Sem Dresden (20. April 1881 in Amsterdam – 31. Juli 1957 in Den Haag) war ein niederländischer Komponist und Dirigent.
Sem Dresden (1956)
Leben
Dresden studierte bei Bernard Zweers am Konservatorium von Amsterdam und bei Hans Pfitzner in Deutschland. Von 1924 bis 1937 war er Direktor des Amsterdamer Konservatoriums, danach Direktor des Den Haager Konservatoriums. Nach der deutschen Besetzung der Niederlande wurde er von den niederländischen Kollaborateuren gezwungen, aufgrund seiner jüdischen Herkunft das Amt abzugeben, das er dann noch einmal von 1945 bis 1949 innehatte.
Sein Werk umfasst u.a. Chorus tragicus für Chor und Orchester, Variationen für Orchester, ein Violinkonzert, eine Sinfonietta für Klarinette und Orchester, sowie zahlreiche kammermusikalische Werke.
Laut Niederländischem Musikinstitut hatte seine Tätigkeit als Musiker, Lehrer, Administrator und Autor großen Einfluss auf das niederländische Musikleben. Er war in zahlreichen Gremien und Kommissionen vertreten und Vorstandsmitglied einer Reihe von Musikorganisationen. Seine Beiträge wurden in Tageszeitungen, wie De Amsterdammer und De Telegraaf, veröffentlicht und erschienen 1953 in der Essaysammlung Stromingen en Tegenstromingen in de Muziek (Strömungen und Gegenströmungen der Musik). Seine Algemene Muziekleer (Allgemeine Musiklehre) erreichte elf Neuauflagen. Zu seinen Schülern zählten Eduard van Beinum, Cor de Groot, Marius Monnikendam, Jan Mul, Willem van Otterloo, Leo Smit und die Komponistin Rosy Wertheim.[1]
Sem Dresden ist Vater des gleichnamigen Schriftstellers Sem Dresden (1914–2002).
Kompositionen (Auswahl)
Orchesterwerke
1913: Thema en veranderingen für großes Orchester
1936: Concerto Nr. 1, für Violine und Orchester
1938: Symphonietta, für Klarinette und Orchester
1939: Concerto, für Oboe und Orchester
1942: Concerto Nr. 2, für Violine und Orchester
1942: Concerto, für Piano und Orchester
1949: Concerto, für Querflöte und Orchester
1951: Dansflitsen (Dance flashes), Suite für Orchester
1953: Concerto, für Orgel und Orchester
Kantaten, Oratorien und geistliche Musik
1939: O Kerstnacht
1943: Assumpta est Maria
1953: Saint Antoine, Oratorium
1955: Carnavals Cantate für Männerchor und Orchester
1956: Sint Joris, Oratorium
Musiktheater
1945: Toto, Operette
1957: François Villon, Oper (orchestriert von Jan Mul)
Chorwerk und Vokalmusik
1905: Drie liedjes, Drei Lieder für mittlere Stimme – Text: Jacques Perk
1919: Wachterlied, für gemischten Chor à capella
1927: Chorus Tragicus
1953: Den aap en de katte (Der Affe und die Katze), für Männerchor à capella – Text: Joost van den Vondel
1956: Rembrandts Saul en David, für Sopran und Orchester
Kammermusik
1905: Sonate, für Violine und Klavier
1911: Sextet, für Streicher und Klavier
1911–1920: Suites No. 1-3 für Klavier und Violine
1912: Trio, für zwei Oboen und ein Englischhorn
1914: Drie sextetten, für Bläser und Klavier
1918: Sonate, für Cello und Klavier
1918: Sonate, für Querflöte und Harfe
1924: Strijkkwartet nr. 1 [Streichquartett]
1924: Strijkkwartet nr. 2 [Streichquartett]
Werke für Klavier und Orgel
1914: Duo, für zwei Klaviere
1950: Hor ai dolor, das zweite Stück aus der Reihe Hommage à Willem Pijper
o. J.: Toccata, koraal & Fuga, dt.: Toccata, Choral und Fuge
Literatur
Don Randel: The Harvard Biographical Dictionary of Music, Harvard 1996, S226
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