. August 2022, abgerufen am 30. Oktober 2022.
  25. BR-Klassik vom 30. März 2022: Vor dem Singen kommt Verstehen, abgerufen am 3. April 2022
  26. Frankfurter Allgemeine vom 11. Mai 2022: Gerhaher über Liedgesang. Singen heißt: Denken, damit der Hörer fühlt, von Jan Brachmann, abgerufen am 13. Mai 2022
Personendaten
NAME Gerhaher, Christian
KURZBESCHREIBUNG deutscher Opernsänger (Bariton) und Gesangspädagoge
GEBURTSDATUM 24. Juli 1969
GEBURTSORT Straubing, Niederbayern

На других языках


- [de] Christian Gerhaher

[en] Christian Gerhaher

Christian Gerhaher (born 24 July 1969, in Straubing) is a German baritone and bass singer in opera and concert, particularly known as a Lieder singer.[1]

[es] Christian Gerhaher

Christian Gerhaher (Straubing, Alemania, 1969) es un barítono alemán especialmente destacado como recitalista y en repertorio de cámara. Es doblemente ganador del Premio ECHO alemán y del Premio inglés Gramophone, y en 2009 fue merecedor del Premio Echo "Cantante clásico del año".



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