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Otto Gibel (auch: Gibelius; * 1612 in Burg auf Fehmarn; † 20. Oktober 1682 in Minden) war ein Musiktheoretiker, Komponist und Pädagoge.


Leben und Wirken


Otto Gibels Vater, Abraham Gibelius, war Probst in Burg auf Fehmarn. Da auf Fehmarn die Pest wütete, verließ Otto Gibel die Insel und zog zu Verwandten nach Braunschweig, wo er an der Katharinenschule seine Ausbildung erhielt. Ab 1631 erhielt er dort Musikunterricht von Heinrich Grimm, einem Schüler von Michael Praetorius. 1634 erhielt Gibel eine Anstellung als Kantor in Stadthagen und 1642 wurde er als Lehrer an die Lateinschule in Minden berufen. 1649 erhielt er hier die Stelle des Kantors, die er bis an sein Lebensende ausübte.

Gibel galt als einer der bedeutenden Musiktheoretiker und Schulgesangslehrer seiner Zeit, der in seinen Schriften ein weitreichendes musikalisches und theoretisches Wissen vermittelte. Er nutzte für die schulische Ausbildung ein System von Tonsilben, die Solmisation. Als Komponist beherrschte Gibel die musikalischen Stile und Formen seiner Zeit. In seinen Propositiones mathematico-musicæ (1666) beschrieb er die zu seiner Zeit übliche Standard-Temperatur für Tasteninstrumente, die mitteltönige Temperatur, und ging dabei wie selbstverständlich von 14 Tönen pro Oktave aus, d. h. von zusätzlichen Tönen in Gestalt gebrochener Obertasten (sog. Subsemitonien). Eine Auflage dieses Traktats, in dem er auch einen vage zustimmenden Brief Heinrich Schütz’ zitiert, widmete er "Meinen allerseits Großgünstigen / Hochgeehrten Herren / und sehr werten lieben Freunden" in Hamburg, Lübeck und Braunschweig: Christoph Bernhard, Franz Tunder, Matthias Weckmann und Delphin Strungk.[1]

Johann Mattheson schrieb in seiner Grundlage einer Ehrenpforte (1740) über Gibel: „Ich glaube, das tausend auf Universitäten gehen, und viele Jahre daselbst zubringen, die diesem Manne, der keine derselben besuchet hat, an Gelehrsamkeit, absonderlich an musikalischer, nicht gleich komme.“[2]

Werkverzeichnis bei Brandhorst 1991.


Werk



Schriften in Originaltiteln



Literatur





Einzelnachweise


  1. Vgl. Maus 2016 (Kapitel "Zusammenführung ungleicher Klänge: die Harmonik"), S. 72–78 (Kindle-Version, nicht paginiert), und Ortgies 2020, S. 154–155.
  2. Johann Mattheson: Grundlage einer Ehren-Pforte. Liepmannssohn, Berlin 1910, S. 90 f. (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3Dgrundlageeinereh00matt~MDZ%3D%0A~SZ%3D90~doppelseitig%3Dja~LT%3D~PUR%3D).
  3. https://www.loc.gov/resource/muspre1800.101550/?sp=1&r=-0.466,0.015,1.859,1.339,0 Foto des Titels. Library of Congress, digitalisierter Mikrofilm der Quelle.
Personendaten
NAME Gibel, Otto
ALTERNATIVNAMEN Gibelius, Otto
KURZBESCHREIBUNG deutscher Musiktheoretiker und Komponist
GEBURTSDATUM 1612
GEBURTSORT Burg auf Fehmarn
STERBEDATUM 20. Oktober 1682
STERBEORT Minden



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