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Salvatore Sciarrino (* 4. April 1947 in Palermo) ist ein zeitgenössischer italienischer Komponist, der besonders für seine Kammermusik und seine Musiktheaterwerke bekannt ist. Er zählt zu den meistaufgeführten Komponisten der Gegenwart.[1]

Salvatore Sciarrino (2016)
Salvatore Sciarrino (2016)

Biographie


Schon als kleines Kind beschäftigte sich Sciarrino mit den bildenden Künsten, wandte sich jedoch allmählich von ihnen ab, als er sein Interesse für Musik entdeckte. In einer autobiografischen Skizze verrät Sciarrino, dass er stolz ist, die Musik als Autodidakt erlernt und nie ein Konservatorium besucht zu haben. Unter der Anleitung von Antonino Titone begann er als Zwölfjähriger zu komponieren. Später studierte er bei Turi Belfiore. 1962 wurde im Rahmen der IV. Internationalen Woche Nuova Musica in Palermo zum ersten Mal ein Werk von ihm aufgeführt. Der Komponist selbst sieht die zwischen 1959 und 1965 entstandenen Werke allerdings als Resultat einer noch nicht abgeschlossenen Lehrzeit. Nach seiner Schulzeit am humanistischen Gymnasium ging er zuerst nach Rom und später dann nach Mailand.

Sciarrino war drei Jahre lang als künstlerischer Leiter des Teatro Comunale in Bologna tätig und hat auch an den Konservatorien in Mailand, Perugia und Florenz sowie bei Fortbildungskursen gelehrt. Seit einigen Jahren lebt er in Città di Castello, einer kleinen Stadt in Umbrien. Im Dokumentarfilm Das Akkordeon des Teodoro Anzellotti von Uli Aumüller (SWR 1999) stand er mit vor der Kamera.[2]

Seit 2004 ist er Mitglied der Akademie der Künste Berlin.

Seit 2013 gibt er im Sommer regelmäßig Meisterkurse an der Accademia Musicale Chigiana in Siena.


Werk


In seinen Werken beschäftigt er sich viel mit Obertönen, dem Klang und der „Farbe“ der Töne und der Stille. Bekannt wurde Sciarrino jedoch besonders mit seinen antinaturalistisch und mystisch wirkenden Musiktheaterwerken. Die meisten Werke entstanden in den 1980er-Jahren für Sciarrinos „Theater der Körper“, die an die Performance-Erfahrungen der Sechziger Jahre anknüpften. In seiner Oper Luci mie traditrici, die 1998 uraufgeführt wurde, greift er das tragische Leben des italienischen Komponisten Carlo Gesualdo auf. Seine Oper La porta della legge (Das Tor zum Gesetz), die am 25. April 2009 im Wuppertaler Opernhaus in der Inszenierung von Johannes Weigand uraufgeführt wurde, basiert auf der Parabel Vor dem Gesetz von Franz Kafka. Sciarrino lässt die Szene der Begegnung zwischen dem Türhüter und dem Einlasssuchenden wiederholen und ein drittes Mal beginnen, mit Variationen in Besetzung, Musik, Text und Szene, und gibt dem Werk den Untertitel quasi un monologo circolare (gleichsam ein kreisender Monolog).


Werke



Musiktheaterwerke



Auszeichnungen



Literatur





Einzelnachweise


  1. Eleonore Büning: Eine sehr spezielle Geräuschvokalmusiksprache eines einsamen Heiligen. Er zwingt uns zur Konzetration: Dem italienischen Komponisten Salvatore Sciarrino zum siebzigsten Geburtstag. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4. April 2017, S. 6.
  2. Aumüller-Dokumentarfilm 1999 (Memento vom 12. Mai 2006 im Internet Archive)
Personendaten
NAME Sciarrino, Salvatore
KURZBESCHREIBUNG italienischer Komponist
GEBURTSDATUM 4. April 1947
GEBURTSORT Palermo, Sizilien

На других языках


- [de] Salvatore Sciarrino

[en] Salvatore Sciarrino

Salvatore Sciarrino (born 4 April 1947) is an Italian composer of contemporary classical music. Described as "the best-known and most performed Italian composer" of the present day,[1] his works include Quaderno di strada (2003) and La porta della legge (2006–08).[2]

[es] Salvatore Sciarrino

Salvatore Sciarrino (Palermo, 4 de abril de 1947) es un compositor italiano de música académica contemporánea. Su trabajo es vanguardista y es conocido por el uso de sonoridades aisladas, técnicas ampliadas, silencios frecuentes, y por el uso de la cita irónica o por la confrontación con música anterior.

[ru] Шаррино, Сальваторе

Сальваторе Шарри́но (итал. Salvatore Sciarrino; 4 апреля 1947, Палермо) — итальянский композитор.



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