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Sophia Giustina Corri, auch Sophia Corri-Dussek, Sophia Corri-Dusík, und Sophia Dussek-Moralt, (1. Mai 1775 in Edinburgh – nach 1828 wohl in London) war Sängerin, Pianistin, Harfenistin und Komponistin. Sie war die Tochter von Domenico Corri, die Ehefrau von Jan Ladislav Dussek und John Avis Moralt, die Schwiegertochter von Adam Moralt und die Mutter von Olivia Dussek, die allesamt musikalisch tätig waren.

Sophia Giustina Corri
Sophia Giustina Corri

Leben und Werk


Sophia Corri war die Tochter des italienischen Komponisten, Impresarios, Musikverlegers und Gesangslehrers Domenico Corri (1746–1825). Von ihrem Vater, der sie bereits in frühen Jahren auftreten ließ, erhielt sie Gesangsunterricht. Drei jüngere Brüder schlugen ebenfalls die musikalische Laufbahn ein – Montague Philip (um 1784–1849) und Philip Anthony (um 1784–1832) wurden Komponisten, Haydn (1785–1860) Komponist und Sänger. Ihr Onkel Natale Corri (1765–1822) war ebenfalls Komponist, dessen Tochter Fanny Corri-Paltoni wurde mit Mozart- und Rossini-Partien in den Jahren 1818 bis 1835 eine gefeierte Sopranistin in ganz Europa.

Im Jahr 1788 siedelte die Familie von Edinburgh nach London um, wo Sophia Corri ihre Gesangsstudien bei Luigi Marchesi, Giuseppe Viganoni und Giambattista Cimador fortsetzte. 1791 debütierte sie erfolgreich als Sängerin in einem Salomon concert, geleitet von Joseph Haydn am Cembalo. Danach sang sie regelmäßig in dieser Konzertreihe, unter anderem am 24. Februar 1792 in der Uraufführung von Haydns Madrigal The Storm (Hob. XXIVa:8). Später sollte sie auch eine bedeutende Rolle in der Rezeption Mozarts spielen, beispielsweise als Solistin in der Londoner Erstaufführung von dessen Requiem am 20. Februar 1801 im Covent Garden Theatre im Rahmen von John James Ashleys Lenten Oratorios.

Jan Ladislav Dussek,ihr erster Ehemann
Jan Ladislav Dussek,
ihr erster Ehemann

1792 heiratete sie den aus Böhmen stammenden Pianisten und Komponisten Jan Ladislav Dussek, bei dem sie Unterricht genommen hatte und mit dem sie gemeinsam in mehreren Konzerten auftrat, wobei sie sowohl sang als auch Klavier und Harfe spielte. Dussek stieg 1794 in den Musikverlag und Musikalienhandel seines Schwiegervaters Domenico Corri ein, den dieser im Jahre 1779 in Edinburgh gegründet hatte. Die Firma hieß sodann Corri, Dussek & Co. Sophia Corris Ehemann hielt auch engen Kontakt zum englischen Klavierhersteller John Broadwood und veranlasste diesen zwischen 1789 und 1794, den Tastenumfang der Klaviatur der Broadwood-Instrumente zuerst von 5 auf 5½, dann auf 6 Oktaven auszubauen sowie auf größere Robustheit der Instrumente Wert zu legen.

Das Paar hatte eine Tochter Olivia Francisca, geboren um 1799. Sie sollte später ebenfalls Pianistin, Harfenistin und Komponistin werden. Um die Zeit von Olivias Geburt bedrohte ein Konkurs die Existenz der Corris und Dusseks. Auch die Eheleute entfremdeten sich. Ehemann Dussek verließ London und seine Familie fluchtartig Richtung Hamburg, aus Angst vor der Justiz. Vater Corri kam in Haft. Die Eheleute korrespondierten noch einige Zeit, doch riss auch der Briefwechsel im Laufe der Jahre ab. Dussek sah Frau und Tochter nie wieder, er starb 1812 in St. Germain-en-Laye.

Sophia Corri sang und spielte in zahlreichen Konzerten, komponierte Sonaten, Rondos, Variationen und zahlreiche Arrangements für Klavier und Harfe. Im Laufe der Zeit wurden einige Werke der Komponistin irrtümlich oder mit Absicht anderen zugeschrieben. Beispielsweise wurde die populäre c-moll-Sonate, eine der sechs Sonaten von op. 2, in den drei Auflagen in London (durch das gemeinsame Unternehmen von Vater und Ehemann) korrekterweise mit dem Autorenvermerk Madame Dussek veröffentlicht. Schott in Mainz schrieb das Werk fälschlich ihrem Ehemann zu, die Pleyel-Edition aus Paris nannte nur den Familiennamen, vermutlich mit Absicht, da Sophias Ehemann wesentlich prominenter war und sein Name bessere Verkäufe versprach. Die Fehlzuordnungen zogen sich bis weit ins 20. Jahrhundert, als der berühmte spanische Harfenist Nicanor Zabaleta das Werk ebenfalls dem Ehemann zuordnete. 1808 erschien sie auf der Bühne des King’s Theatre in London und sang unter dem Namen Sophia Dussek in Opern von Giovanni Paisiello, Valentino Fioravanti, Sebastiano Nasolini und Giuseppe Sarti.

Nach dem Tod ihres ersten Ehemannes in Frankreich heiratete sie den Bratschisten John Alvis Moralt. Das Paar lebte in Paddington, wo Sophia Corri eine Musikschule eröffnete. Über Ort und Zeitpunkt ihres Todes gibt es widersprüchliche Angaben, siehe unten unter Hinweise. Der zweite Ehemann und die Tochter starben beide im Jahr 1847.


Kompositionen


Für Tasteninstrumente:

Für die Harfe:

Für Harfe und Klavier:


Literatur



Diskografie




Commons: Sophia Corri-Dussek – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Hinweise


Personendaten
NAME Corri, Sophia
ALTERNATIVNAMEN Corri, Sophia Giustina (Geburtsname); Corri-Dušik, Sophia; Corri-Dussek, Sophia; Dussek-Moralt, Sophia
KURZBESCHREIBUNG Sängerin, Pianistin, Harfenistin und Komponistin in Großbritannien
GEBURTSDATUM 1. Mai 1775
GEBURTSORT Edinburgh
STERBEDATUM nach 1828
STERBEORT unsicher: London

На других языках


- [de] Sophia Corri

[en] Sophia Dussek

Sophia Giustina Dussek (née Corri; later Moralt; Edinburgh, 1 May 1775 – London, ca. 1831)[1] was a Scottish singer, pianist, harpist, and composer of Italian descent.

[es] Sophia Dussek

Sofía Corri (Edimburgo, 1 de mayo de 1775 - Londres, entre 1830 y 1847), más conocida bajo el sobrenombre Dussek, fue una cantante, compositora, arpista y pianista muy importante para el panorama musical de los siglos XVIII - XIX en Inglaterra.



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