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Philippe de Vitry (* 31. Oktober 1291 wohl in Vitry-en-Artois; † 9. Juni 1361 in Meaux) war ein französischer Komponist, Musiktheoretiker, Dichter und römisch-katholischer Bischof.


Leben


Philippe de Vitry wurde laut eigener Auskunft am 31. Oktober 1291 geboren. Seine genaue Herkunft ist nicht belegt, da es in Frankreich mehrere Orte namens Vitry gibt. Nach heutigem Forschungsstand gilt aber das nahe Arras gelegene Vitry-en-Artois als der wahrscheinlichste Herkunftsort. Er studierte an der Sorbonne und war möglicherweise auch Schüler von Petrus de Cruce. Ein vorangegangener Besuch des Anfang des 14. Jahrhunderts gestifteten Collège d’Arras wird vermutet. Wahrscheinlich trat er schon früh dem Klerus bei, später war er Sekretär Karls IV. Nach dessen Tod diente er bei verschiedenen französischen Adligen, unter anderem auch am päpstlichen Hof in Avignon. Philippe de Vitry wurde 1321 für eine Pfründe in Cambrai vorgeschlagen, die er dann auch bis mindestens 1327 innehatte. Spätestens ab August 1322 besaß er außerdem eine Pfründe in der Kollegiatkirche Notre-Dame in Clermont-en-Beauvaisis. In den Folgejahren häufen sich dokumentarische Belege seines Wirkens. So hatte er ab 1327 eine Pfründe im Verduner Dom inne, spätestens 1332 wurde er Domherr in Soissons und war zusätzlich ab 1333 im Amt als Erzdiakon von Brie. Es folgten weitere Pfründen an den Kathedralen von Beauvais und Paris und an den Kollegiatkirchen in Saint-Omer, Saint-Quentin, Amiens, Vertus (Saint-Jean) und Paris (Saint-Méry). 1351 wurde er von Papst Clemens VI. zum Bischof von Meaux ernannt, wo er auch im Jahr 1361 starb.

Vitry galt als einer der führenden Intellektuellen seiner Zeit, er wurde von Petrarca verehrt und war mit Johannes de Muris befreundet, der seine musikalischen Theorien mathematisch zu untermauern versuchte. Als „klassischer“ Künstler schuf er gehaltvolle Werke in großer Form, die stets die persönliche künstlerische Handschrift ihres Urhebers tragen und nicht – wie zu dieser Zeit überwiegend noch üblich – religiöse oder gesellige Zweckschöpfungen sind. Neben Guillaume de Machaut ist er der bedeutendste französische Komponist des 14. Jahrhunderts.


Werk


Von den vielen Schriften, die Philippe de Vitry zugeschrieben werden, stammt nur die wichtigste mit dem Titel Ars nova von 1322 (?) mit Sicherheit von ihm. Diese hatte allerdings einen sehr starken Einfluss auf die Entwicklung der Mensuralmusik und der Musiktheorie. Die Epoche der mittelalterlichen Musik im 14. Jahrhundert insbesondere in Frankreich trägt ihren Namen nach diesem Traktat.

Von seinen Kompositionen sind nur etwa 12 erhalten, darunter fünf frühe Motetten aus dem Roman de Fauvel (um 1317). Das oft zitierte Meisterwerk Tuba – In Arboris ist ein Glaubensbekenntnis mit der Gegenüberstellung von fides (lat. ‚Glaube‘) und ratio (lat. ‚Vernunft‘). In der Motette Hugo – Cum statua schreckt er nicht davor zurück, sich selbst und einen Gegner beim Namen zu nennen.


Literatur




VorgängerAmtNachfolger
Jean VI. de MeulanBischof von Meaux
1351–1361
Jean VII. de Royer
Personendaten
NAME Philippe de Vitry
ALTERNATIVNAMEN Vitry, Philippe de
KURZBESCHREIBUNG französischer Geistlicher, Komponist, Dichter, Musiktheoretiker und Bischof
GEBURTSDATUM 31. Oktober 1291
GEBURTSORT unsicher: Vitry-en-Artois
STERBEDATUM 9. Juni 1361
STERBEORT Meaux

На других языках


- [de] Philippe de Vitry

[en] Philippe de Vitry

Philippe de Vitry (31 October 1291 – 9 June 1361) was a French composer-poet and music theorist in the ars nova style of late medieval music. An accomplished, innovative, and influential composer, he was widely acknowledged as a leading musician of his day, with Petrarch writing a glowing tribute, calling him: "... the keenest and most ardent seeker of truth, so great a philosopher of our age."[1] The important music treatise Ars nova notandi (1322) is usually attributed to Vitry.

[es] Philippe de Vitry

Philippe de Vitry (Vitry-en-Artois, 31 de octubre de 1291 – Meaux, 9 de junio de 1361) fue un compositor, teórico musical, poeta, filósofo y matemático francés. Se considera que es uno de los principales teóricos musicales del ars nova, así como un compositor de gran talento, innovador e influyente.[1][2][3]

[ru] Филипп де Витри

Фили́пп де Витри́ (фр. Philippe de Vitry, также Филипп Витрийский, 1291 (1291)—1361) — католический епископ епархии Мо, французский композитор и теоретик музыки, изменивший систему нотации и ритмики. Автор трактата «Новое искусство» (лат. Ars nova), именем которого называется период в истории западноевропейской музыки.



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