Ossip Salomonowitsch Gabrilowitsch (russischОсип Соломонович Габрилович; * 26.Januarjul. / 7.Februar1878greg. in Sankt Petersburg; † 14. September 1936 in Detroit) war ein russisch-amerikanischer Pianist, Dirigent und Komponist.
Ossip Gabrilowitsch ca. 1894
Leben
Geboren als Sohn des St. Petersburger Juristen Salomon Gabrilowitsch und seiner Frau, studierte er Klavier und Komposition am Sankt Petersburger Konservatorium bei Anton Rubinstein, Anatoli Ljadow, Alexander Glasunow und Nikolai Medtner. Nach seinem Abschluss 1894 ging er nach Wien, wo er weitere zwei Jahre bei Theodor Leschetizky studierte. Anschließend war er als freischaffender Pianist tätig, erwarb sich sehr bald ein großes Ansehen und war ein gefragter Künstler.
Im Juli 1905 wurde er als einer der ersten Pianisten von der Firma M. Welte & Söhne in deren Leipziger Aufnahmestudio eingeladen, wo er zehn Stücke für Welte-Mignon einspielte (siehe Hörbeispiel).
Am 6. Oktober 1909 heiratete er in Redding, Connecticut, Mark Twains Tochter Clara Clemens (1874–1962), eine Altistin, die er 1899 in Wien bei Leschetitzky kennengelernt hatte. Gabrilowitsch komponierte wenige Werke, vorwiegend Klavierstücke für den eigenen Gebrauch.
Von 1910 bis 1914 war er Dirigent des Münchner Konzertvereins, der heutigen Münchner Philharmoniker, außerdem spielte er 1910 das Klavierkonzert f-Moll von Frédéric Chopin und 1911 das Klavierkonzert Es-Dur von Franz Liszt jeweils in einem Konzert der dortigen Musikalischen Akademie, wobei er auch einmal dirigierte. Er ging nach Kriegsausbruch in die USA und hatte dort als Pianist von Weltruf viele erfolgreiche Auftritte.
1918 wurde Gabrilowitsch Gründungsdirigent des Detroit Symphony Orchestra. Ausbedungen hatte er sich den Bau einer neuen Konzerthalle, die als Orchestra Hall verwirklicht wurde. Auch nach dem Ersten Weltkrieg unternahm er zahlreiche Tourneen durch die USA und Europa.
Er starb mit 58 Jahren und wurde wie sein Schwiegervater auf dem Woodlawn Cemetery in Elmira, New York, beigesetzt.
Werke (Auswahl)
Fünf Klavierstücke Op. 1; Ed. Bote & G. Bock, Berlin, 1897.
No. 1 Petite Sérénade
No. 2 Mélodie orientale
No. 3 Valse lente
No. 4 Romance
No. 5 Menuet
Trois morceaux pour piano Op. 2; Ed. Bote & G. Bock, Berlin.
No. 1 Fantasie-Nocturne
No. 2 Gavotte
No. 3 Feuillet d'Album
Deux morceaux pour piano Op. 3; Zimmermann, Leipzig.
Caprice Burlesque Op. 3, 1 (ca. 1901), Widmung: A Monsieur Mark Hambourg
Mazurka Mélancolique. Op. 3, 2, Widmung: A Monsieur Eduard Schütt
Thème varié pour piano Op. 4; Zimmermann, Leipzig.
Mélodie in e-Moll Op. 8; Rózsavölgyi & Co., Budapest, 1908.
Deux morceaux pour piano Op. 9, Rózsavölgyi & Co., Budapest, 1911.
No. 1 Méditation, Widmung: A Madame Annette Essipoff
No. 2 Intermezzo appassionato, Widmung: A Mademoiselle Elly Ney
La Czarina, Mazurka Russe (The Czarina, Russian Mazurka)
Three Songs Op. 11
No. 1 Good-bye (Christina Rossetti)
No. 2 I love her gentle forehead (Richard Watson Gilder)
No. 3 The new day (R. W. Gilder, ca. 1917)
Deux morceaux pour piano Op. 12; Oliver Ditson, Boston, 1917.
Near to thee … [Song] Poem by J. W. von Goethe, English version by Clara Clemens (ca. 1924)
Literatur
Clara Clemens: My husband Gabrilowitsch. Reprint der Ausgabe von 1938 (Harper, New York). New York, NY: Da Capo Press, 1979. ISBN 0-306-79563-9.
Cooke, James Francis: Great Pianists on Piano Playing: Godowsky, Hofmann, Lhévinne, Paderewski and 24 Other Legendary Performers. New York (Dover) 1999. (Nachdruck der Orig.-Ausg. 1917).
Bruno Walter: "Thema und Variationen", S. Fischer Verlag 1947, Seiten 245,ff (weitere Stellen siehe im Namensregister des Buches) – interessante Begebenheiten in der Freundschaft zwischen Ossip Gabrilowitsch und Bruno Walter.
Hörbeispiel
Ossip Gabrilowitsch spielt am 4. Juli 1905 für Welte-Mignon Johannes Brahms: Rhapsodie in Es-Dur, Op. 119, No. 4 *1602 kB?/i
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