Muhal Richard Abrams (geboren als Richard Louis Abrahams;* 19. September 1930 in Chicago, Illinois; † 29. Oktober 2017[1][2]) war ein US-amerikanischer Jazzpianist, -klarinettist und Komponist.
Leben
Neben einem kurzen Studium am Chicago Musical College und der Governors State University in Chicago erarbeitete sich Abrams seine musikalische Ausbildung überwiegend autodidaktisch. Er war Mitbegründer der Association for the Advancement of Creative Musicians (AACM) sowie der School of Music der AACM und ist Mitglied des Direktoriums der TheNational Jazz Service Organization.
Als Jazzmusiker arbeitete er mit Künstlern wie Max Roach, Dexter Gordon, Art Farmer, Clifford Jordan, Ari Brown, Sonny Stitt, Anthony Braxton, George Lewis, James Moody, Mwata Bowden und Eddie Harris zusammen. 1961 gründete er mit Harris, Donald Garrett, Victor Sproles, Malachi Favors und Roscoe Mitchell seine Experimental Band; 1963 kam der Bassist Charles Clark hinzu. 1967 nahm er für Delmark sein Debütalbum Levels and Degrees of Light mit Musikern wie Braxton, Leroy Jenkins, Kalaparusha Maurice McIntyre und Thurman Barker auf. Abrams’ Experimental-Band war der Kern, aus der schließlich die Musiker-Organisation AACM hervorging. Seit den 1970er Jahren veröffentlichte Abrams auf dem Label Black Saint, wie sein viel beachtetes Album Blu Blu Blu von 1990, bei dem er u.a. mit John Purcell, Warren Smith und Jack Walrath arbeitete. Zu hören war er auch auf Barry Altschuls Album You Can’t Name Your Own Tune (1977). Letzte Aufnahmen entstanden 2013, als er mit Jack DeJohnette, Henry Threadgill, Roscoe Mitchell, und Larry Gray auf dem Chicago Jazz Festival auftrat.
1990 war er der erste Empfänger des internationalen Jazzpar-Preis. Er unterrichtete Jazzkomposition und Improvisation u.a. am Banff Center in Banff (Kanada), an der Columbia University, der Syracuse University und beim BMI Composers Workshop in New York City.
Daneben komponierte er Werke für sinfonische und kammermusikalische Besetzung, die u.a. vom Chicago Symphony Orchestra, dem Detroit Symphony Orchestra, dem Brooklyn Philharmonic Orchestra und dem Kronos Quartet ausgeführt wurden.
Ehrungen
2010 erhielt Abrams die NEA Jazz Masters Fellowship. 2012 verlieh ihm die Columbia University die Ehrendoktorwürde; die Mid-Atlantic Arts Foundation ehrte ihn mit dem Living Legacy Awardee.[3]
Werke (Auswahl)
NOVI für Sinfonieorchester und Jazzquartett
Fanfare III für Big Band (Fünf Saxophone, vier Trompeten, vier Posaunen, Kontrabass, Klavier und Schlagzeug), 1977 OCLC779417546
Half Step für Big Band (Fünf Saxophone, vier Trompeten, vier Posaunen, Kontrabass, Klavier und Schlagzeug), 1977 OCLC1118977561
Ritob für Big Band (Fünf Saxophone, vier Trompeten, vier Posaunen, Gitarre, Kontrabass, Klavier und Schlagzeug), 1977 OCLC779412170
Variations for Solo Saxophone, Flute, and Chamber Orchestra, 1982 OCLC24937463 Die Uraufführung fand am 5. Juli 1982 beim Festival „New Music America '82“ mit dem Chicago Symphony Orchestra Chamber Ensemble
Quintet for Voice (Soprano), Piano, Harp, Cello and Violin, 1982
Transversion I op. 6 für Sinfonieorchester, 1983 (Dauer 15 Minuten) OCLC24830800
Improvisation Structures I – II – III – IV – V – VI, 1983
Inner Lights, 1984. Aufgeführt vom Muhal Richard Abrams Octet. OCLC22643510
Laja, 1984. Aufgeführt vom Muhal Richard Abrams Octet. OCLC22643452
Positrain, 1984. Aufgeführt vom Muhal Richard Abrams Octet. OCLC22643452
Saturation Blue, 1986 OCLC1119081407 Das Werk wurde vom Brooklyn Philharmonic Orchestra aufgeführt.
Folk Tales ’88 für Sinfonieorchester, 1988
The Hearinga Suite OCLC25136514 Eingespielt mit dem Muhal Richard Abrams Orchestra am 17. und 18. Januar 1989 im A & R Recording Studio in New York und beim Label Black Saint 1989 veröffentlicht.
New Horizons, Mikrotonale Musik für Flöte, Violoncello, Yamaha DX7, harmonic canon, zoomoozophones, boo, diamond marimba, cloud chamber bowls, spoils of war and cone gongs, 1994 OCLC1140929732
Duet für Violine und Klavier, 1996 Auftragswerk des McKim Fund, technische Voraussezungen: Atari Mega ST und Notator SL OCLC39217539
Big T für Big Band, Thad Jones gewidmet OCLC1118983567
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